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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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leider. Ich war etwas überrascht, mit welcher Geschwindigkeit sich die Blutlache gebildet hat, Normalerweise strömt das Blut einer Leiche nicht aus der Wunde, weil das Herz nicht mehr pumpt. Es läuft einfach heraus, und in nur zwei Minuten ist da eine ganze Menge rausgelaufen.«
    »Erheblich?«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte die Pathologin. »Ist für mich nur interessant. Wir unterscheiden uns alle physiologisch voneinander. Das Mädchen hat sich vorgebeugt, also wird die Erdanziehung den Blutverlust beschleunigt haben. Das dürfte der Grund dafür sein.«
    Coleridge sah auf das tote Mädchen hinab, das am Boden vor der Toilettenschüssel kniete. Eine seltsame letzte Haltung, wie ein Moslem beim Gebet. Nur dass sie nackt war. Und natürlich war da dieses Messer.
    »Wer hätte gedacht, dass der alte Mann so viel Blut in sich hätte?«, murmelte Coleridge vor sich hin.
    »Verzeihung?«
    » Macbeth «, sagte Coleridge. »Duncans Tod. In dem Fall gab es auch eine Menge Blut.«
    Coleridge war am Abend vorher mit der Gesamtausgabe zu Bett gegangen, um sich auf das Vorsprechen seiner Amateur-Theatergruppe vorzubereiten, obwohl ihm klar war, dass er scheitern würde.
    »Tja, üblicherweise ist eine Menge Blut im Spiel, wenn jemand erstochen wird«, erklärte die Pathologin nüchtern. »Okay, das wär’s fürs Erste«, fuhr sie fort. »Könnte sein, dass wir etwas am Messergriff finden. Der Mörder hat das Tuch darum gewickelt, um mehr Halt zu haben, und vermutlich, um keine Abdrücke zu hinterlassen. Sie waren alle in diesem Schwitzkasten und haben alles Mögliche abgesondert, sodass ein wenig Zellmaterie durchgesickert sein dürfte. Möglicherweise lässt sich damit die Identität feststellen.«
    »Dann hat niemand das Messer angefasst?« Nachdem sich die Tatverdächtigen hatten waschen dürfen, war Coleridge auf alles vorbereitet.
    »Nein, aber wir müssen es natürlich anfassen, um es ihr aus dem Kopf zu ziehen. Außerdem müssen wir höchstwahrscheinlich auch den Schädel aufsägen. Grausige Arbeit, muss ich sagen.«
    »Ja.« Coleridge beugte sich über den Leichnam und versuchte, sich den Toilettenraum so genau wie möglich anzusehen, ohne in die Lache aus geronnenem Blut zu treten. Er stützte sich mit beiden Händen an den Wänden ab. »Halten Sie mich bitte an den Hüften fest, Sergeant. Ich möchte nicht auf das arme Mädchen fallen.«
    Hooper gehorchte, sodass Coleridge sich den Tatort näher ansehen konnte. Kellys nackter Hintern ragte ihm entgegen, unter dem sich die Toilette befand.
    »Sauber«, bemerkte er.
    »Was ist, Sir?«, fragte Hooper überrascht.
    »Die Toilettenschüssel. Sie ist sauber.«
    »Ach, verstehe, ich dachte, Sie meinen...«
    »Seien Sie still, Sergeant.«
    »Das war Kelly.« Geraldine meldete sich hinter ihm zu Wort. »Hat die Toilette zweimal täglich geschrubbt. Sie kann dreckige Klos nicht ausstehen...« Ihre Stimme wurde immer leiser, als ihr einfiel, dass sich Kelly inzwischen wohl nicht mehr dafür interessierte. »Ich meine, sie konnte es nicht ausstehen... Sie war ein sehr sauberes, ordentliches Mädchen.«
    Coleridge setzte seine Nachforschungen fort. »Hmm, aber kein besonders gründliches Mädchen, wie ich leider sagen muss. Sie hat am Sitz ein paar Spritzer von etwas übersehen, bei dem es sich wohl um Erbrochenes handeln dürfte. Danke, Sie können mich jetzt wieder hochziehen.«
    Mit Hoopers Hilfe bugsierte sich Coleridge rückwärts an den Wänden entlang, bis er wieder neben der Pathologin stand.
    »Was ist mit dem Tuch, das der Mörder getragen hat?«, fragte er. »Das, das er wieder mit ins Jungenzimmer genommen hat?«
    »Damit könnten Sie mehr Glück haben. Ich meine, so wie die geschwitzt haben, müsste sich doch etwas Haut gelöst haben. Einiges davon dürfte im Tuch hängen geblieben sein.«
    An dieser Stelle mischte sich der Beamte ein, der zuerst am Tatort gewesen war. »Ich glaube, dass der Mörder dasselbe Tuch wie dieser Schwarze, dieser Jason, benutzt hat, als er nach der Tat aus dem Zimmer kam, Sir.«
    »Ah«, sagte Coleridge nachdenklich. »Sollte also Jason zufällig unser Mann sein, dann hätte er praktischerweise ein Alibi für sämtliche Rückstände seiner DNA auf dem Tuch.«
    »Ja, das hätte er wohl.«
    »Im Labor dürfte es ein, zwei Tage dauern«, sagte die Pathologin. »Soll ich es wegschicken?«
    »Ja, natürlich. Macht nicht besonders viel Sinn, dass ich einen Blick darauf werfe«, antwortete Coleridge. »Ich sehe, dass die Toilettentür ein

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