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Tödlicher Champagner (German Edition)

Tödlicher Champagner (German Edition)

Titel: Tödlicher Champagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sie würden nachNew York zurückkehren müssen, wo sie einander wegen der unterschiedlichen Lebensweise nie zu sehen bekämen. Erst jetzt erkannte Pandora, wie wenig sie das wollte.
    Sie wollte Folley nicht verlieren, und sie wollte Michael nicht verlieren … Seine Gesellschaft, korrigierte Pandora sich hastig.
    Seufzend schloss Pandora das Buch und entschied, lieber zeitig schlafen zu gehen, als vergeblich zu spekulieren. Gerade als sie die Lampe ausschalten wollte, erlosch das Licht. Nur noch das Kaminfeuer leuchtete.
    Sie tippte auf eine ausgebrannte Glühlampe, aber auch die Halle lag im Dunkeln. Vergeblich betätigte Pandora den Schalter.
    Stromausfall, dachte sie, zögerte jedoch, weiter in die Dunkelheit zu treten. Es gab kein Unwetter. Auf Folley fiel der Strom regelmäßig bei Schneefall und Gewittern aus, aber die zusätzliche Lichtmaschine nahm dann innerhalb von Sekunden die Arbeit auf. Pandora wartete, doch das Haus blieb im Dunkeln.
    Während sie dastand und darauf wartete, dass das Licht wieder anging, wurde ihr bewusst, wie dunkel Dunkelheit sein konnte. Sie wollte schon in den Salon zurückkehren, um eine Kerze zu holen, als ihr einfiel, dass auch die Heizung des Hauses vom Strom abhängig war. Wenn sie nichts unternahm, würde das Haus bald nicht nur sehr dunkel, sondern auch sehr kalt werden. Bei zwei Leuten über siebzig konnte sie das nicht zulassen.
    Verärgert zündete Pandora drei Kerzen in einem silbernen Halter an. Es hatte keinen Sinn, Charles im Schlaf zu stören und ihn in den Keller zu zerren. Möglicherweise handelte es sich nur um eine kaputte Hauptsicherung. Die Kerzen vor sich haltend, schlug Pandora durch die verschlungenen Korridore den Weg zum Keller ein.
    Es machte ihr gar nichts aus, in der Dunkelheit in den Keller hinunterzugehen. Das redete sie sich jedenfalls ein, als sie die Hand an die Klinke der Tür legte. Schließlich war er nur ein weiterer Raum im Haus, in dem die Überreste einiger von Onkel Jolleys abgelegten Hobbys lagerten. Der Sicherungskasten befand sich da unten. Sie hatte ihn gesehen, als sie ihrem Onkel geholfen hatte, mehrere Kartons mit Fotoausrüstung hinunterzuschaffen, nachdem er die Idee aufgegeben hatte, Porträtfotograf zu werden.
    Sie wollte die schadhafte Sicherung suchen und austauschen. Sobaldes wieder Strom und Wärme gab, wollte sie ein heißes Bad nehmen und danach ins Bett gehen.
    Pandora holte tief Luft, ehe sie die Tür öffnete.
    Die Stufen knarrten, was zu erwarten war. Und sie waren so hoch und so schmal wie die Stufen in jedem Keller, der etwas auf sich hielt. Das Licht ihrer Kerzen ließ die Schatten über Kisten und Kartons, die ihr Onkel da unten verstaut hatte, tanzen. Sie musste Michael dazu bringen, alles durchzuforsten. An irgendeinem hellen Nachmittag. Sie summte nervös vor sich hin, als sie die unterste Stufe erreichte.
    Pandora hielt die Kerzen hoch und inspizierte den Fußboden, soweit das Licht reichte. Mäuse hatten eine Vorliebe für dunkle, feuchte Keller, aber Pandora hatte keine Vorliebe für Mäuse. Als nichts über den Boden huschte, umrundete sie zwei große Kisten und ging auf den Sicherungskasten zu.
    Da stand das Trainingsfahrrad mit Motorantrieb, das nach Onkel Jolleys Ansicht allen Spaß am Gesundbleiben nahm. Auf einem deckenhohen Regal waren alte Flaschen aufgereiht. Onkel Jolley war einmal von einem Glasbläser fasziniert gewesen, der Zehn-Dollar-Flaschen hergestellt hatte. Und endlich entdeckte sie mit einem erleichterten Seufzer den Sicherungskasten. Sie stellte den Kerzenhalter auf eine Kiste, öffnete die Metalltür und starrte in den Kasten. Da drinnen gab es nicht eine einzige Sicherung.
    „Was soll das denn, zum Teufel?“, murmelte Pandora. Als sie näher trat, stieß sie mit dem Fuß gegen etwas, das scheppernd über den Betonboden rollte. Sie zuckte zusammen und unterdrückte einen Schrei und den Wunsch davonzurennen. Mit angehaltenem Atem griff sie nach dem Kerzenhalter und kauerte sich hin. Zu ihren Füßen verstreut lagen ein Dutzend Sicherungen. Sie nahm eine in die Hand. Dieser Keller mochte über einen gewissen Bestand an Mäusen verfügen, aber keine von ihnen war geschickt genug, um die Sicherungen herauszudrehen.
    Sie fühlte einen leichten Schauder, den sie jedoch ignorierte, während sie die Sicherungen einsammelte. Tricks, sagte sie sich. Nur alberne Tricks. Ärgerlich, aber nicht so vernichtend wie jener Trick in ihrer Werkstatt. Es war nicht einmal ein besonders kluger Trick, weil das

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