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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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fester um die ihre. »Erinnerst du dich an den braunen Drachen, den du heute Nacht gesehen hast?«
    Sie nickte. »Der Feuerspucker.«
    »Er gehört zu einer Kampfeinheit aus Elitesoldaten … meine Feinde … und einer seiner Kameraden konnte während des Kampfes entkommen.« Er verlagerte sein Gewicht, löste die Hand aus ihrem Genick und berührte ihre Wange. Sanft umfasste er ihren Kopf, und Myst zuckte zusammen, als sein Daumen über ihre Schläfe strich. »Weißt du, was er jetzt gerade tut?«
    »Nein.«
    »Er erzählt seinem Kommandanten von dir. Vom Baby. Dass Rikar und ich euch beschützt haben. Weißt du, welchen Schluss er daraus ziehen wird?« Sie schüttelte den Kopf. Bastian fuhr fort: »Er wird glauben, dass du mir wichtig bist. Und das macht es für ihn zur obersten Priorität, dich zu finden. Myst, du kannst nicht nach Hause. Du bist nicht mehr sicher in der Welt der Menschen. Du bist jetzt Teil der meinen, ob du willst oder nicht.«
    Tränen brannten in ihren Augen. »Nein … das geht nicht. Ich habe Freunde, einen Job … ein Leben, das ich liebe.«
    »Es tut mir leid.«
    Leid . Ja, klar. Er sah aus, als sei er am Boden zerstört. Vollkommen am Ende, so wie er da stand, mit diesen ruhigen grünen Augen … er wirkte nicht im Geringsten, als täte ihm irgendetwas leid. Gott stehe ihr bei. Es war nicht gerecht. Carolines Tod nicht, der traurige Start ins Leben für ihren kleinen Engel nicht. Und schon gar nicht die Tatsache, dass sie in Bastians bescheuertem Krieg feststeckte.
    Als er sie losließ und zurücktrat – und sie niedergeschlagen stehen ließ –, schloss sie die Augen und ließ den Tränen freien Lauf. Sie war mehr als nur eine Gefangene. Sie war verloren. Ihr Leben entglitt ihr und das an einem Ort, den sie nicht verstand und an dem sie nicht sein wollte.
    Und das setzte dem ohnehin schon bodenlosen Tag die Krone auf.

9
    Auf ihrem Nachttisch brach die Hölle los. Heavy-Metal- Gitarrenklänge zerrissen die Stille. Detective Angela Keen vergrub sich noch tiefer in den Kissen und versuchte, das Gekreische von AC/DC auszuschalten. Es gelang ihr nicht. Brian Johnson sang einfach weiter.
    Verdammte Scheiße. »Thunderstruck« war gerade dabei, sich in ihr absolutes Hass-Lied zu verwandeln.
    Aber das war ja auch der Sinn der Sache. Nur deshalb hatte sie überhaupt Death Rock gewählt. Sie brauchte einen anständigen Kick, um aufzuwachen, und dieser Klingelton war der einzige, der überhaupt zu ihr durchdrang.
    Sie öffnete ein Augenlid und blinzelte zu ihrem Wecker. Einen Moment lang blieben die roten Linien verschwommen, dann ergaben sie plötzlich ein Bild. Drei Uhr vierzig. Großartig. Sie war erst vor vier Stunden ins Bett gefallen.
    Angela tastete nach ihrem Handy, brauchte eine Sekunde, bevor sie es fand, und ließ es aufklappen. »Ja?«
    »Wach auf, Ange.« Die unwirsche Männerstimme drang laut und klar durch die Leitung. »Ich brauche dich am Tatort. Sofort. Wir haben ein neues Opfer.«
    Mit hochgezogenen Brauen stützte sie sich auf einen Ellbogen. »Bist du sicher?«
    »Dieselbe Vorgehensweise«, entgegnete ihr Partner, sein East Coast-Akzent klang abgehackt.
    Kein gutes Zeichen. Der Klang von Macs Stimme verriet, wie gereizt er war. Und dieser angespannte Tonfall Ian MacCords konnte nur eines bedeuten … es war wieder ein totes Mädchen aufgetaucht.
    Ein ungutes Gefühl stieg in ihrer Magengrube auf, und nach einem kurzen Kampf mit den verschwitzten Laken schob Angela die Decke beiseite. Sie liebte ihren Job – wirklich –, doch es waren junge Frauen, die starben, und sie hatte noch keine einzige Spur. Nicht eine. Absolut überhaupt keinen Hinweis.
    Von den Baumwollfesseln befreit, schwang Angela die Beine über die Bettkante. »Aschehaufen?«
    »Hab keinen gefunden … noch nicht.«
    »Wo bist du?«
    »Ecke Yesler und First«, sagte Mac, im Hintergrund heulten Sirenen. »Einfach dem Zirkus folgen … die Reporter sind schon hier.«
    Toll. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Die Haie kreisten bereits im Becken.
    »Halt sie raus, Mac.« Sie fuhr sich mit den Fingern durch das wirre, kurze Haar. »Ich bin in zwanzig Minuten da.«
    »Hm-hm.«
    Das Zuschnappen von Macs Handy klang schon in der Leitung, bevor sie selbst auflegte. Sie legte das Motorola Razr auf den Nachttisch und griff nach ihrer Zivilkleidung, die zusammengefaltet auf der Bank am Fußende ihres Bettes lag. Die Macht der Gewohnheit. Sie konnte nicht schlafen, wenn sie ihre Kleider nicht bereitgelegt hatte … nur

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