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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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das nicht erst seit gestern. Andererseits war der Schrei vielleicht doch von weiter weg gekommen, als sie im ersten Augenblick gemeint hatte. Irgendwelche pöbelnden jungen Männer auf dem Heimweg aus den Pubs. Es war so still draußen, dass jedes Geräusch in der nächtlichen Luft weit getragen wurde. Bamford war wirklich nicht mehr das friedliche Marktstädtchen von einst, dachte Mrs Flack sehr aufgebracht. Doch nachdem es so viele mögliche Erklärungen für die Störung gab, war Mrs Flack endlich im Stande, den Vorfall aus ihren Gedanken zu verbannen. Sie kuschelte sich in die willkommene Wärme, zog sich die Decke bis über die Ohren und sperrte die unbefriedigende moderne Welt aus.
    Andrew war um halb neun zu Hause angekommen und hatte den Wagen in die Garage gefahren, während er überlegte, ob Carla ihn wegfahren oder zurückkehren gehört hatte. Er durfte nicht vergessen, sollte sie fragen, was er zu ihr gesagt hatte. Dass er noch einmal in den Spirituosenladen gefahren war, um Gin zu besorgen.
    Doch niemand rief seinen Namen von oben herunter, als er die Eingangshalle betrat. Sie schien immer noch zu schlafen. Andrew atmete erleichtert durch und schlich nach oben, um nach seiner Frau zu sehen. Ja, sie schlief tief und fest. Es sah aus, als hätte sie sich nicht bewegt, seit er das letzte Mal nach ihr gesehen hatte.
    Er würde sich definitiv ein Bett in einem der freien Zimmer machen, um sie nicht zu stören. Er ging zum Wäscheschrank auf dem Flur und nahm Laken und einen Kopfkissenbezug hervor. Er beschloss, in Lukes Zimmer zu schlafen, weil es dort ein Federbett gab. Ihr Sohn tauchte manchmal ohne vorherige Ankündigung zu Hause auf, daher wurde das Federbett nicht weggepackt. Andrew spannte ein Laken über die Matratze und warf ein weiteres darüber, auf das er das Federbett legte. Er machte sich nicht die Mühe, einen Bezug über das Plumeau zu ziehen; er kam einfach nicht zurecht mit den elenden Dingern. Das Bett fühlte sich ein wenig feucht an, doch das lag wahrscheinlich nur an der Kälte. Im Badezimmer hing eine Wärmflasche.
    Er trat hinaus auf den Korridor, um das zugehörige Badezimmer aufzusuchen (ihr gemeinsames Schlafzimmer, von Carla belegt, verfügte über ein eigenes Bad). Er duschte, und mit dem heißen Wasser flossen ein großer Teil Stress und Anspannung von ihm ab. Dick eingewickelt in ein großes Badetuch nahm er die Wärmflasche aus einem Schränkchen und ging damit nach unten, um den Wasserkocher einzuschalten und dieses wunderbar gemütliche Utensil aus einem Zeitalter vor Zentralheizung und elektrischen Heizkissen und -decken zu befüllen. Die einfachen Tätigkeiten, das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben und sein Schlafengehen zu organisieren, ließen ihn zu seinem inneren Gleichgewicht zurückfinden.
    So sehr, dass er tatsächlich das kleine Zimmer aufsuchte, das sie Fernsehraum nannten, weil es ein Zufluchtsort für jedermann war, der eine Sendung sehen wollte, wenn die anderen es vorzogen, beisammen zu sitzen und sich zu unterhalten oder Karten zu spielen. Das Zimmer hatte seinen Ursprung in den Tagen, als Luke noch jünger gewesen war und endlos vor dem Fernseher gehangen hatte, um Polizeiserien und Autoverfolgungsjagden anzusehen. Seine Eltern hatten ihn in das kleine Fernsehzimmer ausquartiert. Später hatte Andrew herausgefunden, wie nützlich es war, wenn er ungestört eine politische Sendung ansehen wollte. Er hatte einen kleinen Barschrank installiert, zu dem er nun ging, um sich einen Gutenachttrunk einzuschenken. Er schaltete den Fernseher ein, um die ZehnUhr-Nachrichten zu sehen, während er seinen Malt Whiskey trank. Bald stellte er fest, dass ihm die Augen zufielen. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Er schaltete den Fernseher aus und ging in die Küche.
    Seine beschwingte Stimmung wurde augenblicklich getrübt beim Anblick der beiden leeren Teetassen, die ihn an seinen unangemeldeten Besuch erinnerten. Hoffentlich besaß sie genug Vernunft, um im Hotel zu bleiben. Er hielt es für unwahrscheinlich, dass sie in der Stadt umherwanderte, angesichts der späten Uhrzeit und des unangenehmen Wetters. Auf der anderen Seite, überlegte Andrew unruhig, hatte sie vielleicht beschlossen, nach unten in die Hotelbar zu gehen. Er erinnerte sich deutlich an den jungen Barmann mit dem hageren Gesicht und der schicken Weste. Er gehörte zu der Sorte, die ein hübsches Mädchen wie Kate anquatschten und ausfragten.
    Er warf einen Blick auf das schnurlose Telefon auf dem

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