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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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etwas
eingefallen.«
»Ich hasse dieses ständige Improvisieren«, murrte Frost.
Sie zogen durch die Überreste der Stadt und kamen jetzt
schneller voran, da sie sich nicht mehr länger vor den Kriegsmaschinen verstecken mußten. Schwejksam und Frost beschworen erneut ihre geheimnisvolle Kraft und verbargen sich
und Stelmach vor den Sensoren der Maschinen. So beobachteten sie unangetastet, wie Roboter durch die Straße marschierten
und eine verzweifelte Schar von Flüchtlingen vor sich her trieben. Männer, Frauen und Kinder rannten vor den Angreifern
mit der Kraft der Todesangst davon, mit berstenden Lungen
und ohne auf die Schmerzen in den Beinen zu achten. Die
Langsamsten wurden ein Opfer der Maschinen, genau wie die,
die nicht mehr weiterlaufen konnten. Roboter schlugen ihnen
mit schnellen , präzisen Schlägen die Schädel ein. Blut strömte
über die Pflastersteine und sammelte sich zäh in den Gullys.
Schließlich wurden die Roboter des Spiels überdrüssig , oder
vielleicht hatten sie auch entschieden , daß ihre Prioritäten anderswo lagen. Sie fielen über die Flüchtlinge her und übermannten sie innerhalb von Sekunden. Sie rissen ihnen die
Gliedmaßen aus und metzelten alles nieder , was sich bewegte,
bevor sie weiterzogen. Ihre metallenen Füße stampften durch
einen See aus Blut und Eingeweiden. Die ganze Sache hatte
nur Sekunden gedauert. Sie marschierten direkt an Frost,
Schwejksam und Stelmach vorbei, ohne die drei zu bemerken .
Stelmach sah Schwejksam und Frost an. »Hättet Ihr nicht etwas unternehmen können? Ich meine, ich weiß, daß sie Rebellen waren, aber …«
»Kein Aber«, entgegnete Frost. »Die Strafe für Rebellion ist
der Tod.«
»Ich weiß nicht«, sagte Schwejksam. »Das war keine Hinrichtung. Das war ein Gemetzel. Ich weiß, wie Krieg aussieht.
Ich habe gesehen, wie Menschen sich aus allen möglichen
Gründen gegenseitig umbrachten; aber das waren immer noch
Menschen, keine Maschinen. Unter den Rebellen waren Kinder
…!«
Frost sah Schwejksam an. »Ihr werdet doch wohl nicht
weich, Kapitän? Die Rebellen haben sich selbst zuzuschreiben,
was mit ihnen geschieht. Sie haben die Köpfe zusammengesteckt und Intrigen geschmiedet, und das ist die Folge davon.
Sie haben ihren Eid, ihre Pflicht und ihre Ehre verraten und
schließlich sich selbst. Sie wußten, was sie erwartete.«
»Glaubt Ihr wirklich, die Kinder wußten, was sie erwartete?«
fragte Schwejksam. »Meint Ihr allen Ernstes, sie wußten, warum man sie durch die Straßen trieb wie Vieh und anschließend
abschlachtete?«
»Ihre Eltern tragen die Verantwortung«, entgegnete Frost.
»Sie allein sind schuld an allem. Wir dürfen nicht schwach
werden, Kapitän. Nicht jetzt. Das wißt Ihr selbst. Ihr wart es,
der den Befehl zum Sengen des Planeten Unseeli erteilte.«
»Und diese Tat verfolgt mich noch immer«, sagte Schwejksam. »Ich dachte, es gäbe keinen anderen Weg. Und am Ende
löste es keines unserer Probleme, oder habt Ihr das vergessen?
Vielleicht sollten wir ein wenig angestrengter nach anderen
Möglichkeiten Ausschau halten?«
»Das ist nicht unsere Aufgabe«, sagte Frost. »Schließlich
sind nicht wir diejenigen, die Politik machen. Wir können das
große Bild nicht sehen.«
»Haben wir das je versucht?« fragte Schwejksam.
David Todtsteltzer und Kit Sommer-Eiland rasten zusammen
mit Jenny und Alice auf ihrem Flieger der Festung entgegen.
Es war nicht der sicherste Ort, den David sich vorstellen konnte, vor allem dann nicht, wenn der Steward das Kommando
übernommen hatte; aber sie hatten kaum eine andere Möglichkeit. Doch David hatte bei seiner Ankunft auf Virimonde Vorkehrungen getroffen. Die Sicherheitskräfte der Festung waren
mit Leuten durchsetzt, die ihm besonders treu ergeben waren.
Nur für den Fall. Immerhin hatte der Steward auch schon
Owen verraten. David konnte nur hoffen, daß seine Leute die
Kontrolle übernommen hatten, bis er und seine Freunde in der
Festung eingetroffen waren.
Sie flogen hoch über den Wolken mit der größtmöglichen
Geschwindigkeit, die die überlasteten Maschinen des Fliegers
zustande brachten. Kit hatte die Kontrollen übernommen, und
David tröstete Alice. Sie hatte noch kein Dutzend Worte gesagt, seit der Hieger gestartet war. Sie hatte gesehen, wie ihre
Familie gestorben und ihr Heim zerstört worden war, und ihr
Gesicht war von rauhen, gebrochenen Linien durchzogen. David und Jenny redeten abwechselnd auf sie ein, versuchte sie zu

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