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Tödlicher Champagner (German Edition)

Tödlicher Champagner (German Edition)

Titel: Tödlicher Champagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dachte sie und schlüpfte in ihren Mantel. In die tiefen Taschen schob sie eine Taschenlampe, zwei Streichholzbriefchen und eine kleine Dose Haarspray als Ersatz für einen Schlagstock, falls sie auf Schwierigkeiten treffen sollte. Sie schob sich auf den Korridor hinaus und schlich die Treppe hinunter.
    Ein Abenteuer, dachte sie und fühlte angespannte Erregung. Seit Onkel Jolleys Tod hatte sie keines mehr erlebt. Sie schlüpfte durch einen der Nebeneingänge ins Freie und warf einen Blick zu Michaels Fenster, ehe sie zu den Wäldern eilte.
    Unter den Bäumen reichte das Licht der Sterne nicht aus. Sie holte die Taschenlampe hervor und leuchtete den Pfad aus. Sie ließ sich Zeit, damit das Abenteuer länger dauerte, lauschte und ließ ihre Fantasie spielen.
    Die Nacht war voll von Geräuschen. Von Zeit zu Zeit raschelte es in den Wäldern. Ein Fuchs? Ein Waschbär? Oder ein Bär, der sich noch nicht zum Winterschlaf zurückgezogen hatte? Pandora liebte es, nicht ganz sicher zu sein.
    Der Weg gabelte sich, und Pandora wandte sich nach links. Es war nicht mehr weit bis zu der Hütte. Einmal blieb sie stehen, als sie vor sich etwas hörte, das für einen Fuchs entschieden zu laut war. Einen Moment kamen ihr unangenehme Gedanken an Bären und Wildkatzen.Fantasien waren eine Sache, die Wirklichkeit eine andere. Doch dann war da gar nichts. Kopfschüttelnd ging Pandora weiter.
    Was sollte sie machen, wenn sie entdeckte, dass die Hütte nicht bloß staubig und verlassen war? Wenn sie tatsächlich einen ihrer lieben, ergebenen Verwandten vorfand, der dort seine Zelte aufgeschlagen hatte? Onkel Carlson, der das Wall Street Journal am Kamin las? Tante Patience, die mit einem Staubtuch über den naturbelassenen Holztisch fächelte? Der Gedanke war beinahe lachhaft. Nur beinahe, bis Pandora ihre Werkstatt wieder einfiel.
    Wer immer auch da war, er würde ihr Rede und Antwort stehen müssen.
    Und dann war Pandora auch schon an der Hütte, die so aussah, wie sie aussehen sollte – verlassen, einsam und unheimlich. Sie hielt den Strahl ihrer Taschenlampe tief, während sie ganz langsam die Veranda betrat, und sie hätte um ein Haar aufgeschrien, als unter ihrem Gewicht die schmale Holztreppe knarrte. Sie presste eine Hand gegen ihr Herz, bis es nicht mehr so gegen ihre Rippen hämmerte. Dann griff sie langsam und ruhig nach dem Türknopf und drehte ihn.
    Ächzend schwang die Tür auf. Pandora zuckte bei dem Laut zusammen, zählte im Geist zehn Sekunden und tat den nächsten Schritt. Sie ließ den Lichtstrahl in schneller Folge hin und her wandern und trat gleichzeitig ein …
    Als sich der Arm um ihren Hals schlang, ließ sie die Taschenlampe laut klappernd fallen. Noch während sie Luft zum Schreien holte, fasste sie in die Tasche nach dem Haarspray, wirbelte herum – und stand von Angesicht zu Angesicht vor Michael. Seine Faust fuhr dicht an ihrem und ihre Spraydose sprühte dicht an seinem Gesicht vorbei.
    „Verdammt!“ Michael ließ seinen Arm sinken. „Was machst du hier?“
    „Was machst du hier?“, entgegnete sie heftig. „Und wie kommst du dazu, mich so zu packen? Du hättest meine Taschenlampe zerbrechen können.“
    „Ich habe fast deine Nase gebrochen.“
    Pandora warf mit einer Kopfbewegung ihr Haar zurück und hob ihre Lampe vom Boden. Sie wollte nicht, dass er sah, wie sehr ihre Hände zitterten. „Also, ich meine, du solltest dich erst davon überzeugen, wen du in den Würgegriff nimmst.“
    „Du bist mir gefolgt.“
    Sie maß ihn mit einem kühlen und zugleich auch amüsierten Blick. Das tat ihr richtig gut, denn immerhin hatte sich ihr Magen noch nicht beruhigt. „Bilde dir bloß nichts ein. Ich wollte nur wissen, ob sich hier draußen etwas abspielt, und ich wollte nicht, dass du dich einmischst.“
    „Einmischen?“ Er richtete den Strahl seiner eigenen Taschenlampe direkt auf ihr Gesicht, sodass sie abwehrend die Hand hob. „Und was hättest du getan, wenn sich hier etwas abgespielt hätte?“
    Pandora dachte daran, wie leicht Michael sie überrumpelt hatte. Doch sie hob ihr Kinn nur noch eine Spur höher. „Ich kann auf mich selbst aufpassen.“
    „Aber sicher.“ Er sah auf die Dose in ihrer Hand. „Was hast du denn da?“
    Pandora wurde sich erst jetzt bewusst, was sie umfasst hielt, und musste ein Lachen unterdrücken. Oh, welchen Spaß Onkel Jolley an der absurden Situation gehabt hätte! „Haarspray“, erklärte sie. „Genau zwischen die Augen.“
    Er fluchte, dann lachte er. Eine so

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