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Tödlicher Champagner (German Edition)

Tödlicher Champagner (German Edition)

Titel: Tödlicher Champagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Dosen?“
    „Du bist doch bloß eifersüchtig, weil ich einen Hinweis gefunden habe und du nicht.“
    „Es ist nur ein Hinweis.“ Michael ärgerte sich tatsächlich ein wenig, weil er von einem Amateur ausgestochen worden war. „Vielleicht kannst du etwas damit anfangen.“
    Er verweigert mir jede wirklich Anerkennung, dachte sie. Aber auch jede, für meine Geschicklichkeit, meine Intelligenz und ganz und gar für meine Weiblichkeit. Ihre Stimme klang scharf, als sie ihm vorwarf: „Wenn du so pessimistisch bist, warum bist du dann überhaupt hierher gekommen?“
    „Ich habe gehofft, jemanden zu finden.“ Michael leuchtete ständig von einer Wand zur anderen. „Wir haben nur bewiesen, dass jemand hier gewesen ist.“
    Pandora ließ voll Widerwillen die Dose Tunfisch fallen. „Verlorene Zeit.“
    „Du hättest mir nicht folgen sollen.“
    „Ich bin dir nicht gefolgt.“ Sie richtete ihre Lampe zurück auf ihn. In der Dunkelheit wirkte er zu männlich, zu gefährlich. Sie wünschte sich – wenn auch flüchtig –, dass sie so blendend gewachsen und so überwältigend gekleidet wäre, dass es ihn auf die Knie zwingen würde. „So wie ich das einschätze, bist du mir gefolgt.“
    „Aha, verstehe. Darum war ich ja auch vor dir hier.“
    „Das gehört nicht zur Sache. Warum hast du mir nicht gesagt, dass du dich auf den Weg hierher machen wolltest?“
    „Aus demselben Grund, aus dem du mir nichts gesagt hast. Ich vertraue dir nicht, Cousine. Und du vertraust mir nicht.“
    „Wenigstens stimmen wir in einem Punkt überein.“ Pandora wollte an ihm vorbei, aber er hielt sie am Arm fest. Eisig blickte sie zuerst auf seine Hand, dann in sein Gesicht. „Du solltest dir diese Unsitte abgewöhnen, Michael.“
    „Es ist einfacher, dich zu berühren, als ich gedacht habe, Pandora.“
    „Sei nicht zu sicher, Michael.“ Sie wich einen Schritt zurück. Es ist kein Rückzug, sagte sie sich. Es geschieht aus rein taktischen Gründen. Doch er bewegte sich mit ihr.
    „Manche Frauen haben Schwierigkeiten mit körperlicher Anziehung.“
    Der in ihren Augen aufflammende Zorn gefiel ihm genauso wie die Leidenschaft, die er an diesem Nachmittag kurz hatte aufflackern sehen. „Dein Ego zeigt sich wieder, Michael. Dieses dominierende Gehabe mag vielleicht ganz gut bei deinen ‚Mädchen des Monats‘ wirken, aber …“
    „Mein Sexualleben hat dich schon immer seltsam fasziniert.“ Michael lächelte zufrieden über ihren frustrierten Gesichtsausdruck.
    „Es ist die gleiche Faszination, die das Sexualleben gewisser niedriger Säugetiere auf einen ausübt.“ Er machte sie wütend, dass ihr Herz raste. Und nicht vor Zorn. Sie war zu ehrlich mit sich selbst, um so zu tun, als wäre es Zorn. Sie war hierher gekommen, um ein Abenteuerzu suchen, und sie hatte eines gefunden. „Es wird spät“, sagte sie im Tonfall einer Lehrerin zu einem ungezogenen Schüler. „Wenn du mich jetzt entschuldigst.“
    „Ich habe nie nach deinem Sexualleben gefragt.“ Als Pandora noch einen Schritt zurückwich, drängte er sie in eine Ecke. Sie ließ die Hand in ihre Tasche mit der Dose Haarspray gleiten. „Lass mich raten. Du ziehst Männer vor, die über Sex mehr philosophieren als ihn zu praktizieren.“
    „Du aufgeblasener, arroganter …“
    Michael verschloss ihren Mund, wie er sich das schon ausgemalt hatte, nämlich mit seinem Mund.
    Diesmal war der Kuss kein Vorfühlen, sondern er war wild, heiß und geradezu verzweifelt. Was immer sie auch fühlte, wollte sie erst später überdenken. Jetzt akzeptierte sie einfach die Erfahrung. Sein Mund war warm und fest, und er küsste sie mit dem gleichen anmaßenden männlichen Selbstvertrauen, das sie bei jeder anderen Gelegenheit wütend gemacht hätte. Jetzt kam sie ihm auf gleiche Weise entgegen.
    Michael war stark und hartnäckig. Zum ersten Mal fand Pandora sich Körper an Körper mit einem Mann, der sie nicht sanft behandelte. Er forderte, erwartete und gab uneingeschränkte physische Empfindungen. Pandora brauchte über den Kuss nicht nachzudenken. Sie brauchte überhaupt nicht zu denken.
    Er hatte erwartet, dass sie zurückwich und nach ihm schlagen würde. Ihre sofortige und volle Reaktion ließ ihn schwindeln. Seit Jahren hatte ihn schon kein Kuss mehr schwindelig gemacht.
    Wenn sie wüsste, wie rasch sie ihn geschafft hatte, würde sie sich darüber hämisch freuen. Er dachte nicht weiter darüber nach. Er dachte an gar nichts. Ohne einen Moment zu überlegen, gab er sich ganz

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