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Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes

Titel: Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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schmutzigen Tüchern in Verbindung zu bringen. Diesen schwitzenden, verzerrten Gesichtern mit den zugekniffenen Augen, als der Abzug gedrückt wurde.
    An anderer Stelle auf dem Brett …
    Die Liste der Opfer, die nur umgebracht wurden, um das wahre Motiv zu verschleiern: Hayes, Mannion, Asker.
    Terry Turner, so schien es, starb aus Versehen. Er hatte mit dem Mann, mit dem er verwechselt wurde, nichts als die Initialen gemein.
    Und dann die Namen am Rande der Ermittlung: Susan Jago, Shireen Collins.
    Die Leute, die mit ihren Informationen oder Aussagen weiterhalfen: Spiby und Rutherford von Media Ops; Brendan Maxwell; Major Stephen Brereton; Poulter und Cheshire vom 12th King’s. Ein Name war von dieser Liste sowie der Kontaktliste, die an die Beamten ausgeteilt worden war, entfernt worden: Paul Cochrane. Die Dienste der Profiler wurden nun nicht mehr gebraucht, nachdem das Motiv für die Morde auch den Leuten mit Titeln klar geworden war.
    Karim zog eine dicke schwarze Linie zu einem unregelmäßigen Quadrat, in dem sich das einzige Fragezeichen auf dem Brett befand. Ein Symbol, das für ihren Hauptverdächtigen stand, den Mann hinter der Videokamera, von dem sie nun glaubten, dass er hinter allem steckte.
    Karim trat zurück und betrachtete sein Werk. Damit war es natürlich bei weitem nicht getan …
    Es gab eine Seite der Ermittlung, die sich nicht mit hingeschmierten Großbuchstaben fassen oder mit Magneten und Filzschreibern festhalten ließ, und das war Thornes Beitrag zu dem Fall: die Informationen, die von ihm oder ihm nahe stehenden Quellen stammten. Ebenso fehlten die Details der zweiten Geheimoperation, der soeben angelaufenen Überwachung von DI McCabe und weiteren Beamten der in Charing Cross angesiedelten Homeless Unit. Dass diese Operationen genehmigt worden waren, wussten nur seine engsten Mitarbeiter. Allen anderen hatte Brigstocke diese unabdingbare Information vorenthalten. Wie bei jeder internen Ermittlung gab es stichhaltige Gründe.
    Es gab immer jemanden, der jemanden kannte …
    Holland trat neben Karim ans Brett. »Du bist ein Künstler, Sam.«
    Stone kam gerade zurück von der Toilette. »Kneipenkünstler«, sagte er.
    Jason Mackillop sah von seinem Bildschirm auf und grinste. Stone tat es ihm gleich und lachte über seinen eigenen Witz.
    Das weiße Brett hätte schon vor langem ersetzt werden sollen. Zahllose Morde waren im Verlauf der letzten Jahre daran aufgeschlüsselt worden. In den wenigen weißen Stellen, die noch frei waren, konnte man die Spuren der alten Markierungen sehen, unter der zerkratzten, zerbeulten Metalloberfläche waren die Spuren des Filzstifts zu erahnen. Der Tod, schreiend und schrecklich; Wut, Verlust, Trauer, reduziert auf ein paar gekritzelte Linien und Buchstaben, auf längst weggewischte und ersetzte Namen und Zahlen. Holland leckte sich über die Fingerspitze, um damit einen dieser Geisternamen wegzuwischen. Ein Name, der sich geweigert hatte, ganz zu verschwinden …
    »Dave?«
    Holland zuckte kurz zusammen und zog rasch den Finger zurück. Er hatte Yvonne Kitson nicht bemerkt, die neben ihm aufgetaucht war. Er begrüßte sie kurz und wandte sich dann wieder dem Brett zu.
    Sie betrachteten es beide eine Weile.
    Dieses Gewirr der aus einer giftigen Wurzel entspringenden Ranken, die sich um so viele Namen wanden. Die der Unschuldigen und der Schuldigen und der Toten. Aber ein Name stach nun heraus.
    »Wie zum Teufel wollen wir Eales finden?«, fragte Kitson.
    Holland dachte über diese Frage nach. »Hat das Home Office eigentlich Hellseher unter seinen Leuten?«
    Das Glück, das sie bei ihrer Suche nach Ian Hadingham gehabt hatten, wurde mehr als aufgewogen durch den Mangel an jedem erkennbaren Fortschritt bei der Jagd nach Ryan Eales.
    Das Team arbeitete »im vollen Einsatz«. Die verfügbaren Systeme waren mehrmals durchsucht worden – ohne Ergebnis. Wählerregister, Sozialdaten, Führerschein- und Fahrzeugdaten sowie sämtliche Wohnungsämter des Landes wurden erfolglos durchforstet. Jede einzelne große Bonuskartenfirma oder Telefonfirma wurde kontaktiert, und das Equifax-System – ein Softwarepaket, das den Zugriff auf eine große Zahl von Finanzdatenbanken ermöglichte – wurde wiederholt abgefragt. Umsonst. Bislang waren sämtliche Bemühungen im Sand verlaufen, wenn man vom Führerschein, einer Versicherungsnummer und dem zuletzt bekannten Wohnsitz – alles ohne Belang – einmal absah.
    Woraus zu schließen war, dass Ryan Eales wahrscheinlich noch

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