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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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irgendwem zu erledigen, seien es nun irgendwelche Anrufer, nervöse Bräute oder ihr eigener Mann … Bei ihr ist immer etwas los. Aber Roz erträgt auch keine Langeweile. Außerdem: Wenn sie davon ausgeht, dass sie gleich fertig ist, dann kannst du dich darauf auch verlassen.«
    Er küsste sie auf die Schläfe. »Und hinterher wirst du dich garantiert besser fühlen.«
    »Hmm …«
    Aus den Augenwinkeln heraus konnte sie sehen, wie Roz etwas Silberfarbenes von einer Hand in die andere gleiten ließ.
    Es war ein Armband.
    Nia hatte das Gefühl, als würde ihr die Kehle zugeschnürt.
    Und ihr stockte der Atem.
    Law spürte, wie Nia neben ihm erstarrte, ohne sich erklären zu können, warum. Er legte ihr eine Hand in den Nacken und strich über ihre verkrampften Muskeln, doch es half nichts.
    Sie blieb immer noch genauso steif und angespannt sitzen. Und es schien mit jeder Sekunde schlimmer zu werden.
    Nia starrte Roz an, als hätte sie diese noch nie zuvor gesehen.
    Er beugte sich zu ihr herüber. »Alles in Ordnung?«, flüsterte er.
    Mit glasigen Augen schaute sie ihn an. »Ich … äh …«
    »Na bitte, geht doch.« Roz legte auf, und Law wandte ihr den Kopf zu. »Wie geht’s euch beiden?« Sie schenkte ihnen ein breites Lächeln und zwinkerte ihnen zu. »Erzählt mir nicht, dass ihr hergekommen seid, um eine Hochzeit zu arrangieren.«
    »Nein. Nia muss …«
    Nia sprang auf. »Gibt’s hier eine Toilette?«
    Ihre dünne Stimme und ihr angespannter Tonfall verrieten ihm, dass irgendetwas nicht stimmte. Und zwar ganz und gar nicht.
    Ihr Pupillen waren klein wie Stecknadelköpfe und verloren sich förmlich in dem dunklen Gold der Iris.
    Er stand auf und nahm ihre Hand. »Nia, was ist denn los mit dir, Süße?«
    »Ich muss bloß kurz mal verschwinden«, flüsterte sie schwach. Sie schaute ihn an, aber Law hätte schwören können, dass sie durch ihn hindurchsah .
    »Nehmen Sie doch eben das WC nebenan«, bot Roz mit einem herzlichen Lächeln an. »Es ist gleich hinter der Tür dort.«
    Nia riss sich los und ging hinaus, wobei ihre sonst so anmutigen Bewegungen abgehackt und plump wirkten.
    Was zum …?
    Roz zog die Augenbrauen hoch, als Nia die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Ist alles in Ordnung?«, erkundigte sie sich bei Law, ließ etwas auf den Schreibtisch fallen, erhob sich und ging zu der kleinen Getränkebar an der Wand. Law hatte – aus sicherer Entfernung natürlich – bereits einige der Bräute begutachten können, mit denen sie so zusammenarbeiten musste, und machte gern spöttische Bemerkungen über sie. Mit manchen von ihnen gestaltete sich die Zusammenarbeit wahrscheinlich entspannter, wenn sie gelegentlich ein Glas Wein süffelten. Andererseits durfte eigentlich kaum jemand Roz’ Privatbüro betreten. Vermutlich bewahrte sie den Schnaps hier auf, um selbst locker zu bleiben, wenn sie mit diesen zickigen Bräuten zu tun hatte.
    »Ich bin mir nicht sicher. Sag mal, hast du einen Whisky?«
    Roz runzelte die Stirn. »Ist es nicht ein bisschen früh für einen Drink?«
    Kritisch zog er die Augenbrauen zusammen. »Zu früh für mich, aber nicht für dich? Außerdem will ich ihn gar nicht trinken. Gib mir einen Whisky mit Cola – das braucht sie jetzt vermutlich.« Warum auch immer.
    »Hm, könnte sein. Offensichtlich hat sie irgendetwas plötzlich aus der Fassung gebracht.« Roz schenkte eine Cola mit Whisky ein und drückte ihm grinsend das Glas in die Hand. »Vielleicht wusste sie nicht, dass ich Hochzeiten ausrichte, und hat befürchtet, du würdest heimlich etwas planen.«
    Law schnaubte. »Ganz so leicht haut sie dann auch wieder nichts um.« Dennoch ließ er wie beiläufig den Blick durch den Raum schweifen. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Auslöser hier drin befindet. Und selbst ich verliere beim Anblick eines Hochzeitskleides nicht meine Fassung, Roz.«
    Law konnte nichts Auffälliges entdecken. Roz’ Büro sah genauso aus wie immer – kontrolliertes Chaos. Stirnrunzelnd sah er sich weiter um.
    Irgendetwas stimmte nicht.
    Das Armband …
    Nia stützte sich auf das Waschbecken und rang nach Luft.
    Verdammt! Das Armband, das sie auf den Bildern gesehen hatte. Nun gut, es schien nicht gerade ein Einzelstück gewesen zu sein. Lediglich die Gravur auf der Innenseite machte es zu etwas Besonderem. Wobei auch diese Worte nicht schrecklich originell waren, richtig? Außerdem hatte sie das Schmuckstück von Roz noch nicht einmal aus der Nähe betrachtet.
    Dennoch, ihre Hände

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