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Todfeinde

Todfeinde

Titel: Todfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verbindung stimmt.«
    Diese Bemerkung ließ ihn zusammenzucken. »Das war ein bisschen hart, findest du nicht?«
    »Stimmt, tut mir leid. Aber die Mädchen warten im Auto, und ich muss wirklich los. Ruf heute Abend an.«
    »Mach ich.« Er legte auf und merkte, wie seine Laune sich verdüsterte.
    Pete Illoway war nicht im Büro, als Joe sich auf seinen Anruf hin meldete. Auf dem AB hieß es:
    »Hi, Sie haben Pete Illoway von der Gutfleischstiftung angewählt. Ich bin entweder gerade am anderen Telefon oder unterwegs, um Menschen dabei zu unterstützen, zum Wohle aller Arten unseres Planeten ein innigeres Verhältnis zu ihrer Umwelt aufzubauen. Bitte hinterlassen Sie mir eine Nachricht … «
    »Scheibenkleister«, sagte Joe und legte auf.
    Don Ennis hingegen war in seinem Büro und meldete sich so forsch wie jemand, der wichtige Dinge rasch zu erledigen hat.
    »Ich habe Sie gestern dreimal angerufen«, sagte er.
    »Ich war nicht im Büro.« Joe versuchte, nicht wie ein reuiger Sünder zu klingen.
    »Jensen war auch immer viel unterwegs. Sie sind aber nicht wie er, oder?«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Egal«, sagte Ennis. »Inzwischen sind Sie doch sicher auf Jensens Unterlagen zum Beargrass Village gestoßen?«
    Joe drehte sich um, öffnete den Aktenschrank und blätterte durch die Karteireiter. »Ich sehe gerade nach.«
    Ennis seufzte ungeduldig. »Das dürfte eine dicke Akte sein. Wenn Sie sie gefunden haben, sollten Sie sie lesen. Da sind sicher einige Fehleinschätzungen drin, die Sie korrigieren wollen.«
    Joe sah »Beargrass« in Wills Handschrift auf einem Reiter stehen, zog die Akte aus der Registratur und legte sie vor sich auf die Schreibunterlage.
    »Gut, Mr. Ennis, ich habe die Akte gefunden. Könnten Sie mir sagen, worum es da geht?«
    Wieder ein Seufzer. »Ich bin Bauunternehmer, wie Sie sicher der Visitenkarte entnommen haben dürften, die ich Ihnen neulich abends gegeben habe.«
    »Ja«, sagte Joe. »Und danke für …«
    »Ein Bauunternehmer lässt Bauten errichten, und genau das tue ich, Mr. Pickett. Ich habe Millionen investiert und weitere Millionen aufgetrieben, um Beargrass Village hier in Jackson Hole zu bauen, eine für diese Gegend einmalige Wohnanlage. Der Entwurf ist brillant. Vierzig Prozent der Häuser sind bereits vergeben, und wir könnten sofort mit dem Bau beginnen.«
    »Aha.« Nun verstand Joe, warum Ennis ihn unbedingt hatte erreichen wollen.
    »Hören Sie, ich finde, man sollte ganz offen miteinander umgehen. Ich mag keine Spielchen. Würde ich die Leute zum Besten halten, wäre ich nicht der geworden, der ich bin. Erlauben Sie mir eine unverblümte Frage, Mr. Pickett: Gehören Sie zu denen, die gegen jede Art von Bauvorhaben Vorbehalte haben?«
    »Nein«, erwiderte Joe wahrheitsgemäß.
    »Sie sind also keiner dieser verweichlichten Grünen, die gegen alles Neue zu Felde ziehen?«
    »Nein.«
    »Dann können wir miteinander reden.«
    »Schießen Sie los«, sagte Joe.
    »Wir können mit den Erdarbeiten erst beginnen, wenn alle Genehmigungen vorliegen und alle zuständigen Landes- und Bundesbeamten unterschrieben haben. Das ist der Fall – mit einer Ausnahme.«
    »Lassen Sie mich raten.«
    »Genau«, erwiderte Ennis mit erhobener Stimme. »Will Jensen war um den Lebensraum der Bären und Elche besorgt . Er war besorgt , Beargrass Village werde mitten in einem Gebiet gebaut, durch das seit eh und je das Wild auf ihren Wanderungen zieht.« Er betonte »besorgt« mit triefendem Hohn. »Ich wollte ihm erklären, dass dieses Vorhaben im Sinne der Natur und der wild lebenden Tiere angelegt ist und der Lebensraum für Elche und Bären dadurch allenfalls vergrößert wird. Das habe ich ihm demonstrieren wollen, doch er hat mich zweimal versetzt, und als er dann doch auftauchte, war er aggressiv und hat mich attackiert. Ich musste den Sheriff rufen und ihn festnehmen lassen.«
    Du warst das also, dachte Joe.
    »Diesen Vorfall kann ich nur bedauern«, sagte er. »Niemand aus unserer Behörde hätte so etwas tun dürfen.«
    Ennis hielt kurz inne. »Freut mich, das zu hören, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ich mit den Arbeiten fast ein Jahr in Verzug bin. Einige Verzögerungen gehen auf die Bundesforstverwaltung zurück, doch der Hauptschuldige ist ein versoffener, unfähiger Jagdaufseher , der mich viel Geld gekostet und mehr als nur ein paar sehr einflussreichen Leuten Unannehmlichkeiten bereitet hat. Hier geht es nicht um Peanuts, ist Ihnen das eigentlich klar?«,

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