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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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die Suche nach der wahren Erbin, um auch sie zu töten und ihren Platz einzunehmen.«
    Unter der breiten Hutkrempe hervor sah ich fassungslos zu, wie Garrett die Prinzessin nach vorn zog. »Erzählt Eurem Volk, wie sie Euch angegriffen hat«, sagte er, und die Menge verstummte. Ich glaubte, jeden Augenblick in Ohnmacht zu fallen. Die Lippen der Prinzessin bewegten sich, doch ich hörte nichts. »Lauter!«, verlangte Garrett.
    »Ich bin Prinzessin Contessa von Costenopolis«, sagte sie mit zitternder Stimme. Sie sah unserer Mutter sehr ähnlich und glich ihr heute sogar noch mehr, da sie eines von Mutters Kleidern trug. Das reichte aus, um selbst den argwöhnischsten Bürger zu überzeugen. »Sie hat mich angegriffen, aber das war –«
    Jeck zog sie sacht zurück, und sie wurde bleich vor Angst. Thadd stöhnte. Schweiß rann ihm über den Nacken, doch er rührte sich nicht.
    »Eure falsche Prinzessin hat euren König und die Königin getötet und versucht, auch deren Tochter zu ermorden«, sagte Garrett. »Sie ist jetzt hier, in dieser Stadt, und plant einen weiteren Mordanschlag auf das Leben ihrer Schwester. Ich werde den Mann, der sie mir bringt, zum Ritter schlagen.«
    Die Menge brach in lautes Gebrüll aus. Ich sackte auf der Bank zusammen und steckte den Kopf zwischen die Knie – eher, um nicht in Ohnmacht zu fallen, als weil ich mich verstecken wollte. Jemand legte mir eine nach Lavendel duftende Decke über die Schultern. Wie betäubt starrte ich auf die gelben Bretter des Wagenbodens hinab, der unter dem Lärm der erbosten Bürger bebte. Wie konnte er so niederträchtig sein, den Tod meiner Eltern mir in die Schuhe zu schieben?
    »Ich werde eure mörderische, falsche Prinzessin aus der Gosse aufspüren!«, brüllte Garrett über den allgemeinen Tumult hinweg. »Eure zukünftige Königin hat eingewilligt, mich zum Monatsende zu heiraten, und gemeinsam mit ihr werde ich Costenopolis Gerechtigkeit bringen!«
    Der Lärm der Menge, die ihre widerstreitenden Meinungen, ihren Widerspruch und zustimmenden Jubel hinausschrie, wälzte sich schwer über mich hinweg. Ich spürte, wie der Karren sich ruckhaft bewegte, und hörte unser Pony verängstigt wiehern.
    »Schaff sie hier raus«, sagte Duncan. »Thadd, steig aus, du musst das Pony führen.«
    Der Karren schwankte, ruckelte vorwärts und bewegte sich dann schneller. Das Gedränge lichtete sich. Urplötzlich wurde der Lärm gedämpft. Stattdessen hallte nun das scharfe Hufgetrappel unseres Ponys auf dem Pflaster, als wir die leeren Straßen erreichten. Es gab eine kurze Verzögerung, und der Karren schwankte, als Thadd schwerfällig wieder einstieg. Ich hörte das gedämpfte Gebrüll der Menge an-und abschwellen wie die Brandung im Sturm, während Garrett weiterhin seine Lügen verkündete. Die Luft war abendlich kühl, und als ich den Kopf hob, sah ich Duncan mir gegenübersitzen, der mich erwartungsvoll musterte.
    »Was willst du jetzt tun, Tess?«, fragte er. Er wirkte ernst, und in den grauen Schatten der Straße zeichnete sich die winzige Narbe an seiner Oberlippe hell ab.
    Ich erinnerte mich an Kavenlow in Ketten und das grob unterbrochene Eingeständnis der Prinzessin. Meine Verwirrung wurde von einem Gefühl der Unvermeidbarkeit und Entschlossenheit verdrängt. Unsicherheit konnte ich mir nicht mehr leisten. Costenopolis gehörte mir, und ich musste das Spiel meines Meisters für ihn gewinnen. Ich holte tief Luft.
    »Ich werde ein gutes Seil brauchen.«
     
    30
     
    Das Gedränge der Leute, die auf dem Platz vor dem Palasttor nach Antworten suchten, war überwältigend. Ich konnte nicht einmal das metallene Gitter des zweiflügeligen Tors sehen. Ich lehnte mich an einen Laternenpfahl, rückte die Tasche mit meinem Seil auf der Schulter zurecht und versuchte, meine Panik angesichts der Menschenmenge zu verdrängen. Es war noch nicht dunkel genug, um über die Mauer zu klettern, und ich war hergekommen, um abzuschätzen, wie viel Ablenkung diese Menschenmenge verursachte, da Duncan schmollte und sich weigerte, mir zu helfen. Mein Volk war noch nicht zornig, aber die Leute regten sich immer mehr auf. Die Wachen hinter dem Tor hatten sich bereits ein Stück zurückgezogen, und die lauten Rufe und Fragen waren ihnen sichtlich unangenehm.
    Meine Hände waren feucht, und ich wischte sie an der Hose ab, die ich mir von Duncan geliehen hatte. Ich fühlte mich nackt, als trüge ich nur meine Unterwäsche, und bei jedem Schritt rieb die Hose an meinen Beinen. Thadd

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