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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wissen. In mehreren Kriegen, um es
präzise auszudrücken. Wir haben uns nicht alle auf abgelegenen Planeten verkrochen.«
»Verkrochen?«, fragte Ruby in gefährlichem Ton.
»Der nächste Punkt«, fuhr Gutmann fort, »betrifft die Drachenzähne – Menschen, die angeblich in der Lektronenmatrix
den Verstand verloren und jetzt nur noch Shubs Gedanken im
Kopf haben. Eine Armee von Shub -Spionen, die unentdeckt
unter uns wandeln.«
»Daran ist nichts angeblich«, warf Ohnesorg ein.
»Bislang liegt kein Beweis für diese Theorie vor.«
»Nur weil du nicht genehmigst, dass die Esper Zufallskontrollen der Bevölkerung durchführen«, wandte Ruby ein, nur
um zu zeigen, dass sie auf der Höhe der Auseinandersetzung
war.
»Würdet Ihr dulden, dass ein Esper Euren Verstand untersucht?« fragte Gutmann.
Ruby zuckte die Achseln. »Würde mir nichts ausmachen. Natürlich wäre es sein Problem, wie er mit dem fertig wird, was er
dort findet. Mein Kopf ist heutzutage ein ganz schön unheimlicher Ort.«
»Das war er schon immer«, sagte Ohnesorg großmütig.
Ruby bedachte ihn mit finsterem Blick. »Möchtest du eine
Vermutung wagen, wer heute Nacht auf dem Sofa schläft?«
»Untersuchungen durch die Esper sind von entscheidender
Bedeutung«, sagte eine neue, raue Stimme, und alle drehten
sich zu ihr um. Die meisten wünschten sich gleich, sie hätten es
nicht getan, denn es war Diana Vertue, die durch das gedrängt
volle Haus schritt; die Menge wich vor ihr zurück und gab einen schmalen Weg frei. Es war schon eine Weile her, seit man
die kleine, missmutige blonde Frau noch als Johana Wahn gekannt hatte, aber nach wie vor knisterte genug von der früheren
bösartigen Persönlichkeit in ihrer Aura, um auch die dichteste
Menge noch weiter zusammenzutreiben. Niemand wollte einer
Zeitbombe in Menschengestalt zu nahe kommen. Sie blieb neben Ohnesorg stehen, nickte ihm kurz zu und funkelte dann zu
Gutmann hinauf, der sich zum ersten Mal unwohl zu fühlen
schien. Diana bedachte ihn mit dem schlimmsten beunruhigenden Lächeln, das sie zuwege brachte.
»Jetzt hört mir mal zu, fetter Mann: Es ist von größter Bedeutung, dass das Hohe Haus Massenuntersuchungen der Bevölkerung durch die Gemeinschaft der Esper genehmigt, und zwar
verdammt noch mal auf der Stelle! Zu viele Leute treiben sich
herum, die wahrscheinlich gar keine Menschen mehr sind. Wir
reden hier von Drachenzähnen, Geistkriegern, Furien und womöglich gar Fremdwesen, die ihre Gestalt wechseln können.
Erinnert Ihr Euch an das verrückte Ding an Löwensteins Hof,
das sich, wie wir entdeckten, als Mensch tarnte? Dass wir seither nichts mehr davon gehört haben, bedeutet keinesfalls, dass
es nicht immer noch da draußen unterwegs ist, Unheil im Sinn. Shub verfügt über eine ferngesteuerte Teleportationstechnik. Es
kann inzwischen getarnte Agenten in beliebiger Zahl hier auf
unsere Heimatwelt gebracht haben, und wir können sie nur
durch das Abtasten des Bewusstseins mit Sicherheit enttarnen.
Stellt in jeder Stadt Kabinen auf und verlangt von den Leuten,
dass jeder zweimal am Tag daran vorbeigeht. Mit Hilfe der
Lektronenverzeichnisse können wir jeden ausfindig machen,
der sich der Untersuchung zu entziehen versucht. Natürlich
müssen alle privaten und öffentlichen ESP-Blocker zerstört
werden.«
»Oh, natürlich!«, sagte Gutmann. »Und darum geht es im
Grunde auch. Ihr möchtet alle ESP-Blocker zerstört haben,
weil sie das Einzige sind, womit sich normale Leute dagegen
wehren können, dass Esper in ihre Gedanken eindringen.«
»Wir möchten die ESP-Blocker zerstört haben, um die lebenden Gehirne zu befreien, die für ihre Funktion sorgen«,
sagte Diana.
»Und damit Ihr Esper in unser aller Köpfe spähen könnt. Unsere persönlichen Gedanken und Geheimnisse aufdecken
könnt. Mit solchen Kenntnissen hättet Ihr den Rest von uns
mächtig in der Gewalt, nicht wahr?«
»Wir wollen nur in die Privatsphäre anderer eindringen, um
nichtmenschliche Gedanken zu orten.«
»Dafür haben wir nur Euer Wort, Esperin. Informationen
sind derzeit eine richtige Währung. Und wir alle haben Geheimnisse, die zu wahren wir lieber sterben würden.«
Diana Vertue brauchte sich gar nicht umzudrehen. Sie konnte
am allgemeinen Gemurmel hören, dass die Leute ihm beipflichteten. Sie zuckte wütend die Achseln. »Wir diskutieren
später wieder darüber, wenn allen wieder etwas rationaler zumute ist.«
»Das könnte lange dauern«, meinte Ohnesorg.
»Als

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