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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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brummte wütend etwas über Köpfe, die bei seiner Rückkehr an
Bord der Elegance rollen würden. Investigator Frost war gelassen wie immer und schätzte ihre Chancen mit professionellem
Blick ab. Ohne die Sicherheitskodes, die Drams Bodentruppen
verwendeten, würden die Kriegsmaschinen in den drei Notgelandeten legitime Ziele sehen, weiter nichts. Stelmach lehnte
mit dem Rücken gegen eine Wand. Er weigerte sich, den Kopf
aus dem Fenster zu stecken. Sein Herz klopfte wild, und er
hatte Mühe zu atmen, aber die Waffe lag ruhig in seiner Hand.
Die Gegenwart von Schwejksam und Frost hatte ihn härter gemacht, als er selbst es für möglich gehalten hatte. Schwejksam
wechselte einen Blick mit Frost.
    »Wie weit sind wir von unserem geplanten Einsatzort entfernt?«
»Nach den letzten Anzeigen der Pinasse zu urteilen nicht besonders weit. Vielleicht eine halbe Meile. Unter normalen Umständen ein Spaziergang.«
»Das hier sind definitiv keine normalen Umstände.«
Schwejksam schnitt eine Grimasse, während er ihre Chancen
abwog. »Wie die Dinge stehen, ist eine halbe Meile verdammt
weit. Selbst für uns. Investigator, versucht noch einmal, die
Todtsteltzer-Festung anzufunken.«
Frost betätigte ihr Komm-Implantat und schüttelte den Kopf.
»Keine Antwort. Die Kriegsmaschinen blockieren sämtliche
Frequenzen außer ihren eigenen, und ich kenne ihre Sicherheitskodes nicht. Wir können nicht mit ihnen in Kontakt treten.
Sieht ganz danach aus, als müßten wir es aus eigener Kraft bis
zur Festung schaffen.«
»Wir werden sterben«, murmelte Stelmach.
»Ein Spaziergang durch den Park«, erwiderte Schwejksam
steif. »Also schön. Dort draußen läuft eine höllische Menge
von Kriegsmaschinen herum; aber ihre Hauptaufgabe besteht
in der Zerstörung der Stadt, und die Androiden sind nur damit
beschäftigt, jeglichen Widerstand zu brechen. Solange wir die
Köpfe unten halten und uns nicht einmischen, sollten wir
halbwegs sicher sein.«
»›Sollten‹ ist genau das richtige Wort«, sagte Stelmach.
»Können wir nicht einfach hierbleiben und warten, bis es den
Maschinen zu langweilig wird und sie weiterziehen?«
Und dann explodierte das Nachbargebäude in einer Wolke
aus Rauch und Feuer, und Steinsplitter flogen durch die Gegend. Die drei zuckten zusammen. Eine Kriegsmaschine hatte
das Haus mit ihren Disruptoren unter Beschuß genommen. Der
Boden erzitterte unter den Füßen der Menschen, und ihr zertrümmertes Versteck ächzte und drohte vollends einzustürzen . Ein gezackter Riß verlief quer durch die Wand, an die sich
Stelmach gelehnt hatte, und er sprang erschrocken nach vorn . Rinnsale aus Staub und Ruß rieselten aus der zerstörten Decke.
Flammen züngelten auf und verbrannten, was vom Nachbarhaus noch übrig war, und Schwejksam mußte vor der Hitze
weichen, die durch das zerstörte Fenster drang.
»Diese Maschinen werden erst aufhören, wenn nichts mehr
außer Trümmern übrig ist«, erklärte er tonlos. »Wir müssen
rennen. Haltet Euch dicht bei uns, Stelmach, und Euch wird
nichts geschehen.«
»Könnt Ihr mir das schriftlich geben?« erkundigte sich der
Sicherheitsoffizier.
»Ihr könnt meinen Stiefelabdruck auf Eurem Hintern haben,
wenn Ihr nicht bald aufhört zu jammern«, erwiderte Frost.
»Und jetzt setzt Euch gefälligst in Bewegung, sonst bringe ich
Euch um.«
Stelmach funkelte Frost herausfordernd an; doch er besaß
genug Verstand zu schweigen. Investigatoren waren nicht gerade für ihre Toleranz berühmt . Schwejksam schlich zu dem
freien Raum, wo einmal eine Tür gewesen war, und spähte
vorsichtig nach draußen. Der Großteil der Kriegsmaschinen
schien sich zu entfernen . Die riesigen Kampfwagen rollten
langsam und unaufhaltsam durch den Rauch davon . Andere
Maschinen flogen hinterher, und ihre Disruptoren feuerten
noch immer auf das hinunter, was von den Gebäuden der Stadt
übriggeblieben war. Roboter in Menschengestalt stapften den
Kolossen hinterher, und auf ihren Metallgliedern trocknete das
Blut ihrer Opfer. Schwejksam starrte sie an und fühlte sich mit
einemmal klein und unbedeutend. Er war nicht an dieses Gefühl gewöhnt, und er haßte es schon jetzt . Schließlich drehte er
sich wieder zu den anderen um.
»In Ordnung. Wir verschwinden jetzt, solange die Rebellen
noch genug Widerstand leisten, um die Kriegsmaschinen zu
beschäftigen. Wenn wir es aus der Stadt hinaus schaffen, dann
wird der Weg zur Festung relativ leicht. Investigator, wir rennen davon,

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