Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes

Titel: Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
eine Menge über Shireen Collins und ihr neues Leben aus, dass sie nicht wirklich gefragt hatte, warum sie ein Jahr, nachdem ihr Exmann gestorben war, bei ihr auftauchten und ihr Fragen über ihn stellten. Außerdem beschäftigte ihn, dass es nicht leicht gewesen sein konnte, Hadingham diese Tabletten hinunterzuzwingen, wenn er ein solcher Riesenkerl war, der sich zu helfen wusste, wie sie es genannt hatte. Wenn Hadingham allerdings betrunken war …
    Plötzlich tauchten weitere Kinder auf, die etwas trinken wollten und nach ihrer Aufmerksamkeit verlangten. Eine halbe Stunde war offenbar eine großzügige Schätzung gewesen.
    »Tut mir Leid«, sagte sie. »Vielleicht könnten Sie noch mal kommen …«
    Stone fragte, wo sie ein Taxi bestellen oder finden könnten, und sie erklärte ihnen den Weg.
    Holland streifte sich seinen Mantel über. »Darf ich Sie fragen, was Sie mit Ians Sachen gemacht haben?«
    »Der ganze Kram, den er zurückgelassen hat, war längst weg, bevor er starb«, sagte sie. »Die Klamotten und ein paar von seinen alten CDs hab ich zu einer Wohlfahrtsorganisation gebracht. Und eine ganze Menge landete im Müll, um ehrlich zu sein.«
    »Waren da Videokassetten darunter?«, fragte Stone.
    Die Frage schien sie auf dem falschen Fuß zu erwischen. »Wir hatten … Leerkassetten, um Filme aufzunehmen. Wir benutzen sie noch immer, um ein Fußballspiel oder Coro nation Street oder so was aufzunehmen …«
    »Was ist mit den Sachen geschehen, die Ian mitnahm, als er auszog?«
    »Sie haben mir alles gegeben, was in dem Zimmer war, als sie ihn fanden, seine ganzen persönlichen Sachen.«
    »Sie erinnern sich nicht an eine Videokassette?«
    Sie schien plötzlich verlegen. Sie versuchte, Stone in die Augen zu blicken, was ihr aber nicht ganz gelang, und fragte mit gesenkter Stimme: »Meinen Sie Pornos?«
    Während er Stone die Jacke reichte, wandte Holland sich zu ihr. »Es ist nicht wirklich wichtig …«
    Es hatte aufgehört zu regnen, aber nach dem Himmel zu urteilen, war es nur eine kurze Pause, weshalb sie sich auf dem Weg zum Taxistand beeilten.
    »Irgendwann wird sie erfahren, was er getan hat«, sagte Stone.
    Holland schüttelte den Kopf. »Das geht uns nichts an.«
    »Irgendwie glaub ich nicht, dass sie das so treffen wird …«
    »Vielleicht doch. Allein wegen ihrer Kinder.«
    »Stimmt. Das wird die Erinnerung an ihren alten Herrn in den Dreck ziehen. Die ganze Kriegsheldenstory platzen lassen.«
    »So was in der Art …«
    »Aber mit der Erpressung liegen wir absolut richtig. Das steht fest. Hadingham hat ihr so gut wie gesagt, dass er Geld in Aussicht hat.«
    »Klar. Mir war nur lieber, wir hätten mehr als nur das, was sie sagt, das er ihr gesagt hat.«
    »Du bist um einiges schwerer zufrieden zu stellen, seit du Sergeant bist, weißt du das?«
    »Man hofft immer, dass so etwas wie eine Fotokopie des Erpresserbriefs auftaucht mit der Adresse des Kerls, der ihn um die Ecke brachte. Dass ein Wunder geschieht, ich weiß doch auch nicht …«
    »Aber ihre Aussage reicht doch, oder?«
    »Letztlich ist es nur ein Indizienbeweis. Klar, es hilft. Es ist ein weiteres Puzzleteilchen. Ein großes Teilchen. Aber es ist viel zu spät für handfestere Beweise, ein gerichtsmedizinisches Gutachten oder so was. Ich seh echt keine Möglichkeit, es dem Typen anzuhängen, wenn wir ihn kriegen.«
    »Und was ist mit der Videokassette?«
    »Vielleicht hatte er sie bei sich – was Sinn machte, wenn er glaubte, ordentlich Geld rausschlagen zu können –, und der Mörder hat sie mitgenommen. Oder er hatte keine, was nicht zu der Erpressungstheorie passt. Oder sie ging irgendwo verschütt …«
    »Oder er hat sie zu Hause gelassen, als er ausgezogen ist, und der Typ, mit dem seine Frau vögelt, hat seine Fußballspiele darauf aufgenommen.«
    »Weißt du, das ist mit ein Grund, warum ich Sergeant bin und du nicht.«
    »Quatsch!«
    Plötzlich fing es wieder an zu regnen. Der Wind kam von hinten und peitschte ihnen gegen die Beine. Obwohl sie nicht mehr weit vom Taxistand entfernt sein konnten, fluchte Stone und fing an zu laufen.
    Holland ging weiter und sah Stone nach. Es ging ihm am Arsch vorbei, dass er ihn nicht mehr einholen konnte.

Sechsundzwanzigstes Kapitel
    Thorne versuchte vergebens, es sich im Eingang eines heruntergekommenen Souvenirshops in der Carnaby Street gemütlich zu machen. In dieser Straße, die seit einer Ewigkeit nicht mehr in war, gab es eine Hand voll solcher Läden, die kunterbunte Doc Martens und

Weitere Kostenlose Bücher