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Toedliche Intrige

Toedliche Intrige

Titel: Toedliche Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
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dass es sich äußerst lukrativ gestalten konnte, wenn man die Sache nur richtig anpackte. Ich würde meine Darlehen zurückzahlen und mir eine größere Wohnung und sogar ein anständiges Auto leisten können.
    Und dann war da auch noch Bettý.
    Nie zuvor hatte ich Sex mit einer Frau wie Bettý gehabt. Mit der Zeit wurde mir klar, dass ich sie liebte. Ich sagte ihr, dass es Liebe auf den ersten Blick gewesen war, als sie den Saal betrat. Als ich den Vortrag hielt und sie anschließend auf das Podium kam und mich ansprach.
    Als wir an dem bewussten Abend, an unserem ersten Abend, im Hotel Saga gemeinsam im Bett lagen, hielt sie meine Hand und sagte, sie hätte sich nie zuvor so gut gefühlt. Ich hätte sie glücklich gemacht. Mich beschlich das Gefühl, dass sie nicht sehr oft glücklich war. Ich erzählteihr ganz genau, was in mir vorgegangen war von dem Augenblick an, als ich sie erblickte. Sie lachte daraufhin und erklärte, sie hätte es mir ansehen können, dass ich keine Probleme machen würde. »War es so offensichtlich?«
    »Vielleicht liegt es an deiner Ehrlichkeit«, sagte sie. »Ich wollte, ich wäre so. Ich wollte, ich wäre ehrlich.« »Bist du es nicht?«
    »Liegen wir nicht hier im Bett, und mein Mann ist in Akureyri?«
    »Dann kann ja wohl auch bei mir keine Rede von Ehrlichkeit sein«, sagte ich.
    »Vielleicht sind wir uns ähnlicher, als du denkst«, entgegnete sie.
    »Vielleicht«, sagte ich.
    Und vielleicht waren wir das. Ich weiß bloß, dass ich mich in ihren Armen wohl fühlte, als diese eigentümliche und gefährliche Beziehung ihren Anfang nahm.
    Sie sprach auf dieser Party gerade mit einem der Minister und seiner Frau und musste irgendetwas Witziges gesagt haben, denn der Minister wieherte vor Lachen, während seine Frau sich die Hand vor den Mund hielt, als sei der Witz hart an der Grenze gewesen.
    »Langweilst du dich nicht entsetzlich?«, fragte sie mich, als sie sich zwischen all den Gästen hindurchgeschlängelt hatte und endlich bei mir stehen blieb.
    »Entsetzlich«, sagte ich. Ich stand herum wie Falschgeld und hielt mich etwas abseits neben einem großen Barschrank. Niemand von den Gästen kannte mich, ichkannte niemanden, und außerdem habe ich im Grunde genommen wenig für derartige Partys übrig. Höflicher Smalltalk über völlig belanglose Dinge lag mir nicht. Leo blieb einen Augenblick bei mir stehen und erkundigte sich, ob alles in Ordnung sei, und dieser Fernsehstar fragte mich, ob ich ihm sagen könnte, wo in diesem Haus die Toiletten seien. Ich antwortete ihm, dass es meines Wissen vier gab, ich aber nicht wüsste, wo sie genau seien.
    »Gehst du anschließend nach Hause?«, fragte Bettý.
    »Ich fahre erst nach dem Wochenende wieder zurück nach Reykjavik.«
    »Es ist vielleicht ein bisschen schwierig hier in dieser Kleinstadt. So wenige Leute, und alle spionieren hier hinter allen her und drücken sich die Nasen an den Scheiben platt.«
    Sie zündete sich eine Zigarette an und inhalierte tief.
    »Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass irgendjemand einen Verdacht hegt«, flüsterte sie, und ich sah, dass sie lächelte.
    Sie kam später am Abend zu mir, und diesmal gab es keine Gespräche, kein Zögern, nur heiße Leidenschaft, viele Stunden.
    *
    »Was hast du da in diesem Unternehmen gemacht?«, fragte Albert und rückte seine Krawatte zurecht. »Was war dein Aufgabenbereich?«
    Er sah mich aufmerksam an. Baldur saß neben ihm und hatte bisher sein Taschentuch noch nicht hervorgezogen. Sie hielten sich kerzengerade auf ihren Stühlen. Das Aufnahmegerät lief. Keiner rauchte. Keiner sagte etwas, was nicht genau in ein Verhörzimmer passte. Sie waren sehr formell. Sehr ernst. Ich blickte in Richtung Spiegel und wusste, dass sich dahinter jemand befand, vor dem sie Manschetten hatten.
    Ich wandte meine Blicke von dem Spiegel ab und versuchte, es ihnen zu erklären. Es hatte zwar überhaupt nichts mit dem zu tun, was geschehen war, aber falls sie tatsächlich der Meinung waren, dadurch wichtige Informationen zu sammeln, wollte ich sie nicht daran hindern. Ich berichtete ihnen von meinem Spezialgebiet, den internationalen Verträgen. Ich nannte ihnen das Thema meiner Examensarbeit über die isländische Fischerei und die Europäische Union. Ich sagte ihnen, dass Tómas Ottósson Zöega meinen juristischen Beistand gebraucht hätte, weil er beabsichtigte, Fischereiunternehmen in England und Deutschland aufzukaufen, und dass ich eine Zeit lang, als sein Interesse an derlei

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