Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
übrig ist. Aber ich werde nicht davonlaufen und mich verstecken, bis du Entwarnung gibst. So etwas kommt für mich nicht infrage.«
»Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um den starken Mann zu markieren.«
»Bis mir ein Busen wächst, bleibe ich aber einer.«
»Du wirst mich ablenken. Wenn ich mir Sorgen um dich machen muss, kann ich mich nicht konzentrieren. Falls dir etwas zustößt…« Sie musste innehalten, denn es schnürte ihr die Kehle zu.
»Wenn ich so etwas zu dir sagen würde, würdest du mir antworten, du könntest auf dich selbst aufpassen und seist weder dumm noch leichtsinnig.« Als sie nichts erwiderte, zog er die Augenbrauen hoch. »Warum lassen wir den Teil, in dem wir uns nur ständig wiederholen, nicht einfach weg?«
Sein gutmütiger Blick verschwand, und seine Augen nahmen eine eisgrüne Färbung an. »Der Schweinehund wollte mir ans Leder, Reena. Er hat meinen Pick-up in die Luft gejagt. Glaubst du, das lasse ich mir einfach so bieten?«
»Bitte. Nur ein paar Tage. Drei Tage. Gib mir drei Tage, um…« Ihre Stimme zitterte.
»Nein. Keine Tränen. Das geht unter die Gürtellinie und wirkt bei mir nicht.«
»Ich weine nicht, um meinen Willen durchzusetzen, du Blödmann.« Reena wischte die Tränen mit dem Handrücken weg. »Ich könnte dich in Schutzhaft nehmen.«
»Versuch es doch.«
»Kapierst du nicht, dass ich mich überfordert fühle?« Sie stand vom Tisch auf, marschierte zum Fenster über der Spüle und starrte hinaus.
»Ich merke, dass dich etwas belastet.«
»Was soll ich nur tun?« Sie presste die Faust auf die Brust, um ihr heftig schlagendes Herz zu beruhigen. »Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten und dieses Problem lösen soll.«
»Wir überlegen uns etwas.«
»Nein, nein! Bist du blind und blöd?« Reena wirbelte zu Bo herum. »Ich werde den Fall klären. Man betrachtet einfach nur die Fakten. Es ist ein Puzzle, und alle Teile sind vorhanden. Man muss sie nur finden und an der richtigen Stelle einpassen. Aber das? Ich schaffe … ich schaffe das nicht.« Sie schlug sich mit der Faust an die Brust. »Ich… ich…«
»Hast du Asthma?«, fragte er, als sie nach Atem ringend vor ihm stand.
Plötzlich nahm sie eine Tasse von der Anrichte und schleuderte sie gegen die Wand. »Du verdammter Blödmann. Ich liebe dich.«
Er hob die Hand, wie um ein weiteres Wurfgeschoss abzuwehren. »Einen Moment mal.«
»Ach, zum Teufel damit.« Sie wollte hinausstürmen, aber er hielt sie am Handgelenk fest.
»Ich habe gesagt, dass du warten sollst.«
»Meinetwegen kannst du tot umfallen.«
»Es gibt verschiedene Formen von Liebe«, murmelte er.
»Mach dich nicht über mich lustig. Schließlich hast du angefangen. Ich habe nichts weiter getan, als einfach aus der Hintertür meines Hauses zu treten.«
»Ich will mich nicht über dich lustig machen, sondern versuche nur, wieder zu Atem zu kommen.« Seine Hand hielt sie weiter umklammert, während er, die allmählich auftauenden Gefriererbsen auf dem Knie, auf seinem Stuhl sitzen blieb.
»Wie ernst meinst du das mit der Liebe? Wehe, wenn du mich schlägst«, fügte er hinzu, als er sah, wie sich ihre andere Hand zur Faust ballte.
»Ich habe nicht die Absicht, zu körperlicher Gewalt zu greifen.« Aber sie hatte knapp davorgestanden. Nun zwang sie sich, ihre Hand, den Arm und schließlich ihren gesamten Körper zu lockern. »Ich würde mich freuen, wenn du meine Hand loslässt.«
»Gut. Aber nur, wenn du mir versprichst, nicht davonzurennen. Denn sonst müsste ich aufstehen und dir nachhinken und würde dabei noch vor lauter Anstrengung tot umfallen.«
Es zuckte um ihre Lippen. »Siehst du? Verdammt, wahrscheinlich ist es mir deshalb passiert. Du lässt dich nicht einschüchtern. Obwohl du immer so sanft tust, weißt du dich zu wehren. Bis zu einer gewissen Grenze, die für dich feststeht, bist du kompromissbereit. Doch wenn du diese Grenze erst einmal gezogen hast, lässt sie sich nur noch mit Dynamit beseitigen. Meine Mutter hatte wie immer recht.«
Seufzend ging Reena zur Besenkammer, um Besen und Kehrblech zu holen.
»Du bist wie mein Vater.«
»Bin ich nicht.«
Grinsend fegte sie die Scherben der Tasse zusammen. »Vor dir habe ich mich nie ernsthaft auf jemanden eingelassen, weil keiner bestehen konnte. Niemand hielt dem Vergleich mit dem Mann stand, den ich am meisten bewunderte: meinen Vater.«
»Du hast doch recht. Wir sind eineiige Zwillinge und wurden gleich nach der Geburt getrennt.«
»Als mir das mit der
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