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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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konterte Maja. Sie ließ den Blick über
     den Hof schweifen und erblickte einen Mann Ende fünfzig,
     der mit einem der Streifenpolizisten sprach. Er war hochgewachsen, schlank
     und trug einen leichten Sommermantel. Seine Jeans waren altmodisch und die
     Schuhe ausgetreten. Das Hemd war nicht aus der neuesten Kollektion, und es
     war nicht zu übersehen, dass der Mann keinen großen Wert auf
     modische Bekleidung legte. Nun hatte er registriert, dass sich Maja ihm näherte.
     Als er ihr den Kopf zuwandte, bemerkte sie seinen wachsamen Blick. Er
     klopfte dem jungen Polizisten auf die Schulter, ließ die rechte Hand
     in der Hosentasche verschwinden und trat auf Maja zu. Sie taxierte ihn mit
     einem Blick. Er war trotz des fortgeschrittenen Alters ein gut aussehender
     Mann. Die dunklen Haare waren von silbernen Strähnen durchzogen, doch
     Maja fand Männer mit ergrauten Schläfen sehr interessant.
    »Guten Tag«,
     sagte er. Seine Stimme klang klar. »Ich bin Kriminalhauptkommissar
     Ulbricht, Norbert Ulbricht. Ich habe den Toten gefunden.«
    »Oh, ein Kollege.«
     Sie spielte ihm die Überraschung vor.
    Sein Händedruck war
     fest, aber nicht schmerzhaft, und während sie sich die Hände schüttelten,
     blickte er ihr tief in die Augen, fast so, als könne er auf den
     tiefsten Grund ihrer Seele sehen. In ihrer langjährigen
     Polizistenlaufbahn hatte Maja viele Menschen kennengelernt, doch Ulbricht
     konnte sie nicht einschätzen. Aber am Klang seiner Stimme hatte sie
     herausgehört, dass er es durchaus gewohnt war, seine Mitarbeiter zu
     kommandieren.
    Er strahlte eine gewisse
     Autorität aus, die auch ihr eine Spur unterschwelligen Respekt einflößte.
     Dennoch ließ sich Maja keine Unsicherheit anmerken. Sie lächelte
     ihn freundlich an.
    »Maja Klausen vom 1.
     Fachdezernat im Zentralen Kriminaldienst Hameln. Ich leite die
     Ermittlungen.« Sie sparte es sich, ihm den Dienstausweis zu zeigen.
     Das Foto war uralt. Damals hatte sie noch besser ausgesehen. Sie zog den
     Kollegen zur Seite und ließ sich von ihm schildern, was er
     beobachtet hatte. Viel war das nicht, wie sie sich eingestehen musste.
     Dennoch schilderte Ulbricht seine Beobachtungen sehr konkret, und sie war
     froh, es mit einem Profi zu tun zu haben.
    »Ihre Kollegen haben
     ihn anhand seiner Papiere identifizieren können. Seltsam, dass er
     keinen Schlüssel bei sich trug. Ein Autodieb scheint das nicht
     gewesen zu sein, denn der Wagen des Toten steht unten auf dem Parkplatz,
     also hatte man es nicht auf seinen Wagen abgesehen.« Er grinste, und
     Maja überlegte, was er von Grundmann noch mitgehört haben könnte.
    »Ein Handy trug der
     Tote auch nicht bei sich. Die Halteranfrage Ihrer Leute hat ergeben, dass
     es sich bei dem Porsche auf dem Parkplatz um seinen Wagen handelt. Ein
     Fotograf, der sich einen Porsche leisten kann, ist eher selten«,
     schloss Ulbricht seine Ausführungen. »Wir sollten sehen, welche
     Aufträge er zuletzt angenommen hat.«
    Maja glaubte sich verhört
     zu haben. »Wir?«, fragte sie mit gerunzelter Stirn.
    »Natürlich.
     Immerhin habe ich den Mann gefunden.«
    »Sie sind ein Zeuge,
     und ich ermittle in dem Fall.«
    »Falsch - ich bin ein
     Kollege. In Wuppertal leite ich das KK 11, also haben Sie es nicht mit
     einem blutigen Anfänger zu tun, Frau Kollegin.« Er schüttelte
     energisch den Kopf. »Und es ist meine verdammte Pflicht, Sie bei der
     Aufklärung des Falles tatkräftig zu unterstützen.« Um
     seinen Worten Nachdruck zu verleihen, drückte er Maja
     eine Visitenkarte mit dem Wappen der Polizei NRW in die Hand. Sie warf
     einen flüchtigen Blick darauf und steckte die Karte in die
     Hosentasche.
    »Ich habe Sie nicht um
     Amtshilfe gebeten«, stellte Maja klar. »Meine Leute sind sehr
     engagiert, insbesondere wenn es sich um einen Fall handelt, bei dem ein
     Toter zu beklagen ist. Also setzen Sie sich in Ihr Auto und genießen
     Sie das Weserbergland von seiner schönen Seite. Sicherlich wissen
     Sie, dass Bodenwerder als Münchhausenstadt bekannt ist. Gehen Sie auf
     Entdeckungsreise, aber mischen Sie sich nicht in meine Angelegenheiten.«
     Ohne die Antwort des verdutzten Hauptkommissars aus Wuppertal abzuwarten,
     machte Maja Klausen auf dem Absatz kehrt und suchte Grundmann auf. Seine
     Gesellschaft war ihr augenblicklich sogar lieber als die des
     aufdringlichen Kommissars aus dem Bergischen Land.
     
    Stahler Ufer, Holzminden,
     11.05 Uhr
    Der spitze Turm einer Kirche
     ragte in

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