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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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sobald er wieder in der
     Polizeiinspektion war. Sicherlich eine zeitaufwendige Sache, doch er
     musste sich einen Überblick verschaffen. Vielleicht hing der Mord an
     Vorberg auch mit einem Bild zusammen, das sich auf dem Speicherchip
     befunden hatte. Dann würde es möglicherweise genügen, die
     Daten auf der Karte zu sichten. Dazu brauchte er jemanden, der sich in der
     Gesellschaft der Region auskannte und die Gesichter auf den Bildern
     zuordnen konnte. Vielleicht war Maja fit, was die High Society anging. 
    Ulbricht blieb stehen und
     griff noch einmal nach dem Handy. Er drückte die Wahlwiederholung und
     lauschte einmal mehr dem Freizeichen. Nach dem dritten Tuten sprang wieder
     die Mailbox an. Ulbricht unterbrach die Verbindung und marschierte weiter.
     Im Foyer des Kurhotels Schillerhof beachtete ihn niemand. Nur das Mädchen
     an der Rezeption lächelte ihm freundlich zu.
     Dabei fragte er sich, ob sie ihn tatsächlich als Gast identifiziert
     hatte. Genauso gut hätte es sich bei ihm um einen Hoteldieb handeln können.
     Und wahrscheinlich war der Dieb, der sein Zimmer umgekrempelt hatte, genau
     auf diese Art unerkannt ins Hotel gelangt. Der Umstand, dass er hier
     über eine Verbündete beim Hotelpersonal verfügte, hatte die
     Sache noch einfacher gemacht.
    Mit dem Aufzug fuhr er nach
     oben und suchte sein Zimmer auf. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn,
     als er zum ersten Mal nach dem Einbruch in dem lichtdurchfluteten Raum mit
     den bodenlangen Gardinen stand und sich umblickte. Das Zimmermädchen
     hatte ihm frische Blumen in einer Vase hingestellt, das Bett war akkurat
     gemacht und frisch bezogen; auf dem kleinen runden Tisch am Fenster lag
     eine Zeitung von heute. Nichts deutete mehr darauf hin, dass hier ein
     Einbrecher gewütet hatte.
    Ulbricht drückte die Tür
     hinter sich ins Schloss und ging ins Bad, um sich frisch zu machen. Er
     schielte auf die Uhr und stellte fest, dass er nur noch eine halbe Stunde
     Zeit hatte, bis er dem Weißkittel gegenübersitzen würde.
    Höchste Zeit, sich auf
     die Kur zu konzentrieren und den Fall für etwas mehr als eine Stunde
     auszublenden. Leichter gesagt als getan.
     
    Polizeiinspektion Hameln,
     15.40 Uhr
    Man hatte Alexandra Voosen
     noch vor Ort im Notarztwagen behandelt. Es war nur ein Streifschuss
     gewesen, der sie erwischt hatte, und so hatte sie Glück im Unglück
     gehabt. Zwar lebte sie, aber sie stand nach wie vor unter
     Verdacht, an dem Mord beteiligt gewesen zu sein.
    Die Fahndung nach dem
     Fahrzeug, aus dem man auf Maja und Alexandra Voosen geschossen hatte, lief
     auf Hochtouren, nur leider hatte Maja nicht viele Angaben zum Fahrzeugtyp
     machen können. Zeugen in Hehlen hatten einen dunklen Audi beobachtet,
     der in hohem Tempo durch den Ort gefahren war. Es hatten sich zwei Männer
     in dem Wagen befunden, mehr konnte niemand sagen. Oberkriminalrat Klaus
     Dauber hatte sich von Maja bestätigen lassen, dass es sich bei der
     Limousine durchaus um einen Audi gehandelt haben könnte. Also hatte
     Dauber in der Region Fahrzeugkontrollen eingerichtet. Es war die Suche
     nach der Nadel im Heuhaufen.
    Auch Alexandra Voosen hatte
     keine Vorstellung, wer es da auf sie abgesehen haben könnte.
    »Ganz bestimmt gibt es
     Leute, die mich nicht mögen«, räumte sie ein, als sie sich
     in Majas Büro gegenübersaßen. Der Blutverlust hatte sich
     entgegen Majas erster Befürchtungen in Grenzen gehalten, und die
     junge Frau war mehr oder weniger mit dem Schrecken davongekommen.
     Grundmann hatte sich mit einem knappen »bin mal in der
     Kriminaltechnik« zurückgezogen, und Maja war mit der leicht
     verletzten Escort-Dame allein. Das war gegen die Dienstvorschrift, die
     verlangte, dass bei einem Verhör zwei Beamte anwesend sein mussten.
     Am liebsten wäre Maja hinter Grundmann hergelaufen und hätte ihn
     zurückgepfiffen. Doch sie wollte keine Zeit verlieren und setzte das
     Verhör auch ohne die Anwesenheit von Jürgen Grundmann fort.
    Alexandra Voosens Bluse war
     am kurzen Ärmel zerfetzt, und neben dem Verband zierte ein blauer
     Fleck, der vom Sturz rührte, ihr hübsches
     Gesicht. Maja drängte sich die Frage auf, ob Alexandra Voosen in
     diesem Zustand arbeitsfähig war.
    »Wenn man wohlhabende Männer
     auf Geschäftsreisen, Messen und Empfänge begleitet, dann gibt es
     sicherlich Neider und gehörnte Ehefrauen. Ob es unter ihnen aber
     jemanden gibt, der dafür einen Mord riskieren würde?« Sie
     zuckte die

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