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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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eine knüpfte dort an, wo der andere aufgehört hatte. Am nächsten Tag, also am Sonntag, würde sie im Dienst wieder eine neue Ärztin kennen lernen, die sie in dieser Hinsicht zu testen beabsichtigte. Eine junge Frau aus Lund mit einem ausgeprägten akademischen Hintergrund. Sowohl ihre Mutter als auch ihr Vater besaßen einen Professorentitel. Doch sie selbst wirkte trotz allem recht normal, ziemlich munter und keck.
    Veronika nutzte die Gelegenheit, Skotte nach dem kleinen Mädchen mit den Bauchschmerzen zu fragen. Es ging ihr so weit ganz gut. Vielleicht war es nichts weiter als eine Drüsenentzündung. Oder noch nicht einmal das.
    »Vielleicht sind nur wir es, denen die Sache nicht ganz geheuer ist«, äußerte sie in der Hoffnung auf Skottes Zustimmung.
    Doch Daniel Skottes Antwort war eher neutral.
    »Man kann nie wissen.«
    Dann legten sie auf.
    Claes saß auf dem Sofa mit einem Bier vor sich. Klara schlief, und im Haus war es still. Sie waren allein zu zweit. Unfassbar schön.
    »Musst du in die Klinik?«
    »Nein.«
    Sie setzte sich neben ihn.
    »Ich fand Erika recht nett. Und hübsch. Ist sie auch kompetent?«, fragte sie neugierig.
    »Ja, doch. Sie ist ja noch nicht so lange bei uns, aber sie macht sich ganz gut. Ist nicht übertrieben empfindlich. Eine, die sich nach Rückschlägen schnell erholt.«
    »Ist das ein Vorteil?«
    »Ja, bei uns ist es das wohl, glaube ich.«
    Veronika dachte nach, während sie sich auf dem Sofa ausstreckte, ihre Füße auf Claes’ Schoß legte und ihren Kopf auf die Armlehne, sodass sie ihm ins Gesicht schauen konnte.
    »Sie hat auch eine gewisse Intuition«, fuhr er fort. »Eigentlich sollte man besser nicht von Intuition sprechen. Software. Hört sich zu diffus an. Wo doch heutzutage alles gewogen, bemessen, belegt und bewiesen werden muss. Aber ein gewisser Spürsinn ist immer von Vorteil. Auch wenn ich mich wiederhole, aber man kann es nicht oft genug betonen. Der sechste Sinn hängt wohl mit einem gewissen Feingefühl zusammen. Menschenkenntnis. Jedenfalls merkt man sofort, wenn er fehlt.«
    »Ja, wahrscheinlich. Ist es nicht das, was man heutzutage emotionale Kompetenz nennt?«
    »Keine Ahnung. Mir reicht es, wenn man sie besitzt.«
    Veronika musste an das Mädchen denken, das sie auf die Station eingewiesen hatten.
    »Heute haben wir ein Mädchen mit Bauchschmerzen hereinbekommen«, sagte sie.
    »Hatte sie etwas Verdorbenes gegessen?«
    »Nein, überhaupt nicht. Hör es dir an! Sie hatte Schmerzen in der Magengegend. Vielleicht der Blinddarm oder etwas in der Richtung. Das wird sich zeigen. Aber die Diagnose spielt in diesem Fall keine Rolle, viel interessanter ist, dass man deutlich spüren konnte, dass da noch etwas anderes im Argen war. Ein zehn-, elfjähriges Mädchen.«
    »Und was hat dich misstrauisch werden lassen?«
    »Ich weiß nicht, aber Daniel Skotte fand das Mädchen ein wenig seltsam. Angespannt und etwas steif und im Beisein ihrer Mutter eher gehemmt. Irgendetwas schien ihm mit ihr nicht in Ordnung zu sein. Außerdem überraschte ihn die übermäßige Gefügigkeit gegenüber der Mutter, also bat er mich, ebenfalls ein Auge auf sie zu werfen. Es ist ihr erster Krankenhausaufenthalt.«
    »Und woran genau dachtet ihr?«
    »Keine Ahnung«, sagte sie und starrte an die Decke.
    »Inzest? Pädophilie? Kindesmisshandlung?«, ratterte Claes geradewegs herunter.
    »Keine Ahnung! Es ist schwer zu sagen. Die Mutter saß völlig verängstigt und überbeschützend da, wie Eltern es eben oftmals tun. Mischte sich ein, wie man es auch von Eltern kennt, die ihre Kinder nicht misshandeln.«
    »Aber was hat dich veranlasst zu reagieren?«
    Sie überlegte.
    »Vielleicht hing es mit der Zurückhaltung des Mädchens zusammen.«
    »Ja?«
    »Mit dem schweigsamen Verhalten. Und den blauen Flecken an den Beinen. Sie sagte, sie sei vom Fahrrad gefallen.«
    »Hast du es ihr geglaubt?«
    Sie zog die Schultern hoch und ließ sie wieder sinken, sodass ihr Ausschnitt geringfügig verrutschte und der eine Träger ihres BHs über dem Schlüsselbein sichtbar wurde.
    »Tja, warum nicht?«, antwortete sie. »Das Mädchen hatte deutliche Schürfwunden an den Knien. Aber sie kann genauso gut die Treppe hinuntergefallen sein.«
    »Gestoßen worden?«
    »Oder so.«
    »Frag die Mutter aus! So lautet jedenfalls mein Rat. Frag sie einfach ganz direkt!«
    »Meinst du wirklich, dass es so einfach ist? Die Mutter wird es, wenn es sich bewahrheiten sollte, sowieso nicht zugeben.«
    »Du wirst es

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