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Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Titel: Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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ohnehin nicht auffallen, aber sie wollte kein unnötiges Risiko eingehen.
    Als sie auf die Straße zum Club bog, senkte sie leicht den Kopf und sagte: »Alle auf Posten?«
    »Ich bin da«, sagte Rain. Er stand in einer Gasse südlich vom Club, nicht weit von der Stelle, wo sie den Van geparkt hatten.
    »Roger«, sagte Dox. »Ich seh dich klar und deutlich. Und Schätzchen, dein Anblick ist ein Traum.«
    Sie schmunzelte. Hätte sie Dox in Hongkong nicht in Aktion erlebt, hätte sie vielleicht gedacht, dass einem Witzbold wie ihm bei einem solchen Einsatz nicht zu trauen sei. Aber sie hatte nie jemand Nervenstärkeres erlebt als ihn in jener Nacht. Rain hatte ihr erzählt, dass Dox ein Typ war, der immerzu herumalberte, bis zu dem Augenblick, wo er jemanden durch sein Zielfernrohr ins Visier nahm. Dann wurde Dox völlig still und reglos. Wenn man ihn in solch einem Moment ansprach, antwortete er, aber es war so, als wäre er gar nicht da. Er war dann so konzentriert auf sein Zielobjekt, dass er nichts anderes mehr wahrnahm.
    »Gut, los geht’s«, sagt sie. Sie näherte sich wieder den beiden Männern vom Parkservice, die dastanden wie zwei Statuen. Als sie auf den Weg bog, verbeugten sie sich gleichzeitig vor ihr. Sie nickte und ging weiter, und einen Augenblick später war sie im Club. Es gab das gleiche Prozedere wie am Tag zuvor, dieselben zwei Security-Männer standen an der Tür. Die Hostessen hinter der Insel erkannten sie wieder. Sie verbeugten sich, dann nahm eine von ihnen den Telefonhörer und sagte etwas auf Japanisch.
    Kyoko tauchte hinter der Tür auf und ging an der Insel vorbei. Sie schüttelte Delilah die Hand und musterte sie, sichtlich erfreut über den Anblick. Wahrscheinlich hatte sie Kuro von ihrer Entdeckung erzählt und war froh, dass Laure den richtigen Eindruck machen würde.
    »Mr. Kuro ist noch nicht da«, sagte Kyoko, »aber er kommt bald. Er hat hier heute Abend eine geschäftliche Besprechung, und ich kann nicht genau sagen, wann er Zeit für Sie hat. Aber er möchte Sie auf jeden Fall kennenlernen, und ich hoffe, Sie können hier ein Weilchen warten.«
    »Natürlich«, sagte Delilah.
    »Dürfen wir Ihnen etwas zu trinken anbieten?«
    Delilah nickte und sagte: »Tee?«
    »Selbstverständlich. Milch? Zitrone?«
    Delilah lächelte. »Nur Tee.«
    Kyoko nickte und deutete auf die Lederbank. »Bitte. Machen Sie es sich bequem. Und wenn Sie sonst noch etwas brauchen, wenden Sie sich bitte an eine der Damen am Empfang.«
    Delilah nahm Platz, und Kyoko ging zurück in das Büro. So weit lief alles nach Plan: Gleich würde sie nach unten gehen und den Generator funktionsuntüchtig machen. Wenn Yamaoto dann wie geplant erschien, würde sie sehen, an welchen Tisch die Hostessen ihn bringen würden, und Rain hereinlassen. Mit ein bisschen Glück würde das Ganze bald überstanden sein.
    Eine japanische Kellnerin brachte Tee in einer Porzellankanne auf einem Bambustablett. Delilah bedankte sich, saß dann fünf Minuten lang da und nippte an ihrem Tee. Niemand ging die Treppe hinunter, und niemand kam herauf. Sie wartete lange genug, um einigermaßen sicher zu sein, dass die Toiletten leer waren.
    Sie stand auf und sagte zu den Hostessen. »Entschuldigen Sie, die Toiletten …«
    Die Hostess, die ihr am nächsten stand, lächelte und deutete in Richtung Treppe. Delilah nickte und ging nach unten.
    Sie wiederholte die Prozedur vom Vortag. Diesmal jedoch stellte sie den Generator aus, ehe sie den Wirtschaftsraum verließ. Und sicherheitshalber drehte sie auch noch die Dieselzuleitung ab. Anschließend verschwand sie auf die Damentoilette.
    »Der Generator ist erledigt«, sagte sie.
    Rain sagte: »Gut.«
    Dox fügte hinzu: »Weiter so, Schätzchen.«
    Sie benutzte die Toilette, nahm dann wieder oben Platz und trank ihren Tee. Sie war nur leicht angespannt, wie immer, wenn eine Operation begonnen hatte und alles glattlief.
    Zwanzig Minuten später hörte sie Dox im Ohr. »So, Mr. Big Liu ist soeben eingetrudelt. In Begleitung von zwei Bodyguards und einem Typen, der aussieht, als könnte er seine Nummer Zwei sein. Die Jungs vom Parkservice übernehmen gerade den Wagen.«
    »Verstanden«, sagte sie leise.
    »Yamaoto müsste jeden Moment kommen«, sagte Rain. »Mach dich bereit.«
    »Roger«, sagte Dox.
    Einen Augenblick später ertönte der Summer. Die Hostessen nickten dem Security-Mann zu, der die Tür öffnete und sich verbeugte. Vier Männer kamen herein. Sie erkannte Big Liu von den Fotos, die Rain

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