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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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mindestens fünf Abenden die Woche aus. Dem Abendportier zufolge hat Greene vor zehn Tagen ein Mädchen mitgebracht, auf das Wades Beschreibung passt. Seither ging dieses Mädchen nach Belieben bei ihm ein und aus. Allerdings kann sich niemand daran erinnern, dass sie gestern aus dem Haus gegangen oder von irgendwo dorthin zurückgekommen ist.«
    Sie wandte sich dem Computer zu. »Aufnahme des Tatorts, Bildschirm eins.«
    Der Anblick, der sich ihnen bot, war absolut grässlich. Überall in dem ganz in Weiß gehaltenen Wohnzimmer sah man leuchtend rotes Blut. Glasscherben glitzerten in den dünnen Bächen, die sich einen Weg über den Teppich gebahnt hatten, und umgeworfene Tische, ein eingeschlagener Fernsehbildschirm sowie entwurzelte tropische Pflanzen, die früher einmal sicher einen hübschen Kontrast zu dem Weiß geboten hatten, bildeten die Kulisse, vor der das tote Mädchen lag.
    Mit gespreizten Gliedern und dem Gesicht nach unten lag sie auf dem Boden, und ihre langen Locken, die früher einmal blond mit saphirblauen Strähnen gewesen waren, waren starr vor Blut.
    Eve hörte ihre eigene Stimme, die das Szenarium beschrieb, und verfolgte, wie sie neben der Toten in die Hocke ging.
    »Auf dem Teppich sind neben den Scherben einer Glasschale verschiedene illegale Substanzen verstreut. Die Scherben weisen noch Anhaftungen von Jazz und Erotica auf.
    Wechsel, Aufnahme Schlafzimmer.«
    Jetzt sah man einen großen, sonnendurchfluteten, in Schwarz und Rot gehaltenen Raum. Das Bettlaken war zerrissen und auf dem Bildschirm des Computers war zu lesen:
    VOLLKOMMENE REINHEIT ERREICHT .
    »Nicht nur in der kleinen, unbeschädigten Glasschale, die auf der Kommode steht, finden sich verschiedene illegale Substanzen, sondern auch auf dem Boden sind welche verstreut. Offenbar hat Greene weiter Drogen genommen, nachdem die Infektion bei ihm ausgebrochen war. Blutspuren auf dem Laken weisen auf Nasenbluten hin, und Samenspuren zeigen, dass er vor seinem Tod noch in der Lage war, entweder zu masturbieren oder sexuelle Handlungen mit dem Mädchen zu vollziehen. Die Autopsie wird uns verraten, was von beidem der Fall gewesen ist. Wades Körper zeigt keine Spuren sexueller Aktivitäten kurz vor ihrem Tod.«
    »Wo zum Teufel ist er?«, wollte Baxter wissen.
    »Dazu werden wir noch kommen. Die Rekonstruktion des Tathergangs lässt mich vermuten, dass er sich eine Zeit lang in seinem Schlafzimmer eingeschlossen und dort irgendwelche Drogen eingeworfen hat, während Wade im Wohnzimmer herumgehangen, Junk-Food in sich reingestopft, ebenfalls ein paar Pillen eingeworfen und ferngesehen hat.
    Auch wenn Greenes Gesellschaft wahrscheinlich nicht gerade amüsant gewesen ist, war der Aufenthalt in einer Wohnung in der Park Avenue, in der es jede Menge Drogen, Alkohol und Essen gab, auf alle Fälle besser, als sich mit irgendwelchen Taschenspielertricks auf der Straße über Wasser halten zu müssen, hat sie sich wahrscheinlich gedacht.
    Sie hatte bestimmt in Ruhe warten wollen, bis er wieder zu sich kommt.«
    Als Trueheart abermals die Hand hob, trat Baxter ihn leicht gegen das Schienbein und schüttelte den Kopf. »Später«, wisperte er. »Bringen Sie sie jetzt besser nicht aus dem Konzept.«
    »In den letzten drei Tagen kamen acht Anrufe für Greene, aber keiner von beiden ging an den Apparat. Sie hatte wahrscheinlich keine Lust, die Sekretärin für ihn zu spielen. Irgendwann heute Nachmittag schaltet sie die Glotze aus. Vielleicht will sie ausgehen und sich ein bisschen amüsieren. Vielleicht geht sie zum Schlafzimmer, aber er hat abgesperrt.
    Arschloch. Ihre Klamotten sind dort drin. Wie soll sie bitte ausgehen, wenn sie nicht an ihre Klamotten kommt und sich nicht aufmotzen kann? Sie will, dass er die Tür aufmacht, mach die verdammte Tür auf, aber er antwortet nicht. Also tritt sie gegen die Tür und haut sich dabei eine ihrer Zehen an. Jetzt flippt sie richtig aus. Rammt ein paarmal ihre linke Hüfte gegen die Tür, bis ihr auch die wehtut. Zur Hölle mit dem Kerl.«
    Sie konnte es bildlich vor sich sehen, konnte die Frustration des Mädchens deutlich spüren. Sie war aufgedreht und sehnte sich nach Action, konnte aber ohne ihre Kleider nirgends hin. »Schließlich läuft sie auf der Suche nach irgendetwas Süßem rüber in die Küche. Man hat Heißhunger auf Süßes, wenn man Jazz genommen hat. Holt eine Packung Eiscreme aus dem Kühlschrank und schreibt, weil sie nach wie vor total sauer ist, mit Schokoladensauce ARSCHLOCH auf den

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