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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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in München einen Mietwagen genommen habe.«
     Sie wanderte durch die Wohnküche und mied Blickkontakt zu Maja.
     »Der BMW steht hinter dem Haus, ich muss ihn heute noch zur
     Autovermietung zurückbringen.«
    »Sie haben gemeinsame
     Sache mit Christian Vorberg gemacht, Sie haben sich dabei fotografieren
     lassen, als Sie mit Ihren Kunden auf deren Zimmer gegangen sind - wie auch
     immer das funktioniert haben mag.«
    »Das ist eine
     Unterstellung«, rief Alexandra Voosen aufgebracht.
    Ihre Stimme klang plötzlich
     schrill. »Ich werde mich bei Ihrem Vorgesetzten beschweren.«
    »Das können Sie
     gern tun«, nickte Maja.
    »Ich bereite gut
     situierten Männern ein paar schöne Stunden voller Leidenschaft,
     in denen sie sich vom hektischen Geschäftsalltag entspannen können,
     das ist mein Beruf. Ich erlaube mir auch kein Urteil über Ihren Beruf, Frau Kommissarin!«
     Ihre Augen schienen Funken zu versprühen.
    »Das tue ich nicht.
     Allerdings erpresse ich die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite auch
     nicht, so wie Sie es getan haben, Lady Celeste!« Maja hatte das
     Pseudonym gedehnt und sehr leise ausgesprochen.
    Alexandra Voosen machte ein
     paar Schritte und sank auf einen Küchenstuhl. Es war, als würde
     die ganze Anspannung der letzten Tage von ihr abfallen. Sie stierte auf
     das Tischtuch und strich mit fahrigen Bewegungen den Stoff glatt. Als sie
     den Kopf hob und Maja tief in die grünen Augen blickte, schimmerten
     ihre Augen feucht. »Das müssen Sie erst einmal beweisen«,
     sagte sie leise.
    »Kein Problem. Ich
     werde Ihnen Menschen vorstellen, die Sie sehr gut kennen: Menschen, die
     eine Anzeige wegen Erpressung erstattet haben.«
    »Nennen Sie mir Namen.«
    Maja schüttelte den
     Kopf. »Nicht hier. Frau Voosen, ich muss Sie mit zur
     Polizeiinspektion nehmen. Bitte packen Sie ein paar Sachen zusammen und
     dann folgen Sie mir.«
    »Sie verhaften mich?«
    »Ich nehme Sie zum Verhör
     mit. Und da Sie unter dringendem Tatverdacht stehen, Ihre Kunden aus
     Habgier erpresst zu haben, müssen Sie sich darauf einstellen, dass
     wir Sie in Untersuchungshaft stecken werden, bis der Sachverhalt endgültig
     geklärt ist, Frau Voosen.«
    »Ich werde meinen
     Anwalt zu Rate ziehen«, sagte sie leise und erhob sich.
    »Das können Sie
     natürlich gern tun.« Maja fingerte die Handschellen aus dem Gürtel.
     Den Gedanken, Alexandra Voosen von Streifenbeamten abführen zu lassen, hatte sie verworfen. Es war
     ihr gelungen, ein Luxus-Callgirl der Erpressung zu überführen.
     Natürlich würde sie in der Polizeiinspektion alles abstreiten,
     doch spätestens wenn Maja ihr die Zeugen vorführte, würde
     sie gestehen, dessen war sich Maja sicher. Vorerst verschwieg sie der
     Escort-Lady, dass sie auch Sorge um sie hatte. Wenn jemand Rachepläne
     gegen das erpresserische Duo hegte, dann befand sich auch Alexandra Voosen
     in Lebensgefahr. Wahrscheinlich war sie in der U-Haft am sichersten
     aufgehoben. Nachdem das Callgirl wahllos einige Sachen in eine
     Segeltuchreisetasche gestopft hatte, nickte sie Maja zu.
    »Wir können dann.«
    »Gut.«
    »Nur eines noch: Ich
     habe Christian Vorberg nicht ermordet.«
    »Das werden wir in der
     Polizeiinspektion gemeinsam herausfinden«, erwiderte Maja.
    Widerstandslos ließ
     sich Alexandra Voosen die Handschellen anlegen. Sie leistete auch keinen
     Widerstand, als Maja sie mit einer Hand am Lauf der Dienstwaffe aus dem
     Haus führte. Draußen wurden sie von der Sonne geblendet.
    Maja verschloss das Haus und
     steckte den Schlüssel in Alexandra Voosens kleine Handtasche, die sie
     an der Garderobe vom Haken genommen hatte. Maja drückte den Auslöser
     der Zentralverriegelung und öffnete die hintere rechte Tür des
     Passat. »Bitte nach hinten«, sagte sie.
    Alexandra Voosen nickte und
     machte Anstalten, sich in den Dienstwagen zu setzen, als ein Motor
     aufheulte. In atemberaubendem Tempo schoss ein dunkler Wagen die Straße
     entlang, und Maja fragte sich, wie das Auto so plötzlich auftauchen
     konnte. Reifen quietschten, es stank nach Benzin
     und verschmortem Gummi, als sich die rechte Seitenscheibe öffnete und
     die Mündung einer Waffe im Sonnenlicht aufblitzte.
    Maja erkannte, was das zu
     bedeuten hatte.
    »Vorsicht, der hat eine
     Waffe«, gellte ihre Stimme auf. Im selben Moment warf sie sich auf
     Alexandra Voosen und riss sie unsanft zu Boden. Im Fallen hörte sie
     mehrere Schüsse rattern. Vom letzten Schießtraining wusste sie,
     dass

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