Total verschossen
zusammen getrunken.«
»Er war also der Mann, der sich im Dunkeln rumgedrückt hat, wie dieser Zeuge meinte«, sagte Jamie. »Vielleicht hatte Larry ja einen Grund, warum er nicht erkannt werden wollte.«
»Larry behauptet natürlich, ihr Geschäft nie betreten zu haben« , fuhr Lamar fort. »Er sagt, er hätte sie an der Tür abgeholt und sei mit ihr zum Holiday Inn gefahren. Sie haben ein paar Gläser getrunken und sind dann wieder gegangen. Er meinte, es hätte nicht zwischen ihnen gefunkt. Kein besonders guter Grund, um jemanden umzubringen, falls er der Mörder sein sollte«, spekulierte Lamar.
»Hat er denn für später ein Alibi?«, wollte Max wissen.
Lamar schüttelte den Kopf. »Nein. Aber er hat uns erlaubt, seine Wohnung und sein Auto zu durchsuchen. Das machen meine Jungs gerade.«
Vera warf einen Blick in den Rückspiegel und versuchte, die Sorgenfalten auf ihrer Stirn zu glätten. Es ärgerte sie, dass sie in die nächste Stadt fahren musste, um sich mit dem Mann zu treffen, mit dem sie sich zu einem Restaurantbesuch verabredet hatte. Sie stieß einen lauten Seufzer aus. »Einfach lächerlich, fünfundzwanzig Meilen weit zu fahren, nur um essen zu gehen. Wo hat man so was schon gehört?«
Immer noch ein wenig gereizt, fuhr Vera vom Highway herunter und in die Stadt Moseley hinein. Eine halbe Stunde später hatte sie das Restaurant gefunden. Nach einem abschließenden prüfenden Blick in den Spiegel stieg sie aus. Es war immer noch drückend schwül, doch Vera merkte es kaum. Mit einem glücklichen Lächeln bewunderte sie ihren neuen Mustang. Dann betrat sie das kühle Restaurant und suchte die Bar auf, wo sie sich mit dem Mann verabredet hatte. Es war noch nicht einmal sechs Uhr. John Price war einverstanden gewesen, sich so früh mit ihr zum Abendessen zu treffen, damit sie hinterher nicht im Dunkeln nach Hause fahren musste.
Die Bar war leer, bis auf ein Pärchen am Ende des Tresens und einen breitschultrigen Mann mit grau meliertem Haar. Er trug einen ordentlichen marineblauen Blazer und eine weiße Hose. Als er sie erblickte, stand er sofort auf und ging auf sie zu.
Er begrüßte sie mit einem herzlichen Lächeln. »Sie müssen Vera sein. Schön, dass Sie kommen konnten.«
Sie bot ihm ihre Hand. »Ich möchte nur mitteilen, dass ich so etwas normalerweise nicht mache und auch ganz bestimmt noch nicht in einer Bar war, aber Ihre Anzeige klang so interessant, dass ich dachte, ich sollte es einmal wagen.«
»Sie werden es nicht bereuen, das verspreche ich Ihnen«, versicherte er.
»Also, ich habe mir Folgendes gedacht«, sagte Max zu Jamie, als sie kurz nach sieben aus dem Redaktionsgebäude traten. Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen: ein Mörder, der frei herumlief, und eine Zeitung, die trotz allem in Druck gehen musste. Sie waren diesmal spät dran gewesen, und der Produktionsleiter hätte sich normalerweise sicher beschwert, doch ein Blick auf Jamies Gesicht, und er hatte den Mund gehalten.
Und jetzt war Jamie vollkommen erschöpft.
»Ich habe mir gedacht, wenn wir den Killer gefunden haben – und wir werden ihn finden, Jamie – sollten wir Urlaub machen. Wir könnten zu mir nach Virginia fliegen. Du brauchst dringend Erholung, musst mal auf andere Gedanken kommen.«
Jamie sagte nichts dazu, sie hatte Dringlicheres im Kopf. »Glaubst du, Dee Dee wird sich besinnen und heute wieder nach Hause zu Frankie gehen?«, fragte sie.
»Mensch, die habe ich ganz vergessen«, sagte Max. »Wer weiß?«
Fünf Minuten später hatten sie ihre Antwort, als sie in die Einfahrt zum Haus einbogen und sie durch den Transporter einer Cateringfirma blockiert fanden. Der Rasen war frisch gemäht, die Beete gejätet und mit Stiefmütterchen bepflanzt worden.
»Wow, sieh dir das an!«, staunte Jamie, die sich mit einem zweiten Blick davon überzeugen musste, dass sie vor dem richtigen Haus gelandet war. »Steckst du dahinter?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich bin beeindruckt. Meine große Schwester scheint ja ganz schön fleißig gewesen zu sein. Wahrscheinlich um auf andere Gedanken zu kommen.« Er stellte den Wagen ab, und sie gingen ins Haus.
»Überraschung!«, krähte Dee Dee.
Jamie sah sich fassungslos um. »Dee Dee, was hast du nur gemacht?« Staunend ging Jamie durchs Haus. Überall neue Möbel und neue Vorhänge.
»Ich habe meine Innendekorateurin angerufen, sobald du aus dem Haus warst«, erklärte Dee Dee. »Ich habe gesagt, du brauchtest dringend neue Möbel und
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