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Tödlicher Champagner (German Edition)

Tödlicher Champagner (German Edition)

Titel: Tödlicher Champagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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heimgefunden. Aber ‚heim‘, das entdeckten sie, war nicht immer ein Ort des Friedens.
    Es herrschte Stille, betäubte, seltsame Stille. Pandora und Michael lagen eng umschlungen auf den Decken, als das Holzscheit auseinander brach und ein Funkenregen sich gegen den Kaminschirm ergoss. Sie kannten einander gut, zu gut, um jetzt darüber zu sprechen, was geschehen war. Also lagen sie stumm da, während ihre Haut abkühlte und ihr Puls sich beruhigte. Michael drehte sich ein wenig, um die Decke über sie beide zu ziehen.
    „Fröhliche Weihnachten“, murmelte er.
    Mit einem Laut, der gleichzeitig ein Seufzer und ein Lachen war, streckte Pandora sich neben ihm aus.

8. KAPITEL
    P andora und Michael verließen Folley im frühen Morgenlicht nach dem Weihnachtsfeiertag. Die Sonne ließ den Schnee etwas schmelzen, und der beißende Wind formte Eiszapfen an Zweigen und Dachrinnen. Es war eine Postkartenidylle.
    Bruno ging es auch schon wieder gut.
    Nach einem kurzen Gefecht hatten sie entschieden, dass Pandora die Strecke in die Stadt hin- und Michael zurückfahren sollte. Er schob seinen Sitz ganz nach hinten und streckte die Beine aus, und sie steuerte den Wagen behutsam die vereiste Bergstraße hinunter. Beide schwiegen, bis sie den Highway erreichten.
    „Michael, was haben wir eigentlich von einer Analyse?“, fragte Pandora ihn leise. „Wir wissen dann noch immer nicht, wer von ihnen es getan hat.“
    „Das ist dann der nächste Schritt.“ Er warf ihr einen Blick zu. „Wir können sie alle zu Neujahr auf Folley einladen und sie abwechselnd auf der Folter befragen.“
    „Du machst dich über mich lustig.“
    „Ehrlich, ich habe schon an etwas in dieser Art gedacht, wenn auch nicht ganz so hart. Die Zeit ist nur noch nicht reif.“ Er beobachtete, wie sie die Finger am Lenkrad abwechselnd streckte und verkrampfte. „Pandora, warum sagst du mir nicht, was dich wirklich bedrückt?“
    „Es ist nichts.“ Alles bedrückte sie. Seit vierundzwanzig Stunden konnte sie nicht mehr klar denken.
    „Nichts?“
    „Nur die Vorstellung, dass mich jemand umbringen will. Ist das nicht ge nug?“
    Er hörte die Schärfe unter dem Spott. „Hast du dich deshalb gestern den ganzen Tag in deinem Zimmer versteckt?“
    „Ich habe mich nicht versteckt.“ Sie brachte genug Stolz auf, um spröde und abweisend zu klingen. „Ich habe mich um Bruno gekümmert. Und ich war müde.“
    „Du hast kaum etwas von dieser riesigen Gans gegessen, mit der Sweeney sich so viel Mühe gemacht hat.“
    „Ich mag Gans nicht besonders.“
    „Ich habe dich schon einmal bei einem Weihnachtsessen erlebt“, verbesserte er sie. „Du hast wie ein Scheunendrescher reingehauen.“
    „Wie galant von dir, das herauszuheben. Sagen wir, ich war nicht in Stimmung.“
    „Wie ist es dir eigentlich gelungen, dir selbst so schnell einzureden, dass dir das Erlebnis zwischen uns nicht gefallen hat?“ Michael fühlte sich verletzt, aber das hieß nicht, dass er es zeigen musste. Seine Stimme klang, genau wie ihre, kühl und hart.
    „Das habe ich nicht getan. Das ist absurd.“ Nicht gefallen? Sie hatte an nichts anderes denken können, nichts anderes fühlen können. Und es erschreckte sie zu Tode. „Wir haben bloß miteinander geschlafen.“ Sie tat es mit einem Achselzucken ab. „Damit haben wir wohl beide früher oder später gerechnet.“
    Genau das hatte er sich so oft vorgesagt, dass er es nicht mehr zählen konnte. Er hatte allerdings aufgehört, daran zu glauben. „Und das war es?“
    „Was sonst?“ Sie durfte nicht länger zulassen, dass ihr gesunder Menschenverstand von einer Anziehung ausgeschaltet wurde, die nirgendwo hinführen konnte. „Michael, es ist sinnlos, das Geschehene überzubewerten.“
    „Wie sollen wir es denn bewerten?“
    Im Wagen war es stickig. Pandora schaltete die Heizung aus und konzentrierte sich auf die Straße. „Wir sind zwei erwachsene Menschen …“, begann sie, musste aber zweimal schlucken.
    „Und?“
    „Verdammt, Michael, ich muss es dir doch nicht erklären!“
    „Doch, das musst du.“
    „Wir sind zwei erwachsene Menschen“, wiederholte sie. „Wir haben das Verlangen von normalen Erwachsenen. Wir haben miteinander geschlafen und dieses Verlangen befriedigt.“
    „Wie praktisch.“
    „Ich bin praktisch.“ Ganz plötzlich wollte Pandora weinen. „Viel zu praktisch, als mir wegen eines Mannes Illusionen zu machen, der seine Frauen am liebsten in Sechserpacks hat. Zu praktisch, um mich gefühlsmäßig

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