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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Und ohne ein Pferd aufzubrechen in der Hoffnung, unterwegs einem Mitreisenden seinen Gaul abkaufen zu können, war keine vielversprechende Aussicht.
    »Kommt morgen wieder«, sagte der Mann und schlurfte zu dem breiten Tor. »Ich hab noch ein paar auf der Weide. Offenbar sind Pferde gerade sehr gefragt. Die verflixte Hochzeit macht alle nervös.«
    Die letzten Worte hatte er finster in seinen Bart gebrummt, und ich eilte ihm mit ausgestrecktem Arm nach. »Wartet. Bitte?«, flehte ich, und seine Augen weiteten sich, als er meine Peitsche entdeckte. Ich zog meinen Umhang fester um mich, um sie zu verbergen. »Was ist mit einem von denen?« Ich trat aus dem Lichtkreis seiner Lampe zu einem Verschlag, in dem zwei prachtvolle schwarze Pferde – eine Stute und ein Wallach, die perfekt zueinander passten – schläfrig vor sich hin nickten.
    Seine Stirn war gerunzelt, und in Gedanken war er offensichtlich bei meiner Peitsche, nicht bei den Pferden. »Ach, die könnt Ihr nicht haben«, sagte er. »Sie gehören jemandem im Palast. Ein Geschenk für die Prinzessin.«
    Ich holte Luft, um ihm zu erklären, wer ich war, stieß dann aber frustriert den Atem aus und betrachtete meine wunderschönen Pferde, die ich nicht haben konnte. Er würde mir niemals glauben. Vermutlich würde er mich als gefährliche Irre am Palasttor abliefern. Mit geschürzten Lippen trat ich vor den letzten Verschlag. »Warum dann nicht dieses hier?«, fragte ich und entdeckte zu meiner Überraschung ein Kind, das sich hinter den Hufen der Stute in der Ecke zusammengerollt hatte. Das Mädchen war mager, als sei es zu schnell gewachsen, und es trug ein schmuddeliges, zu kurzes Kleid. Ich konnte nicht erkennen, wie lang das Haar war, weil es verfilzt und mit Stroh gespickt war, und die Zehen waren schwarz vor Schmutz.
    Der Mann lehnte sich an die halbhohe Wand. Sein Blick fiel auf das Kind und hob sich dann zu dem Pferd. »Dreck kann ich Euch nicht verkaufen.« Seine Stimme klang eigenartig tonlos.
    »Warum nicht?« Die braune Stute sah kräftig aus, wenn auch etwas kurzbeinig. Kaum mehr als ein großes Pony. Ich wurde immer gereizter, denn ich wusste, dass er bei dieser Marktlage für das Pferd verlangen konnte, was er wollte. Als er nicht antwortete, trat ich in den Verschlag. Die Härchen am Maul der Stute kitzelten meine Handfläche, als sie zur Begrüßung den Kopf senkte. »Gehört sie Euch nicht?«
    »Hab sie im Frühjahr gekauft«, erwiderte er, doch es gefiel ihm offensichtlich nicht, dass ich in ihrem Verschlag stand.
    Gut, dachte ich. Es ging also nur darum, den angemessenen Preis zu ermitteln, und ich würde schon dafür sorgen, dass ich ihn bezahlen konnte. Ich strich mit einer Hand am Bein der Stute abwärts und hob den Huf an. Kavenlow hatte mich das Reiten gelehrt und stets darauf beharrt, dass es ebenso wichtig sei, ein gutes Pferd auswählen zu können, wie bei einem Sprung im Sattel zu bleiben. Ich ließ den Mann noch ein bisschen schmoren und musterte das Pferd, »überall wird vom Krieg geredet«, sagte ich ruhig und tätschelte der Stute die Schulter. »Ihr könnt sie mir heute Nacht verkaufen oder sie morgen dem Palast überlassen, wenn die Kavallerie aufgestellt wird.«
    »Costenopolis hat keine stehende Kavallerie«, erwiderte der Stallmeister hastig.
    »Dann werden sie umso mehr Pferde brauchen – nicht wahr?«
    Der Mann erinnerte an einen Tanzbären, wie er so von einem Fuß auf den anderen trat. Das Mädchen wachte auf, und ich rang mir ein Lächeln ab, als es mich verängstigt anstarrte. Die Kleine konnte nicht älter als dreizehn sein und war entsprechend schlaksig. In ihrem Alter hatte ich Pferde auch sehr geliebt; man hatte mir allerdings nicht gestattet, bei ihnen zu schlafen. »Sie hat einen rissigen Huf«, sagte ich, um den Preis in vernünftigem Rahmen zu halten, »und ist nicht in bester Verfassung. Ich bin dennoch bereit, Euch einen guten Preis zu bezahlen.«
    Das Mädchen riss die Augen auf. »Das geht nicht«, rief sie und rappelte sich hastig hoch. »Das dürft Ihr nicht!«
    »Halt den Mund!«, herrschte der Stallmeister das Kind an, und wir alle, die Pferde eingeschlossen, zuckten zusammen. »Ich werde den wertlosen Klepper verkaufen, wenn ich will!« Er wandte sich lächelnd zu mir um. »Ihr wollt noch heute Nacht aufbrechen?«
    Sein Gebrüll hatte mir nicht gefallen, und so nickte ich nur knapp. Meine Neugier wich leiser Verwunderung, als er mich in den kleinen Stallhof hinausbat. Ich tätschelte die Stute, legte

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