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Total verhext

Total verhext

Titel: Total verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nickte dem blassen Mann hinter der Theke zu.
    »Bon Dschorno, Mißter guter Wirt! Troa Bier pur fawor awek uns, sillvupläh.«
    »Sillvupläh?« wiederholte Oma Wetterwachs.
    »Das fremdländische Wort für ›bitte‹«, erläuterte Nanny Ogg.
    »Ich wette, das stimmt überhaupt nicht«, schnaubte Oma. »Du erfindest das bloß alles.«
    Der Wirt nahm einfach an, daß jeder, der den Schankraum betrat, etwas trinken wollte. Er wandte sich dem Zapfhahn zu und füllte drei Gläser mit Bier.
    »Na bitte«, triumphierte Nanny.
    »Die Leute sehen uns irgendwie komisch an«, sagte Magrat, während Nanny mit dem entgeisterten Wirt plauderte und dabei ihr ganz persönliches Esperanto benutzte. »Der Mann da drüben hat mich angegrinst .«
    Oma Wetterwachs ließ sich auf eine Bank sinken und achtete darauf, daß ein möglichst geringer Teil ihres Körpers in Kontakt mit dem Holz kam – vielleicht glaubte sie, das Ausland sei etwas, mit dem man sich anstecken konnte.
    Nanny kam mit einem Tablett. »Überhaupt kein Problem. Ich habe den Wirt einfach so lange verflucht, bis er verstand.«
    »Sieht schrecklich aus«, sagte Oma.
    »Knoblauchwurst und Knoblauchbrot.« Nanny strahlte. »Das trifft genau meinen Geschmack.«
    »Du solltest mehr frisches Gemüse essen«, dozierte die Diätistin Magrat.
    »Oh, ich halte viel von Gemüse«, meinte Nanny fröhlich und schnitt ein Stück von der Wurst ab. Der intensive Geruch stellte die Tränendrüsen auf eine harte Probe. »Vorausgesetzt, es heißt Knoblauch. Außerdem habe ich Gläser mit eingelegten Zwiebeln in den Regalen gesehen.«
    »Dann brauchen wir für die kommende Nacht mindestens zwei Zimmer«, erwiderte Oma Wetterwachs streng.
    »Drei«, fügte Magrat hinzu.
    Sie riskierte einen weiteren Blick durch den Raum. Die stummen Dorfbewohner beobachteten die Hexen, und in ihren Mienen zeigte sich so etwas wie hoffnungsvoller Kummer. Nun, wer sich länger als nur für einige Sekunden in der Gesellschaft von Oma Wetterwachs und Nanny Ogg befand, mußte damit rechnen, angestarrt zu werden – die beiden älteren Hexen standen immer im Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit und ließen selbst an ihrem Rand für nichts anderes Platz. Außerdem erhielten diese Leute vermutlich nur selten Besuch von Fremden. Wegen des dichten Waldes und so. Und Nanny Ogg, die mit auffallendem Appetit eine Knoblauchwurst aß … Ein derartiger Anblick war noch weitaus faszinierender als ihre Nummer mit der eingelegten Zwiebel.
    Aber selbst unter Berücksichtigung dieser Dinge wirkten die Einheimischen seltsam.
    Draußen, irgendwo in der Finsternis zwischen den Bäumen, heulte ein Wolf.
    Die versammelten Dorfbewohner erschauerten synchron, als hätten sie vorher lange geübt. Der Wirt brummte etwas, und daraufhin erhoben sie sich widerstrebend, schritten nach draußen und waren dabei bemüht, dicht zusammen zu bleiben. Eine Alte legte Magrat kurz die Hand auf die Schulter, schüttelte traurig den Kopf, seufzte und eilte fort. Auch daran war Magrat gewöhnt. In der Gesellschaft von Oma Wetterwachs erweckte sie in vielen Leuten Mitleid.
    Schließlich schlurfte der Wirt mit einer Fackel durchs Zimmer und bedeutete den drei Hexen, ihm zu folgen.
    »Wie hast du ihm klargemacht, daß wir hier übernachten wollen?« fragte Magrat.
    »Ich habe ›Hekumpel rumsbums Firlefanz Numero Tre‹ gesagt«, antwortete Nanny Ogg.
    Oma Wetterwachs wiederholte die Silben leise und nickte.
    »Dein Shane scheint tatsächlich viel herumzukommen«, meinte sie.
    »Er hat mir versichert, es klappt jedesmal«, entgegnete Nanny.
     
    Sie stiegen eine lange, knarrende Wendeltreppe hoch. Oben stellte sich heraus, daß überhaupt nur zwei Zimmer zur Verfügung standen. Magrat bekam eins für sich allein. Das schien auch den Wünschen des Wirts zu entsprechen, der sich ihr gegenüber sehr zuvorkommend verhielt.
    Allerdings hätte er ruhig darauf verzichten können, die Fensterläden zu schließen. Magrat schlief gern bei offenem Fenster, und schon nach wenigen Minuten hatte sie den Eindruck, daß es immer stickiger und dunkler wurde.
    Die traurige Freundlichkeit des Wirts weckte einen gewissen Trotz in ihr. Ich bin die gute Fee, dachte sie. Die anderen begleiten mich nur.
    Sie entzündete eine Kerze und betrachtete einige Minuten lang niedergeschlagen ihr Abbild im gesprungenen Spiegel. Dann ging sie zu Bett, löschte die Kerze und lauschte den Stimmen, die von der anderen Seite einer papierdünnen Wand herüberdrangen.
    »Warum drehst du

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