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Tödlicher Mittsommer

Tödlicher Mittsommer

Titel: Tödlicher Mittsommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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er, während sein Blick über den Papierstapel auf dem Tisch wanderte.
    Nora zog den Handelsregisterauszug aus der Mappe und reichte ihn Thomas.
    »Es sind nur drei. Philip Fahlén, sein Vater, der der Personennummer nach zu urteilen fast neunzig sein muss, und eine Frau namens Marianne Strindberg.«
    Thomas studierte das Blatt.
    Er war so in Gedanken versunken, dass er kaum mitbekam, wie die Kellnerin ihn zum dritten Mal fragte, ob er Kaffee oder Nachtisch wünsche. Geistesabwesend bestellte er einen doppelten Espresso. Keinen Nachtisch. Nora schloss sich ihm an, nachdem sie bedauernd festgestellt hatte, dass die Mousse au Chocolat für Diabetiker nicht geeignet war.
    »Strindberg«, murmelte er. »Der Name kommt mir bekannt vor, aber ich kann ihn nicht zuordnen. Ausgenommen dem guten August, natürlich«, fügte er lächelnd hinzu.
    »Sie kam im Jahr 2000 in den Vorstand«, erläuterte Nora. »Interessantes Zusammentreffen, oder? Das war das Jahr, in dem das Unternehmen seinen Gewinn so drastisch steigerte. Davor waren nur Vater und Sohn Fahlén im Vorstand, mit der Mutter als Nachrückerin.«
    Thomas nippte an seinem Espresso, der ihm gerade serviert worden war, und genoss das kräftige Kaffeearoma.
    Plötzlich hatte er eine Idee.
    »Viking Strindberg«, sagte er im selben Moment, als er die Espressotasse abstellte. »Krister Berggrens Chef heißt Strindberg mit Nachnamen. Er heißt tatsächlich so.«
    »Ob er wohl mit einer Marianne verheiratet ist?«, sagte Nora mit gespannter Miene.
    »Er kam mir ungewöhnlich nervös vor, als ich mit ihm gesprochen habe«, fuhr Thomas fort. »Ich wüsste zu gern, ob das Zufall sein kann.«
    Er hob sein Weinglas.
    »Skål, auf dich, Nora«, sagte er. »Das war eine glänzende Leistung. Ich bin froh, dass du mich überredet hast, heute Abend herzukommen. Du bist wirklich eine Meisterdetektivin.«

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Kapitel 57
Donnerstag, vierte Woche
Kapitel 57
    »Wie geht’s?«
    Carina blickte auf, als Margit plötzlich in der Tür ihres Büros stand. Der Tag hatte kaum begonnen, auf den Gängen war noch alles still. Carina war schon seit halb acht an ihrem Platz. An Diensteifer mangelte es ihr nicht.
    »Die Reederei hat gestern die Sachen per Boten geschickt, aber ich habe es noch nicht geschafft, alles durchzugehen.«
    Sie rieb sich die Augen und reckte sich.
    »Hast du was gefunden?«
    Carina schüttelte den Kopf.
    »Ich habe gerade erst angefangen. Weißt du, wie viele Passagiere eine Finnlandfähre aufnehmen kann? Tausende pro Fahrt. Und sie sind in der Reihenfolge aufgelistet, wie sie ihre Tickets gekauft haben. Bei der Reederei gab es eine Computerstörung, sagte der Mann, mit dem ich gesprochen habe, deshalb konnten sie die Leute nicht namentlich sortieren, und ich habe nur Papierkopien bekommen, keine Datei.«
    Sie hielt einen Stapel Listen hoch, damit Margit sich ein Bild machen konnte.
    »Ich markiere alle Namen, die so ähnlich klingen wie Almhult oder Fahlén. Sie können ja falsch geschrieben sein.«
    Sie sah hinunter auf die Liste, mit der sie gerade beschäftigt war. Lauter Zeilen mit Vor- und Nachname.
    »Außerdem weiß man ja nie, ob dieser Fahlén seinen eigenen Namen benutzt hat«, murmelte sie. »Es wäre fast einfacher, auf eine elektronische Datei zu warten, dann könnte ich die Aufstellungen im Rechner alphabetisch sortieren.«
    »Aber wir haben keine Zeit zu warten. Leider bleibt uns nichts anderes übrig, als es so zu machen«, sagte Margit bedauernd.
    Sie verließ das Zimmer, steckte aber gleich darauf noch mal den Kopf zur Tür herein.
    »Du hast doch mit den Abfahrten am Sonntag angefangen, oder?«
    Carina zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Ja, natürlich, wieso?«
    Margit lächelte entschuldigend.
    »Dumm von mir. Ich weiß ja, dass du mitdenkst.«
    Carina schüttelte nachsichtig den Kopf.
    »Schon gut. Ich melde mich, sobald ich was finde.«
    Margit holte sich noch einen Kaffee. Sie sah auf die Uhr, zwanzig vor neun. Thomas wollte gleich heute Morgen zu Philip Fahlén, um ihn noch mal in die Zange zu nehmen. Er hatte spät gestern Abend angerufen und berichtet, was Nora aus Philip Fahléns Geschäftszahlen herausgelesen hatte und zu welchen Schlüssen sie daraufhin gekommen waren.
    Sie hatten vereinbart, dass Thomas draußen auf der Insel bleiben sollte, um Fahlén gleich heute früh mit Noras Analysen zu konfrontieren. Es war besser, ihn noch einmal zu Hause zu überraschen, anstatt ihn offiziell zur Vernehmung vorzuladen, zu der er seinen Anwalt

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