Tödlicher Mittsommer
mitbringen konnte.
Langsam wird es ganz schön eng für den guten Fahlén, dachte Margit. Schon beim Anblick seines quietschgrünen Hauses hatte sie das Gefühl gehabt, dass irgendwas nicht stimmte. Dass irgendwas geradezu zum Himmel stank.
Ihre Aufgabe an diesem Vormittag war, sich einen Einzelverbindungsnachweis über seine Telefonate der letzten Zeit zu besorgen. Vielleicht sogar einen Beschluss zum Abhören seines Telefons zu erwirken.
Sie griff zum Telefonhörer und wählte die Nummer der Staatsanwältin.
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Kapitel 58
Thomas hatte dankbar das Angebot angenommen, sich Noras und Henriks kleines Boot auszuleihen, um am Abend zu seinem Haus auf Harö hinüberzufahren und dort zu übernachten. So konnte er am nächsten Morgen schon früh wieder auf Sandhamn sein und Philip Fahlén aufsuchen. Er vertäute das Boot am Steg der Familie Linde und ging mit raschen Schritten Richtung Västerudd. Es war ein wenig kühler als am Anfang der Woche. Die Morgenluft war klar und frisch. Eine deutlich angenehmere Temperatur als die stickige Hitze der letzten Tage.
Während er den Weg zur Landspitze einschlug, rief er Carina an. Er bat sie nachzusehen, ob Marianne Strindberg mit einem Mann verheiratet war, der mit Vornamen Viking hieß, und ob sie beide unter derselben Adresse in Tyresö wohnten, unter der die Firma Fahlén & Co im Handelsregister eingetragen war. Als Carina bestätigte, dass dem so war, konnte Thomas sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
Philip Fahlén öffnete die Tür, kaum dass Thomas angeklopft hatte.
Widerwillig bat er Thomas in die Küche und zeigte auf einen Stuhl. Es schien ihm nicht gut zu gehen, er hatte ein ganz rotes Gesicht und dicke Tränensäcke unter den Augen.
»Schon wieder Sie«, knurrte er mürrisch. »Was wollen Sie diesmal?«
»Noch einige Fragen stellen.«
Thomas ignorierte die deutliche Ablehnung, die ihm entgegenschlug. Diesmal war er fest entschlossen, Philip Fahlén mit dem Rücken an die Wand zu drängen. Er nahm auf dem Küchenstuhl Platz, den Fahlén ihm angewiesen hatte. Der Hausherr setzte sich ans andere Ende des Tisches, so weit wie möglich von Thomas entfernt.
»Es geht um Ihre Firma. Soweit ich verstanden habe, sind die Geschäfte in den letzten Jahren sehr viel besser gelaufen als vorher. Sie haben seit der Jahrtausendwende ganz ansehnliche Gewinne gemacht, ist es nicht so?«
»Was geht Sie das an?«
»Würden Sie bitte meine Frage beantworten?«
Philip Fahlén ließ den Blick nervös durch die Küche wandern.
»Wir können uns nicht beklagen. Aber das ist nichts Außergewöhnliches, wir sind seit vielen Jahren gut im Geschäft.«
»Wie erklären Sie dann, dass Sie den Gewinn verdreifacht haben?«
»Wir haben hart gearbeitet. Wenn man sich reinkniet, verdient man auch gutes Geld. Was ist daran so merkwürdig?«
»Dann müssen Sie sich aber ordentlich ›reingekniet‹ haben. Nach meinen Informationen ist Ihre Gewinnspanne deutlich höher als im Branchendurchschnitt.«
»Ist das verboten?«
»Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte Thomas sanft. »Aber es ist zumindest ungewöhnlich. Mich würde interessieren, wie Sie das erklären.«
Er lehnte sich zurück und wartete auf eine Antwort.
Philip Fahlén stand abrupt auf und ging zur Spüle. Er nahm ein Glas aus dem Schrank über dem Becken und füllte es mit Wasser. Den Rücken immer noch Thomas zugewandt, trank er es aus.
»Haben Sie meine Frage verstanden?«, hakte Thomas nach.
Der Mann blieb stumm. Drehte ihm weiter den Rücken zu.
Thomas verschärfte den Ton.
»Ich warte auf Ihre Antwort!«
Philip Fahlén fuhr herum und starrte Thomas aggressiv an.
»Sind Sie taub, oder was? Ich habe doch gerade gesagt, dass wir hart gearbeitet haben. Neue Kunden akquiriert, große Aufträge an Land gezogen. So läuft das im Geschäftsleben.«
Er drehte sich wieder zur Spüle um.
»Darf man in diesem verdammten Polizeistaat nicht mal mehr seine Arbeit machen, ohne dass irgendein Schnüffler ankommt und einem dumme Fragen stellt?«, sagte er halblaut.
Kompakte Stille breitete sich aus. Thomas wartete, ohne eine Miene zu verziehen.
Das einzige Geräusch, das zu hören war, kam aus Philip Fahléns Kehle, als er noch mehr Wasser trank.
»Wer ist Marianne Strindberg?«, fragte Thomas.
Philip Fahlén zuckte zusammen.
»Wieso?«
»Wer Marianne Strindberg ist, habe ich gefragt.«
»Sie sitzt im Vorstand meines Unternehmens.«
»Wie kommt das?«
»Was spielt das für eine Rolle?«
»Ich würde gerne
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