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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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dem ein paar ernsthafte junge Polizisten ihre blaue Uniform gegen Kapuzenpullover eingetauscht und sich an die Kids im Kommunikationszentrum rangemacht hatten. Einer hatte ein dreizehnjähriges Bandenmitglied gefragt, ob es sich vorstellen könne, wie sich Ärger mit der Polizei vermeiden ließe.
    Der Kleine hatte ohne jede Spur von Ironie geantwortet: »Einfach ’ne Sturmmütze aufsetzen.«
    Es war ein kleines Geschäft, eingezwängt zwischen einer Taxizentrale und einem Schlüsseldienst. Die Ladenfront war auf angenehme Weise altmodisch, die Schaufensterauslage minimalistisch. Der Name in schnörkeligem Efeudesign auf einen einfachen beigen Hintergrund gemalt.
    BLOOMS.
    Das Ladeninnere wurde durch Kerzen erhellt. Leise klassische Musik war zu hören. Im Laden befand sich keine einzige Blume, die Thorne beim Namen hätte nennen können …
    »Suchen Sie etwas Bestimmtes?« Ein Mann um die dreißig stand, ein Taschenbuch in der Hand, hinter einer kleinen Holztheke.
    Thorne näherte sich ihm lächelnd. »Kauft denn niemand mehr Narzissen? Rosen? Chrysanthemen …?«
    Durch eine Tür hinten im Laden trat eine Frau mit einer Unmenge Blumen. Sie schien Mitte dreißig zu sein. Sie hatte kaum angefangen zu reden, als Thorne die Stimme erkannte – fröhlich, selbstsicher, amüsiert. Offensichtlich hatte Eve Bloom ihn ebenfalls erkannt.
    »Diesen exotischen Kram können wir jederzeit besorgen, wenn Sie das möchten, Mr. Thorne, aber das wird sehr, sehr teuer …«
    Er lachte und musterte sie kurz. Obwohl sie nicht aufhörte, an den Stängeln der Blumen herumzufuhrwerken, die sie trug, wusste er, dass sie ihn ebenfalls musterte.
    Sie war nicht groß, etwa einen Meter sechzig, hatte blonde Haare, die sie mit einem hölzernen Clip zusammenhielt. Sie trug eine braune Schürze über Jeans und Pulli. Ihr Gesicht war von Sommersprossen übersät, und als sie lächelte, wurde eine Lücke zwischen ihren oberen Schneidezähnen sichtbar.
    Thorne war sofort hin und weg.
    Der Typ hinter der Theke hatte sich einen Notizblock geholt. »Soll ich eine Bestellung aufnehmen, Eve? Die Rosen und den Rest?«
    Sie stellte das Blumenarrangement ab, zog sich die Schürze über den Kopf und lächelte. »Nein, ich glaube, das ist nicht nötig, Keith.« Sie wandte sich Thorne zu. »Ich dachte, wir könnten in dieses wunderbare kleine Café um die Ecke gehen. Die haben Gebäck – zum Reinlegen! Was meinen Sie? Wir könnten so tun, als wären wir in Devon oder so …«
    Während sie zu dem Café bummelten, hörte sie praktisch nicht auf zu reden. »Keith hilft mir am Samstagvormittag aus. Er hat einen grünen Daumen, und die Kunden mögen ihn. Die übrige Woche schmeiß ich den Laden allein, aber am Samstag fällt auch noch der Großteil der Hochzeitsarrangements an, der Papierkram muss erledigt werden, die Buchhaltung und der ganze Krempel. Na ja, wie auch immer. Heute soll Keith mal eine Stunde lang ein Auge drauf haben, während wir uns den Bauch voll schlagen. Er ist kein Genie, das nicht, aber er schuftet wie verrückt für … so gut wie nichts , wenn ich ehrlich bin.«
    »Was macht Keith den Rest der Zeit?«, fragte Thorne. »Wenn Sie ihn nicht ausbeuten.«
    Eve schmunzelte und zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht, um ehrlich zu sein. Ich glaube, er kümmert sich viel um seine Mutter. Vielleicht hat sie ja Geld. Zumindest scheint er nie knapp bei Kasse zu sein. Wegen der paar Piepen, die ich ihm zahlen kann, arbeitet er auf jeden Fall nicht bei mir. Mein Gott, ich bin ganz versessen auf eine Tasse Tee …«
    Das Café war unfassbar kitschig, karierte Tischdecken, Art-déco-Geschirr, und wo man hinblickte, auf Regalen und Fensterbrettern, Bakelit-Radios. Der Sahnetee für zwei wurde sofort serviert. Eve wählte Earl Grey für sich und handgerollten Monkey Tea für Thorne. Sie strich sich Marmelade und Clotted Cream auf ihren Scone und grinste über den Tisch.
    »Hören Sie, wenn ich esse, haben Sie eine reelle Chance, auch ein Wort anzubringen. Die sollten Sie nutzen. Ich weiß, dass ich viel zu viel quatsche …«
    »Der Mann, der diese Nachricht auf Ihrem Anrufbeantworter hinterließ, hat der noch einmal Kontakt zu Ihnen aufgenommen?« Sie sah ihn verwirrt an. »Reine Sicherheitsfrage, um die Spesenrechnung zu rechtfertigen. War schließlich Ihre Idee«, erklärte Thorne. »Etwas weit hergeholt, aber man weiß ja nie.«
    Sie räusperte sich. »Nein, Detective Inspector, ich habe von dem Mann nichts mehr gehört.«
    »Danke. Falls

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