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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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außer Manny getötet.« Delilah sah ihn an. »Den Jungen?«
    Gil zuckte die Achseln, als wäre das unerheblich. »Auch den Jungen nicht.«
    Sie blickte wieder zu Boaz. »Wie gut haben Manny und der Junge Rain zu Gesicht bekommen?"
    "Rain sagt, er kann es nicht genau sagen.«
    Gil fügte hinzu: »So ein Schwachsinn. Ist doch klar, dass sie sein Gesicht gesehen haben. Wie denn nicht? Irgendwer hat ihn ganz genau gesehen, und Rain weiß das. Sonst hätte er doch einfach gesagt, er hat unerkannt abhauen können. Es liegt schließlich in seinem Interesse, die Sache runterzuspielen. Und wenn er zugibt, dass Manny ihn gesehen hat, dann müssen wir davon ausgehen, dass er ihn verdammt gut gesehen hat.«
    Dagegen konnte sie nichts einwenden. Sie nickte.
    »Wir schätzen die momentane Situation wie folgt ein«, fuhr Gil fort. »Manny ist in Panik. Er setzt sich mit seinen CIA-Kontaktleuten zusammen. Die zeigen ihm Fotos von bekannten asiatischen Profikillern. Wie viele mögen das sein, höchstens drei oder vier? Wenn sie Fotos von Rain haben und Manny ihn identifiziert, wird die CIA Jagd auf ihn machen. Mit allen Mitteln.«
    Delilah begriff, worauf das Ganze hinauslief. Ein Refrain summte ihr durch den Kopf: Scheiße, Scheiße, Scheiße. Sie sagte nichts.
    »Manny hat viele Feinde«, fuhr Gil fort, »aber ich glaube, wir können getrost davon ausgehen, dass wir, wenn die CIA eine Liste aufstellt, ganz oben stehen. Wenn sie Rain also schnappen,
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    verändert sich prompt unser Status. Dann sind wir nicht mehr nur >hauptverdächtig<, sondern >überführt<.«
    Im Raum wurde es für einen Augenblick still. Der Direktor blickte Delilah an und seufzte. »Verstehen Sie, was hier auf dem Spiel steht?«, fragte er.
    Sie nickte.
    »Nicht nur Ihre Karriere«, fuhr er fort. »Nicht nur die Ihrer beiden Kollegen.« Er blickte zu Boaz und Gil hinüber, ließ seine Worte wirken. Dann wandte er sich wieder Delilah zu. »Nicht nur meine. Wir wären lediglich die ersten Opfer. Die Regierung würde uns rasch und völlig zu Recht opfern, um den Schaden möglichst zu begrenzen. Aber wenn der Schaden sich nicht begrenzen ließe ... die Folgen wären unabsehbar. Möglicherweise der Verlust von Milliarden Dollar Unterstützung aus den USA. Keine Waffenlieferungen mehr. Kein Zugang zu den Satellitenbildern und anderen Formen der Geheimdienstkooperation. Verstehen Sie? Das hier ist kein Organisationsproblem. Es ist ein politisches Problem. Wir müssen es in den Griff kriegen.«
    »Ich verstehe«, sagte sie.
    Er nickte, als wäre er zufrieden, dann sagte er: »Wie gut kennen Sie den Mann?«
    Sie hätte es sich denken können. Jetzt verstand sie.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wir sind uns in Macau begegnet. Irgendwelche Leute« - sie blickte hinüber zu Gil - »wollten ihn dort ausschalten, weil er hinter Belghazi her war und ihn vielleicht getötet hätte, bevor wir an das herangekommen waren, hinter dem wir her waren. Ich hielt es für besser, anders mit ihm zu verfahren.«
    »Du hast dich geirrt«, sagte Gil. »Die Sache ist zwar gut ausgegangen, aber das war pures Glück. Rain hätte Belghazi umbringen können, bevor wir am Ziel waren.«
    »Ich habe mich um ihn gekümmert«, sagte Delilah und erkannte sogleich, dass es ein Fehler gewesen war, sich von Gil aufstacheln zu lassen.
    »Dann haben Sie ihn also näher kennengelernt?«, fragte der Direktor.
    Sie zuckte wieder mit den Schultern. »Wie ich schon sagte, ja. Ich konnte ihn überreden, sich eine Weile zu gedulden, jedenfalls lange genug. Dann haben wir ihn in Rio aufgespürt. Ich bin dort hingeflogen und habe ihn kontaktiert. Von da an haben Boaz und Gil die Sache übernommen. Das steht alles in der Akte.«
    »Und wie hast du ihn da noch gleich kontaktiert?«, fragte Gil.
    Zur Hölle mit Gil und seinen Spielchen. »Hast du denn die Akte nicht gelesen?«, fragte sie mit einem arglosen Lächeln.
    Er biss die Zähne zusammen und bemühte sich um Fassung. »Du hast ihn über ein Bulletin Board kontaktiert, nicht?«
    »Fragst du, weil du dich nicht erinnern kannst? Du vergisst doch sonst keine Einzelheiten, Gil. Du erinnerst dich doch normalerweise an alles.«
    Sie wusste, er hasste sie dafür, dass sie ihn vor dem Direktor auflaufen ließ, und sie kostete den Augenblick weidlich aus.
    »Kannst du ihn jetzt kontaktieren?« Gil gab die erfolglose Spielerei auf.
    »Ich weiß nicht. Nur, wenn er das Bulletin Board noch hat und regelmäßig reinschaut.«
    Gil wollte etwas sagen, doch der Direktor hob

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