Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödlicher Champagner (German Edition)

Tödlicher Champagner (German Edition)

Titel: Tödlicher Champagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
nicht.“
    Michael wollte gerade eine entsprechende Antwort von sich geben, aber er überlegte es sich wegen der leeren Schale mit Nüssen. „Pandora, könntest du mir ein paar Pfund Pistazien mitbringen?“
    Sie blickte auf die leere Schale und hätte beinahe gelächelt. Wenn er weiter so viel knabberte, verlor er bald sein schlankes und rankes Aussehen. „Könnte ich.“
    „Und eine New York Times.“
    Sie runzelte die Stirn. „Möchtest du mir vielleicht eine Liste machen?“
    „Sei so nett, ja? Wenn Sweeney das nächste Mal etwas braucht, fahre ich.“
    Sie dachte einen Moment darüber nach. „Na gut, Nüsse und Neuigkeiten.“
    „Und ein paar Kugelschreiber!“, rief er ihr nach.
    Sie knallte die Tür hinter sich zu.
    Erst nach zwei Stunden wollte Michael sich eine Tasse Kaffee gönnen. Die Geschichte voll Windungen und Drehungen ging gut voran. Er schrieb gern für das Fernsehen. Es gefiel ihm, dass seine Geschichten jede Woche Millionen von Menschen erreichten, die sich eine Stunde mit den Personen verbunden fühlten, die er geschaffen hatte.
    Die Wahrheit war, dass Michael diesen Logan mochte – Logans vorsichtigen Heldenmut, seinen Humor und seine Fehler. Michael hatte Logan menschlich und fehlbar zögernd angelegt, weil er davon überzeugt war, dass die besten Helden genauso waren.
    Einschaltquoten und Fanpost bewiesen, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Seine Arbeit für Logan hatte ihm Anerkennung bei den Kritikern und Preise eingetragen, genau wie der Einakter, den er für die Bühne geschrieben hatte. Aber das Bühnenstück hatte höchstens ein paar tausend Menschen erreicht, die meisten von ihnen New Yorker. ‚Logan’s Run‘ erreichte dagegen die vierköpfige Familie in Des Moines, die Stahlarbeiter in Chicago und die College-Studenten in Boston. Woche für Woche.
    Er schaltete die Schreibmaschine aus, und das Summen erstarb. Er hatte gewusst, dass er in Jolley’s Folley arbeiten konnte, aber er hatte nie erwartet, dass es ihm so leicht fallen würde. Genau genommen hatte er nicht erwartet, dass er mit Pandora so gut auskommen würde.
    Sicher, sie kämpften miteinander, aber sie zerrissen sich nicht gegenseitig. Ihm gefielen die Abende, an denen er mit Pandora Karten spielte, selbst wenn es ihm nur darum ging, sie beim Mogeln zu erwischen. Bisher hatte er sie noch nicht erwischt.
    Und dann war da noch diese seltsame Anziehungskraft, die nicht im Skript gestanden hatte. Manchmal wollte er ihren allzu scharfzüngigen Mund auf angenehmere Weise als sonst verschließen. Nur interessehalber, um herauszufinden, wie das war, sagte er sich. Er wollte herausfinden, wie Pandora reagierte, wenn er sie an sich zog und küsste,bis sie in seinen Armen ganz schwach wurde.
    Auflachend trat er an das Fenster. Schwach werden? Pandora? Frauen wie sie wurden nie schwach. Vielleicht konnte er seine Neugierde befriedigen, würde sich dafür aber einen Faustschlag einhandeln. Aber vielleicht war es das sogar wert.
    Sie blieb nicht ganz unbeteiligt. Das hatte er deutlich gefühlt. Und sie umkreisten beide diesen Punkt seit zwei Wochen. Oder vielleicht seit zwanzig Jahren.
    Noch nie hatte er bei einer anderen Frau exakt die Gefühle gehabt, die er bei Pandora McVie verspürte: Unbehagen, Herausforderung, Ärger. Im Gegenteil, in Gesellschaft von Frauen fühlte er sich fast immer wohl. Er mochte sie – ihre Weiblichkeit, ihre besonderen Stärken und Schwächen, ihren Stil. Vielleicht war er deshalb in Beziehungen stets so erfolgreich, obwohl er sie bewusst nur auf kurze Zeit anlegte.
    Wenn er eine Frau umwarb, war er nicht nur am Endergebnis interessiert. Sicher, er interessierte sich für Pandora, aber er wäre nie auf die Idee gekommen, sie zu umwerben. Überraschenderweise hatte er ein oder zwei Mal an eine Verführung gedacht.
    Verführen war natürlich etwas ganz anderes als umwerben. Allerdings wusste er nicht, ob der Versuch bei Pandora das Risiko lohnte.
    Wenn er ihr ein Dinner bei Kerzenlicht oder einen Spaziergang im Mondschein bot – oder eine Nacht voll wilder Leidenschaft –, würde sie dies mit einer ihrer sarkastischen Bemerkungen versehen. Das wiederum würde ihm eine Bissigkeit entlocken, und das Karussell hätte sich erneut zu drehen begonnen.
    Michaels Gedanken stockten, als er von seinem Fenster aus bemerkte, wie sich die Tür des Gartenhauses, in dem Pandora arbeitete, öffnete. Merkwürdig, er hatte nicht gedacht, dass sie schon zurück sein könnte.
    Er wollte sich schon mit einem

Weitere Kostenlose Bücher