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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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Hand hinter den Rücken und fasste an die Wand.
    »Was ist mit Sam?«
    »Sam ist ein toter Mann. Und das weißt du.« Alan strich mit dem Lauf der Pistole über ihren Bauch. Vor Abscheu verkrampfte sich ihr ganzer Körper. Doch er lächelte nur noch breiter und schaute ihr direkt in die Augen, während er die Waffe unter ihr T-Shirt schob und ihr damit über die nackte Haut strich. Das kalte Metall wanderte langsam hoch zu ihren Brüsten.
    »Und Julia?« Sie ließ nicht locker. »Wirst du sie gehen lassen?«
    Er seufzte, ohne in Julias Richtung zu sehen. »Klar. Selbstverständlich. Alles, was du willst.«
    Lügner. Zeugen konnte er sich nicht leisten. Er hielt sie für so dämlich, dass sie das nicht erkannte. Dachte, er könne sie mit dem Versprechen von Geld und Freiheit verführen. Als er die freie Hand hob, um ihr das Haar aus dem Gesicht zu streichen, war Sarahs Chance gekommen.
    Sie hielt seinen Blick, öffnete den Mund und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, um ihn zu reizen. Er sprang sofort darauf an. Sarah hielt den Atem an, er beugte sich leicht vor und senkte den Kopf zum Kuss.
    Da rammte sie ihm die rasiermesserscharfen Geweihspitzen in die Seite, trieb sie tief in seinen Körper hinein.
    Sein Schrei zerriss die Stille.
    »Lauf, Julia!«, schrie Sarah, das Geweih immer noch fest umklammernd. Alan versuchte, sie wegzuschubsen, dabei fiel die Pistole klappernd zu Boden. Sie sah nicht, wo sie landete, hatte nur Augen für Julia, die sich in Sicherheit brachte.
    Alan sackte zusammen, sein Gewicht entwand ihr das Geweih. »Du – Miststück –« Die Worte kamen als gestöhntes Krächzen hervor, er hielt sich die Seite.
    Sarah wartete nicht länger. Sie rannte zur Tür. Sie musste zu Julia. Und dann Sam finden.
    * * *
    »Was hast du getan?«, fragte Caitlyn, als das Haus von einem Beben erschüttert wurde. Sie konnte sich gerade noch beherrschen, sich nicht auch noch gegen die Fesseln zu werfen, die sie ans Bett banden, denn das wäre vergebens. Mit körperlicher Stärke war dieser Kampf nicht zu gewinnen.
    »Entspann dich, Rotschopf!« Korsakov strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Ganz behutsam, als wäre sie ein Kind.
    Sie wollte zurückweichen, beherrschte sich aber. »Das war nur der Funkmast. Wir wollen doch nicht, dass jemand nach draußen telefoniert und uns den ganzen Spaß verdirbt. Zum Staudamm kommen wir noch schnell genug.«
    »Ist das Ihre Vorstellung von Spaß? Einen Knopf drücken, damit ein Damm in die Luft geht und Hunderte Menschen umbringt?« Sie verdrehte die Augen, ganz langsam, betont abschätzig. »Ich hätte Sie für kreativer gehalten, Korsakov.«
    Er packte sie mit einer Hand am Gesicht, drückte ihre Wangen zusammen und gleichzeitig eine Faust auf ihre Kehle, um ihr die Luft abzuschnüren. Sein Gesichtsausdruck blieb jedoch unbewegt. »Ich bin Künstler. Was versteht jemand wie Sie schon davon.«
    Sie riss den Kopf weg, befreite sich, doch ihr Gesicht brannte vor Schmerz. »Ich habe Ihre Akte gelesen. Ich denke, im Gefängnis sind Sie weich geworden. All diese Jahre, in denen Sie weggesperrt waren und andere haben für sich arbeiten lassen. Aus sicherer Distanz Anweisungen geben, kleine Knöpfe drücken … Haben Sie Angst, sich die Hände schmutzig zu machen, Korsakov?«
    »Das hier …« Er setzte sich auf und streckte die Arme zur Seite aus. »… ist mein Meisterwerk. Die Nachwelt wird mein Genie erkennen.«
    Sie gab nicht auf, versuchte, einen Schwachpunkt in seiner psychotischen Gedankenwelt aufzuspüren. »Aber selbst wenn Sie den Staudamm in die Luft jagen, wird der Ruhm nur kurz währen. Jedenfalls nicht so lange, wie Sie es sich wünschen. Sie haben höchstens einen, vielleicht zwei Tage, ehe die Helikopter der State Police oder der Nationalgarde hier ankommen. Denn auch ohne Handys wird sich die Neuigkeit verbreiten. Und dann werden Sie entweder geschnappt oder getötet, noch bevor Sie in den Genuss von irgendwas kommen. Oder gar ein echtes Kunstwerk schaffen können. Etwas Visionäres.«
    Er wandte sich ihr zu, ganz auf ihre Worte konzentriert. »Was schlagen Sie also vor?«
    Sie holte tief Luft. »Verschwinden Sie jetzt! Nehmen Sie mich mit! Wir können irgendwohin gehen, wo wir allein sind. In Sicherheit. Dort werden Sie alle Zeit der Welt haben.«
    Er wandte den Blick ab. Hatte sie ihn verloren?
    »Denken Sie an all die Fantasien, die Sie sich in den sieben langen Jahren im Gefängnis ausgemalt haben, Grigor. Sie hatten doch Träume, Pläne. Sicher wollen Sie

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