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Tote liegen nicht am Strand: Roman (German Edition)

Tote liegen nicht am Strand: Roman (German Edition)

Titel: Tote liegen nicht am Strand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Flipo
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getötet wurde. Oder vom Türken. Oder von Königin.«
    » Oder von mir, wenn Sie schon dabei sind! Zum Glück war immer jemand bei mir, nachdem ich King dort zurückgelassen habe: Königin, dann Clown-Koko und der Bulle. Später dann alle Chéris, die mich an der Bar gesehen haben. Der Türke hat seinen Wachposten nicht mehr verlassen, die Lieferanten hätten das gemerkt. Und was Königin angeht– tut mir leid, aber sie war die ganze Zeit im Büro. Dafür hat sie Zeugen.«
    Er war betrübt. Er hatte sich so sehr gewünscht, dass die Chefin des Dorfes die Schuldige sein möge, dass er nicht einmal versuchte, es zu verbergen.
    » Ich weiß das alles«, beruhigte Viviane ihn. » Hat King nie erwähnt, dass er bedroht wird oder mit einem Koko oder einer Kiki noch eine Rechnung offen hat?«
    » Nein, aber wenn er sich bedroht gefühlt hätte, hätte er es mir erzählt.«
    » Kennen Sie Schraubenzieher-Koko, Clown- und Küchen-Koko schon lange?«
    » Ja, seit drei Jahren. Sie wurden im selben Jahr eingestellt. King mochte sie nicht, ich auch nicht. Haben Sie einen Verdacht?«
    Viviane berichtete von den Alibis, die die drei Kokos ihr vorgelegt hatten. Es waren nicht die Reparatur der Pumpe, das Boule-Spiel oder die Vorbereitung der Gags, die ihr seltsam vorkamen, sondern das Kommen und Gehen zu und von den Lodges.
    Animateur-Koko runzelte die Stirn. » Wenn man jeden Gang für sich genommen betrachtet, hat das nichts Ungewöhnliches, aber so ist es ein bisschen viel. Sind Sie sicher, dass sie immer zur Lodge gegangen sind? Vielleicht sind sie zum Lager nebenan, haben Sie daran schon gedacht? Jetzt muss man nur noch herausfinden, was sie dort hätten suchen können.«
    » Können Sie sich die drei als Mörder vorstellen?«
    Er zuckte mit den schmalen Schultern. » Sich jemanden als Mörder vorzustellen, das ergibt nur für einen Polizisten Sinn, der seine Zeit damit verbringt, Mördern über den Weg zu laufen. Ich habe mir King auch nie als Ermordeten vorstellen können. Wenn ich sie alle zusammen am großen Tisch sitzen sehe, begreife ich es nicht. Klar, es war ungeschickt von King, ihnen diese kleinen Nebeneinkünfte streichen zu wollen, aber er war beliebter, als Sie annehmen. Wollen Sie meine Meinung? Plagen Sie sich nicht damit herum, einen Mörder zu suchen. Suchen Sie einfach jemanden, der ihn weniger mochte als die anderen.«
    Ein Heyduda kam, um Animateur-Koko zur Bar zu holen, wo man ihn für das große Disco-Quiz brauchte.
    Alle Befragungen hatten nur dazu geführt, Viviane zu ermüden. Sie döste auf dem Liegestuhl etwas vor sich hin, als sie wieder alleine war. Die Personen gingen in ihrem Traum ein und aus wie im Amphitheater, tauschten Kostüme, Sportschuhe, rote Mützen untereinander aus, verschwanden, tauchten wieder auf. Ihre Träumereien waren kaum wunderlicher als die Realität.
    Es war Willy, der sie weckte. Den hatte sie ganz vergessen. » Ich habe meine Katze mit dem Taxi in Rhodos abgeholt.«
    Der Ärger ging weiter. Es war so aberwitzig, es musste noch der Traum sein. Aber nein, das war wirklich die männlich-triumphierende Stimme des Lieutenant Willy Cruyff.
    » Wissen Sie, was der Präparator beim Ausstopfen gefunden hat? Einen abgebrochenen Metallspieß, der das Herz durchbohrt hatte.«
    Verdutzt richtete sie sich auf: Dieses Teil würde das Puzzle komplett machen. Willy hielt die Erklärung schon in Händen.
    » Er ist also nicht aufgehängt, sondern erst erstochen und dann gehängt worden. Wie King. Sixiz’ Tod war eine Wiederholung.«
    » Was haben Sie mit dem Kadaver gemacht, Willy?«
    » Ich habe ihn im Zimmer gelassen, im Kühlschrank.«
    Sie folgte ihm skeptisch. Nein, sie hatte kein Glück mit ihren Lieutenants und den Beweisstücken: Der eine aß sie auf, der andere bewahrte sie im Kühlschrank auf.
    Sie durchquerten das ganze Dorf, um zu den Lodges der Chéris zu gelangen. Die ihres Lieutenants gehörte zu denen, die mit am weitesten entfernt lagen, in der Nähe des Nachtclubs.
    Willy ließ sie eintreten, öffnete die Minibar und blieb wie versteinert stehen. » Die Katze ist weg! Geklaut! Ich hatte sie hier abgestellt.«
    Viviane half ihm, seinen Schrank zu durchsuchen und den seines Mitbewohners, auch das Badezimmer. Von der ausgestopften Katze keine Spur.
    » Wer hat gesehen, wie sie die Katze abgestellt haben?«
    » Niemand. Mein Mitbewohner war nicht da, als ich den Karton hier geöffnet habe. Dann habe ich an der Bar einen Kaffee getrunken und bin bei Ihnen vorbeigegangen. Ich

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