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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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Hölle auf Erde zurücklassen können, in der sie all die Zeit gefangen gewesen war?
    Noch schlimmer allerdings: Falls er tot war, dann traf das auch auf Josh zu. Und wer immer ihr diese Nachricht hinterlassen hatte, hatte es darauf angelegt, sie zu verletzen und wieder in die Verzweiflung zu stürzen, an der sie schon einmal beinahe zugrunde gegangen wäre.
    Wie ein Dieb in der Nacht kauerte sie im Dunkel und weigerte sich, zu hoffen, zu glauben, sich auch nur zu rühren, ehe sie nicht einige Antworten erhalten hatte.
    Ein deutlich hörbares Knacken brach durch die nächtliche Stille, sodass alle Frösche und Grillen verstummten. Noch ein Knacken. Sie konnte hinten am Weg eine männliche Gestalt erkennen, die durchs Gras lief. Wolken jagten am Mond vorbei, der Mann drehte sich um, blickte über die Schulter und zeigte sein Profil.
    Alan. Er kam wegen der Botschaft. Wegen der Botschaft, die an sie gerichtet war. Eine Botschaft von Sam.
    Wie die Antwort auf all ihre Gebete löste sich ein Schatten aus dem Dunkel, das den Ahornbaum umgab. Kiefernnadeln stachen in ihre Handfläche, als sie unwillkürlich die Faust ballte. Es war Sam.
    Beinahe wäre sie aus der Deckung hervorgebrochen und in seine Arme gestürzt. Sie hielt sich jedoch zurück, schwankte zwischen Liebe und Zorn. Der Mann, den sie liebte, der ihr ebenfalls ewige Liebe geschworen hatte, hätte niemals ihren Sohn mit sich genommen und sie ohne jede Hoffnung zurückgelassen.
    Wenn er in der Lage war, sie derartig grausam zu hintergehen, was hatte er dann erst mit Josh angestellt?
    Sam hatte Alan mit zwei langen Schritten erreicht. Selbst aus der Ferne konnte Sarah erkennen, dass er wütend das Kinn reckte. Er hatte sich eine Glatze rasiert und trug einen kurzen Ziegenbart, dennoch handelte es sich unverkennbar um Sam. Niemand könnte seinen Gang nachahmen, wie er die Hüften wiegte, als würde er durch flaches Wasser waten.
    Ohne jede Vorwarnung holte er weit aus und schlug zu. Ein lautes Klatschen zerriss die Stille. Alan taumelte zurück, schüttelte den Kopf und hob abwehrend die Hände.
    Sam nahm den Arm zurück, um einen weiteren Treffer zu landen.
    »Das würde ich an deiner Stelle lieber nicht tun«, sagte Alan. »Jedenfalls nicht, wenn du lebend aus der Sache herauskommen willst.«
    Fast klang es so, als würden sich die beiden kennen – aber Sam und Alan waren sich doch nie zuvor begegnet. Oder doch?
    Nach kurzem Zögern ließ Sam die Faust sinken. »Wo ist Sarah? Was zum Teufel hast du mit ihr angestellt?«
    Er klang aufrichtig besorgt. Sarah spitzte die Ohren, um ja nichts zu verpassen, und verfluchte die offene Fläche mit der Wiese, den summenden Insekten und dem plätschernden Bach.
    »Nichts. Noch nicht.« Alan legte den Kopf schräg. »Du hast dich verändert, alter Freund. Siehst mitgenommen aus, älter. Diese letzten Jahre waren nicht gerade ein Zuckerschlecken, was?« Er deutete verächtlich auf Sams verblichene Jeans, das Holzfällerhemd, unter dem er ein graues T-Shirt trug, dann strich er über die Manschetten seines Designeranzugs. »Gab es etwa keine Bikinimädchen und Riesenwellen da, wohin du dich verkrochen hast?« Alan lachte, ein grober Laut, der Sarah einen Schauer über den Rücken jagte. Das war nicht der Mann, den sie kannte – der immer so besorgt um sie, so fürsorglich gewesen war.
    Vielleicht kannte sie keinen der beiden Männer wirklich.
    »Tot wärst du besser dran, Stan.« Das Mondlicht fing sich in einem Metallgegenstand, den Alan in der Hand hielt. Eine Waffe. Die auf Sam gerichtet war.
    Sarahs Herz hämmerte wild gegen ihren Brustkorb. Sie ballte die Hände, beobachtete, wie die beiden Männer auf die kleine Straße zu gingen. Sie konnte ihnen nicht folgen, dort gab es keinerlei Deckung. Die beiden verschwanden hinter einer Biegung und waren nicht mehr zu sehen. Sie blieb ratlos zurück.
    Beinahe hätte sie sich an den Tränen verschluckt, die ihr vor Ärger und Wut gekommen waren. Sam war am Leben! Und Josh? Wo war ihr Sohn?

25
    Während Hal Caitlyn den Weg entlang bis zu seinem Wagen führte, verflog das Hochgefühl, endlich schmerzfrei zu sein. »Ich hab die Sache wahrscheinlich ganz schön durcheinandergebracht, stimmt’s?«
    »Ach wo! Gerald hat den Toten weggeschlossen. Die State Trooper sind bereits auf dem Weg hierher, um ihn gründlich zu untersuchen. Es sei denn, Sie erklären das hier zur Bundesangelegenheit?« Erwartungsvoll blickte er sie an.
    Sie sank auf eine Bank neben dem Weg. »Gibt es eine

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