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Todeszorn: Thriller (German Edition)

Todeszorn: Thriller (German Edition)

Titel: Todeszorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Rebecca in die Augen zu sehen.
    Rebecca war nicht auf die Idee gekommen, dass Suzie Murray eventuell noch nichts von dem Tod ihrer Mitbewohnerin wusste. Hatte ihr denn niemand Bescheid gegeben?
    »G ehen wir erst einmal rein, ja?« Sie machte einen Schritt an Suzie Murray vorbei, betrat die Wohnung und ließ sich dann von ihr den Weg zum Bad zeigen, einer schmalen Kammer am Ende des Korridors. In der Wanne hatte sich vom ständigen Tropfen des Hahns ein dunkler Fleck gebildet; auf dem Boden lagen Kleidungsstücke verstreut.
    Rebecca stellte sich ans Waschbecken, schaute in den Spiegel und drehte das Gesicht von einer Seite zur anderen, um die Verletzung zu begutachten, die der Kerl angerichtet hatte. Neben ihrem rechten Auge verlief ein etwa anderthalb Zentimeter langer Riss, ihre eine Gesichtshälfte war dick angeschwollen und hatte sich bereits dunkel verfärbt.
    Sie nahm weitere Papiertücher aus ihrer Tasche und betupfte mit ihnen die Schnittwunde. Suzie Murray kam herein und nahm eine Schachtel Heftpflaster aus einer Schublade unter dem Spülbecken.
    »D as ist alles, was ich habe«, sagte sie und gab sie Rebecca.
    Rebecca bedankte sich. Nachdem Murray sie allein gelassen hatte, zog sie die Schutzstreifen von der Klebefläche zweier Pflaster ab und klebte sie über Kreuz auf ihre Verletzung. Als sie sie festdrückte, färbten sie sich sofort blutrot.
    Sie würde einen hübschen Bluterguss bekommen, aber daran konnte sie nun nichts mehr ändern.
    Als sie aus dem Bad kam, fand sie Suzie Murray im Wohnzimmer. Die Wohnung war ein einziges Chaos– überall schmutzige Wäsche und dreckiges Geschirr. Ein fleckiges Sofa an der Wand gegenüber dem Fenster zur Straße stellte die einzige Sitzgelegenheit dar. Rebecca beschloss, lieber stehen zu bleiben.
    Suzie Murray strich sich das Haar aus dem Gesicht und sah sie an.
    »E s ist nicht aufgeräumt.«
    Rebecca war sich nicht ganz sicher, was sie darauf erwidern sollte, also schwieg sie.
    »S ie sagten, Sie kämen wegen Joanna?«
    »J a. Es tut mir leid, aber Ihre Mitbewohnerin ist gestern tot aufgefunden worden.«
    Suzie Murray wandte den Blick ab, zeigte aber ansonsten keinerlei Reaktion.
    »M an hat sie im Fluss entdeckt. Nackt. Jemand hat sie ausgezogen und ins Wasser geworfen.«
    Wieder keine Reaktion.
    »S ie scheint das weder zu überraschen noch zu berühren, Suzie.«
    Murray zuckte bloß mit den Achseln. »L euten wie uns passiert so etwas eben. In so einer Gegend.«
    »W ie gut haben Sie Joanna gekannt?«
    »N icht besonders gut. Sie ist erst vor einem Monat eingezogen.«
    Das Übliche, dachte Rebecca– es würde nicht leicht sein, verwertbare Informationen aus Suzie Murray herauszukitzeln. Das Misstrauen der Polizei gegenüber saß tief.
    »D as hört sich für mich so an, als hätten Sie nicht viel mitzureden gehabt. Ich meine, bei ihrem Einzug?«
    »I st ja auch nicht meine Wohnung. Sie gehört jemand anderem.«
    Ihrem Zuhälter. Oder Beschützer. Rebecca nahm sich vor, sich beim Katasteramt schlauzumachen, wem das Haus gehörte.
    »W er war der Mann? Der eben weggerannt ist?«
    Suzie Murray lehnte sich zurück, stand dann auf, trat ans Fenster und schlang die Arme um ihren Körper. Rebecca konnte schlecht einschätzen, ob sie sich so verhielt, weil sie Angst hatte oder weil sie vermeiden wollte, über den Mann reden zu müssen.
    »S uzie?«
    »I ch kenne seinen Namen nicht.«
    »D as ist keine Antwort.«
    Rebecca hörte sie seufzen.
    »E r hat uns was verkauft.«
    »D rogen?«
    Sie nickte, blickte aber immer noch zum Fenster hinaus.
    »H aben Sie schon etwas davon genommen?«
    »N ein. Joanna hat den Typen gestern Abend mitgebracht. Sie sagte, sie wollten eine Party feiern.«
    Rebecca sah sich um. Nicht gerade der passende Ort für eine Feier.
    »U nd? Haben sie?«
    »W as? Sie wollen Einzelheiten hören?«
    Rebecca antwortete nicht.
    »S ie sind nicht lange hiergeblieben, sind dann ausgegangen.«
    »U nd den Stoff haben sie mitgenommen?«
    Sie nickte.
    »H at er Ihnen vorher schon mal Stoff verkauft?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »V or ein paar Wochen ist er hier mit Joanna aufgekreuzt. Sie war es, die ihn kannte und angeschleppt hat. Sagte, er hätte besseres Zeug als jeder andere.«
    »A ber er hat Joanna kein Geld dafür abgenommen?«
    »D rei Mal dürfen Sie raten.«
    Es klopfte an der Tür. Voller Panik starrte Suzie Murray Rebecca an.
    Es klopfte noch einmal, diesmal deutlich lauter.

5
    Rebecca hob warnend die Hand, um Suzie Murray zu bedeuten, sich

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