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Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Titel: Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Massaker in Wajima und im Whispers verantwortlich ist. Nein, ich gehe davon aus, dass Kuro versuchen wird, diesen Krieg einfach dadurch zu beenden, dass er Yamaoto so viel wie möglich in die Schuhe schiebt.«
    Ich nickte nachdenklich. Das klang plausibel. Aber es würde wohl noch eine Weile dauern, bis ich es auch wirklich glauben konnte.
    »Siehst du?«, sagte er. »Du kannst jetzt zu Midori und deinem Sohn. Nichts hindert dich mehr daran.«
    »Ja, vielleicht«, sagte ich. Aber die Wahrheit war, dass mir Midori und Koichiro im Augenblick weiter entfernt vorkamen als je zuvor.
    »Aber komm auf jeden Fall nochmal zu mir, ehe du abreist. Nicht, dass ich dich nicht mehr sehe.«
    »Ich gehe im Augenblick nirgendwohin. Ich möchte ein bisschen Zeit mit dir verbringen, wenn du nichts dagegen hast.«
    Er drückte meine Hand. »Das wäre schön. Und ich kann dir versprechen, dass ich dich nicht lange aufhalten werde.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Red nicht so.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich brauche das. Ich hätte es selbst nicht gedacht, aber das ist meine Art, damit umzugehen. Und du musst zugeben, es steht mir besser als Selbstmitleid.«
    »Aber nur unwesentlich besser«, erwiderte ich, was ein kurzes Lachen provozierte, das in Husten ausartete. Ich gab ihm sein Wasser, und er trank es durch den Strohhalm.
    Mein Handy summte. Ich blickte auf das Display und sah eine Nummer mit der Vorwahl 212. Nach einer Sekunde fiel der Groschen, und ich wusste, wer dran war.
    »Das ist Midori«, sagte ich und stand auf.
    Er lächelte. »Vielleicht ist das Schicksal.«
    Ich ging zum Fenster hinüber und klappte das Handy auf. Das Herz schlug mir bis zum Hals.
    »Hi«, sagte ich.
    »Jun, gerade haben mich zwei Männer draußen vor einem Club bedroht, kurz vor einem Auftritt. Sie hatten Fotos von Koichiro und der Kinderfrau im Park, unsere Adresse, meinen Terminplan, alles. Sie haben gesagt, sie würden uns was antun, wenn ich ihnen nicht sage, wo sie dich finden!«
    Mir drehte sich der Magen um, und ich hatte das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Ich holte tief Luft und sagte: »Beruhige dich. Haben sie gesagt, wer sie sind?«
    »Nein. Es waren Japaner, Yakuzas, so wie sie aussahen und gesprochen haben. Du Scheißkerl, was hast du gemacht?«
    »Hol Koichiro. Auf der Stelle. Fahr mit ihm irgendwohin, wo dich niemand vermuten würde. Benutz keine Kreditkarten, benutz nicht dein Handy …«
    »Ich denke nicht daran, unser Leben auf den Kopf zu stellen! Wegen dir!«
    »Midori, du musst …«
    »Nein!«
    Ich überlegte kurz. »Okay, es wird alles gut. Ich komme zu euch, ich erledige das.«
    »Komm bloß nicht her, bleib uns vom Hals, verdammt nochmal!«
    »Das wird das Problem nicht lösen«, sagte ich und staunte selbst, wie ruhig meine Stimme klang. »Lass uns das Problem lösen, dann kannst du machen, was du willst. Hast du ihnen irgendwas gesagt? Wie sie mich finden können?«
    »Was hätte ich denn sagen können?«
    »Okay, ich werde was überprüfen, dann rufe ich dich in fünfzehn Minuten wieder an.«
    Ich legte auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Tatsu hatte genug mitbekommen, um blass zu werden. Als ich ihm erzählte, was passiert war, wurde er kalkweiß.
    »Was zum Teufel ist los?«, sagte ich. »Du hast mir doch eben erzählt …«
    »Glaub mir, Kuro hat noch nicht das Sagen. Es weiß doch noch keiner, dass Yamaoto tot ist.«
    »Ja, aber wann hätte Yamaoto Gelegenheit gehabt …«
    »Vielleicht auf der Fahrt ins Krankenhaus, in der Limousine. Ich überprüf das.«
    Tatsu nahm den Hörer von seinem Telefon und wählte eine Nummer. Er stellte Fragen. Lauschte. Stellte weitere Fragen. Lauschte erneut. Er sagte: »Pfeifen Sie sie zurück.« Er lauschte wieder, dann fluchte er und legte auf. Er blickte mich an.
    »Ja, wie es aussieht, hat Yamaoto den Anruf getätigt, als er auf dem Weg zum Krankenhaus war. Er hat zwei Leute nach New York geschickt. Um durch Druck auf Midori und das Kind an dich ranzukommen.«
    »Und wenn der Druck nichts bewirkt?«
    Er antwortete nicht. Das war auch nicht nötig. Ich konnte es in seinen Augen sehen.
    »Du hast Kuro gesagt, er soll die beiden zurückpfeifen. Was hat er geantwortet?«
    »Er kann es nicht. Die beiden Männer, die Yamaoto geschickt hat, waren seine Prätorianergarde, seine persönlichen Killer, nur ihm gegenüber loyal. Auf alle anderen hat Kuro Einfluss. Aber diese beiden haben keine Verbindung zu Kuro und nehmen von ihm keine Befehle entgegen. Nicht einmal, wenn Yamaoto tot

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