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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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ansah. Kaum zu glauben, dass ihr die reichen Männer
     in Scharen zu Füßen lagen, dass sie diese Männer mit ihrer
     Art um den Verstand brachte und sie danach hinterhältig erpresste.
    Während Maja ihr den
     Dienstausweis zeigte, fragte sie sich, ob die Nachbarn des kleinen Dorfes
     wussten, womit sie ihr Geld verdiente.
    »Komme ich denn gar
     nicht mehr zu Ruhe?«, fragte Alexandra Voosen mit matter Stimme und
     führte Maja in das Haus. Hier herrschte eine angenehme Kühle.
    »Schön haben Sie
     es«, bemerkte Maja und blickte sich um.
    »Sicher sind Sie nicht
     gekommen, um mit mir über meinen Einrichtungsgeschmack zu sprechen.«
     Ihre Stimme klang kämpferisch, doch Maja spürte, dass sich die
     Escort-Lady hinter einer Fassade verbarg, die schon jetzt zu bröckeln
     begann.       
    Maja übte sich in Höflichkeit.
     »Nein, natürlich nicht. Es ist Ihr Beruf, der mich
     interessiert. Sie leben hier sehr zurückgezogen.«    
    »Muss ein Callgirl in München,
     Berlin oder Köln leben?«
    »Natürlich nicht.
     Wie arbeiten Sie, wie kommen Sie an Ihre Kundenkontakte? Werben Sie im
     Internet?« 
    »Das habe ich zum Glück
     nicht nötig.« Nun lächelte Alexandra Voosen. »Ich
     habe einen erlesenen Kreis von zahlungskräftigen Stammkunden, da
     werde ich mich hüten, Fotos von mir ins Netz zu stellen, auf dem man
     mich in Reizwäsche und mit verfremdetem Gesicht sieht.«
     Alexandra Voosen gewann die Oberhand über das Gespräch. »Aber
     warum fragen Sie -suchen Sie einen Job?« Sie lachte kurz. »Es
     ist ja allgemein bekannt, dass Polizisten nicht gerade gut bezahlt werden.
     In welcher Besoldungsgruppe sind Sie? A12? B 12?«
    Maja hatte keine Lust auf
     Small Talk. Wenn sie nicht gegensteuerte, kam sie hier nicht weiter.
     »Das tut nichts zur Sache«, sagte sie. »Kommen wir bitte
     zum Punkt, Frau Voosen.«
    »Also - was kann ich für
     Sie tun? Bringen Sie mir mein Handy zurück?«
    Maja schüttelte den
     Kopf.
    »Ihr Handy wurde von
     den Kollegen aus der IT-Abteilung ausgewertet«, sagte Maja. Nachdem
     sie Markus Vorberg wie befürchtet nicht in seiner Wohnung angetroffen
     hatte, hatte sie keine Sekunde gezögert und ihn zur landesweiten Fahndung
     ausgeschrieben. Es war eine Frage der Zeit, bis Vorberg den Kollegen von
     der Streife ins Netz ging. Nun stand sie in der Wohnküche des kleinen
     Fachwerkhauses, Alexandra Voosen stand am Fenster und blickte scheinbar
     gedankenverloren hinaus und kehrte ihr den Rücken zu, und Maja überlegte,
     ob das Callgirl Jägerin oder Gejagte in diesem Fall war. »Wir
     haben Gemeinsamkeiten bei den Kontakten festgestellt, was den Kundenstamm
     von Christian Vorberg betrifft.«
    »Wie Sie wissen, haben
     wir beide für die Reichen und Schönen gearbeitet.«
    »Ja. Er hat
     fotografiert, und Sie begleiten die Herren. Das ist uns bereits bekannt.«
     Maja sprach ruhig und wohlakzentuiert.
    »Allerdings gibt es ein
     wenig zu viele Übereinstimmungen, und da uns auch die Daten aus Herrn
     Vorbergs Computern vorliegen, wissen wir, dass Sie Termine gemeinsam
     wahrgenommen haben.« Maja trat näher, nachdem sie Alexandra
     Voosens Handy auf den Küchentisch gelegt hatte.
    »Was waren das für
     Geschäfte, die Sie mit Christian Vorberg zusammen gemacht haben?«
    Nun drehte sich die
     Escort-Dame um. Sie blickte Maja mit versteinerter Miene an. »Muss
     ich Ihnen das erzählen?«
    »Wir könnten Sie
     auch zum Verhör in die Polizeiinspektion einladen, dann hätte
     unser Gespräch einen offiziellen Charakter.«
    »Ich lasse mich nicht
     einschüchtern.« Ihre Kieferknochen mahlten, und Alexandra
     Voosen wirkte zu allem entschlossen.
    »Verhaften Sie mich,
     wenn Sie meinen, dass das Sinn macht.«
    »Ich verhafte Sie
     nicht, weil Sie nicht mit mir sprechen wollen, Frau Voosen.« So
     leicht ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen.
    »Ich möchte mit
     meinem Anwalt telefonieren.«
    »Das können Sie
     gern tun, auch, wenn es Ihnen wohl nicht viel nutzen wird. Wir haben Ihr
     Alibi für den Todeszeitpunkt von Christian Vorberg überprüft.
     Und dabei haben wir erfahren, dass Sie in der betreffenden Nacht nicht an
     Bord der Maschine waren, die um kurz vor zwei Uhr morgens am Hannoveraner
     Flughafen gelandet ist. Wir haben die Passagierlisten überprüft
     - Sie hätten wissen müssen, das wir das tun und dass Ihnen das
     nach der Falschaussage bei meinem Kollegen zum Verhängnis werden könnte.«
    »Gut, ich war nicht im
     Flugzeug, weil ich mir

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