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Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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die Journalistin«, wiederholte Tinka verunsichert. »Und was immer sie in der SMS geschrieben hat«
    »Welche SMS ?«, fuhr Forsberg unüberlegt dazwischen.
    »Sie hat Ihnen keine SMS geschickt?«, fragte Leander Hansson.
    Forsberg nahm sein Handy und rief das Protokoll auf. Nichts. Er schüttelte den Kopf.
    Seltsamerweise schien Hansson das zu amüsieren, ein Lächeln umspielte seine Lippen.
    »Dieses miese Aas«, zischte Tinka Hansson, die augenscheinlich für einen Moment die Contenance verlor.
    »Ist doch jetzt egal«, fuhr Leander Hansson seine Frau scharf an. Die presste die Lippen aufeinander und atmete hörbar aus und ein.
    Irgendwas stimmt nicht, erkannte Forsberg, während er die beiden musterte. Angeblich hatte Leander Hansson die Briefe bekommen und das Paket mit der Pistole. Warum war er dann angezogen wie zu einer Dinnerparty und seine Frau wie ein Hooligan?
    »Ich fasse zusammen: Jemand behauptet, zu wissen, wo sich Ihr Kind aufhält, schickt Ihnen einen Schuh und ein Video von Lucie, das nur ein Mal anzusehen ist, und eine Pistole. Derselbe Mensch verlangt von Ihnen, damit Eva Röög zu ermorden, um an weitere Informationen über Lucies Aufenthaltsort zu kommen. Habe ich das alles richtig verstanden?«
    Beide nickten.
    »Wo ist sie jetzt?«, fragte Forsberg.
    »Eva? In einem alten Sommerhaus am Askimsviken, das Tinkas Familie gehört. Sie ist einverstanden mit unserem Plan, sich dort so lange verborgen zu halten, bis wirna ja, bis wir mehr wissen«, sagte Leander Hansson.
    »Hat sie einen Verdacht, wer dahinterstecken könnte?«, fragte Forsberg.
    »Nein«, sagte Leander. »Das ist ja das Problem. Es müsste eine offizielle Pressemeldung der Polizei geben über den Fund von Evas Leiche, damit der Erpresser glaubt, dass sie tot ist. Wir haben ihm zwar ein Foto geschickt, ein gestelltes natürlich, aber bis jetzt nichts gehört.«
    Forsberg ließ sich das Foto zeigen und betrachtete es mit gerunzelter Stirn. Eva wirkte tatsächlich leblos, sogar der Mund stand leicht offen, was nicht schön aussah und ihn wunderte, bei dieser eitlen Person. Der Blutfleck war zu groß und sah überhaupt nicht wie eine echte Schusswunde aus, war aber möglicherweise geeignet, einen Laien zu täuschen.
    »Das ist also der Plan?«, vergewisserte sich Forsberg.
    »Ja«, sagte Tinka und nickte entschlossen. »Eva will schließlich auch wissen, wer sie töten lassen möchte. Und wir möchten Lucie zurückhaben.«
    »Ist sie dort allein?« Forsberg musste sich beherrschen, um ruhig zu bleiben.
    Leander nickte. »Wir haben ihr die Pistole dagelassen. Das war ihre Bedingung. Und, dass wir Sie informieren und überreden, mitzuspielen.«
    Forsberg schaute die beiden an und mochte nicht glauben, dass er erwachsene Menschen vor sich hatte. In der Stille, die nach diesen Worten im Raum hing, griff Forsberg zum Telefon und sagte dabei zu Tinka Hansson:
    »Adresse?«
    »Bitte?«
    »Die Adresse dieses Sommerhauses!« Sein Ton war offenbar so einschüchternd, wie er sein sollte.
    »Es liegt in einer unbenannten Seitenstraße, die vom Järkholmsvägen abzweigt«
    Noch während Forsberg ihre Angaben notierte, rief er Selma an.
    »Neues aus Kopenhagen?«, fragte ihre heisere Rabenstimme.
    »Noch nicht. Bist du noch im Präsidium?«
    »Ja. Wir sind fast fertig.«
    Im Klartext: Ich kann Frau Tjäder nicht mehr länger hinhalten.
    »Schnapp dir Bergeröd, der müsste mit deinem Freund Siska beschäftigt sein. Mit ihm fährst du so schnell wie möglichhast du was zu schreiben?«
    »Ja.«
    Er wiederholte für sie Tinkas Angaben. »Das ist ein Sommerhaus. Darin befindet sich Eva Röög, und die schafft ihr sofort hierher.«
    »In meine Wohnung?«, fragte Selma.
    »Ja«, sagte Forsberg. »Aber seid vorsichtig, seht euch vorher dort um. Ihr Leben wird bedroht.«
    »Von wem?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Ah«, sagte Selma. »Muss ich wirklich Bergeröd«
    »Ja! Und nimm deine Waffe mit. Ich sage Eva Bescheid, dass ihr kommt. Sie hat eine Pistole bei sich.«
    »Schön«, sagte Selma, und Forsberg zog in Betracht, dass er sich möglicherweise wirr anhörte. »Noch etwas: Eine Streife soll diese Frau Tjäder sofort hierherbringen, ich habe da noch ein paar Fragen.«
    »In meine Wohnung?«, fragte Selma erneut.
    »Ja. Die Hanssons sind auch schon da.«
    »Also wirklich. Dafür, dass du gerade erst bei mir eingezogen bist, haust du ganz schön auf den Putz.«
    »Du rührst dich nicht von der Stelle, bis meine Leute da sind und dich abholen!«,

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