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Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Titel: Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Plan B. Das ist wie ein Fallschirmsprung ohne Reserveschirm, Partner.«
    Die Männer gingen zur Tür.
    »Sie kommen raus«, sagte ich. »Es ist also sowieso zu spät, vom Park aus was zu improvisieren. Ich hefte mich an Chan. Bleib du im Wagen und halte dich bereit.«
    »Aber …«
    Ich klappte das Handy zu und holte das Messer raus. Die drei Männer waren jetzt an der Tür.
    Alle Tötungsarten aus nächster Nähe sind grauenhaft intim. Schusswaffen, Schlagwaffen, die bloßen Hände … sie alle haben Nachteile. Aber ein Messer ist am schlimmsten. Das liegt zum Teil am Blut. Zum Teil auch an den Geräuschen, die ein Mensch von sich gibt, wenn er an Messerwunden stirbt. Zum Teil daran, dass es ein fast sexueller Akt von Penetration ist. Ich kenne Soldaten, die Menschen im Krieg die Gurgel durchgeschnitten haben und als Folge davon nicht mehr in der Lage sind, an ihrem Wagen einen Ölwechsel vorzunehmen. Wegen des Gefühls an den Händen.
    Ich hätte es anders gemacht, wenn es die Möglichkeit gegeben hätte. Zugegeben, der Gedanke, die drei von Dox aus hundert Metern Entfernung abknallen zu lassen, war verlockend. Aber wenn ich nah an Chan rankäme, allein …
    Die Männer traten aus der Tür. Chan drehte sich um und schloss ab, dann zog er ein mit Graffiti beschmiertes Wellblechtor herunter, das er ebenfalls abschloss. Sie alle gingen die Mulberry Street in nördlicher Richtung hinunter. Ich hielt mich parallel zu ihnen, innerhalb des Parkes.
    An der Bayard Street gingen die beiden Männer weiter geradeaus. Chan bog rechts ab.
    Ich holte tief Luft und atmete aus. Okay.
    Ich tauchte aus dem Park auf und folgte Chan. Ich warf einen Blick nach links. Die beiden Männer entfernten sich, mit dem Rücken zu mir. Ich überquerte die Mulberry Street und schloss zu Chan auf. Zehn Meter. Fünf.
    Die schnellste, sicherste und von hinten sauberste Methode wäre die gewesen, ihm die Kehle durchzuschneiden. Aber es sollte nicht militärisch oder sonst wie profimäßig aussehen. Es sollte aussehen wie die Tat eines hitzköpfigen Gangmitgliedes voller Groll und Zorn.
    Drei Meter. Ich ließ die Sohlen geräuschlos auf dem Gehweg abrollen.
    Chan blieb stehen und griff in seine Jackentasche. Er konnte mich unmöglich gehört haben, daher wollte er bestimmt keine Waffe hervorholen. Wahrscheinlich eher was zu rauchen. Obwohl das jetzt auch keinen Unterschied mehr machte.
    Ich legte ihm die linke Hand auf den Mund und zog ihn nach hinten auf die Fersen. Meine rechte Hand schnellte bereits nach vorn, das Balisong in einem Hammergriff. Ich versenkte die Klinge in die rechte Seite und zog es heraus, wieder und wieder und wieder, traf seine Leber vermutlich fünfmal in zwei Sekunden. Ich blieb gezielt unterhalb der Rippen und oberhalb des Beckens. Ein Balisong ist eigentlich besser zum Schlitzen als zum Stechen geeignet, und wenn ich einen Knochen traf, könnte meine Hand nach vorn über die Klinge rutschen. Dann zielte ich unten um sein Sternum herum und zog nach links oben, um die rechte Herzkammer zu verletzen.
    Ich drehte ihn um und zerschnitt ihm das Gesicht. Er hob die Arme, aber es war mir egal, mir ging es nur darum, dass es aussah, als wäre der Angriff persönlich motiviert. Dann stieß ich ihn weg, und er fiel zu Boden. Der Angriff war so plötzlich gewesen und der Schmerz wahrscheinlich ein solcher Schock, dass er keinen Laut von sich gegeben hatte. Ich wusste, dass er aufgrund der Verletzungen, die ich ihm beigebracht hatte, durch den Blutverlust binnen zwanzig Sekunden bewusstlos und nicht viel später tot sein würde. Nicht einmal ein Sanitäterteam, das zufällig in der Nähe wäre, könnte ihn noch retten.
    Ich ging an ihm vorbei Richtung Bowery. Ich klappte das Balisong zusammen und steckte es in die Jackentasche. Es war voller Blut, genau wie ich. Nicht verwunderlich und im Augenblick nicht zu ändern.
    Ich bog in eine Gasse westlich der Bowery, holte mein Handy hervor und rief Dox an. Meine Hände zitterten.
    Er meldete sich sofort. »Was ist los?«
    »Hol mich ab, Bayard Street Ecke Bowery. Nordwestecke.«
    »Bin gleich da.«
    »Ich bin ein bisschen schmutzig.«
    »Verdammt, ich wusste, du würdest auf eigene Faust was machen. Okay, ich leg eine Zeitung drunter.«
    Ich blickte an meinen Sachen hinunter und dachte: Am besten die Sonntagsausgabe der Times, die wäre dick genug.
    »Was für einen Wagen hast du?«, fragte ich.
    »Dodge Ram Quad Cab. Schwarz.«
    »Brems ab, wenn du an der Ecke bist. Du siehst mich nicht

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