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Totem des Boesen

Totem des Boesen

Titel: Totem des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Schwestern unterscheiden mochte.
    »Hört auf! Laßt sie!«
    »Sie hat Lololma getötet!« schrie jemand.
    »Sie trägt die Schuld an allem!« keifte jene, die Lilith im Tipi des Toten vorgefunden hatte. Wieder fühlte sich die Halbvampirin auf unbestimmte Weise irritiert. Etwas in der Stimme der anderen .
    »Warum sollte sie das tun? Und wie, frage ich euch?« erwiderte Wyando. »Sie ist erst heute mit mir ins Dorf gekommen. Wie soll sie die Verantwortung tragen für das, was vor ihrer Ankunft geschehen ist?«
    »Wer weiß, über welche Mächte sie gebietet?« gab Chelana fauchend zurück. »Du sagtest selbst, sie wäre anders als wir und anders als die anderen der Alten Rasse .«
    Hidden Moon wandte sich nach Lilith um, die noch immer am Boden lag. In seinen Augen sah sie etwas aufglimmen, ganz schwach nur - noch ganz schwach .
    Mißtrauen, das Chelanas Worte gesät hatten ...
    Es war, als könnte sie seine Gedanken lesen.
    Was wußte er wirklich von ihr? Nicht mehr, als Nona ihm erzählt hatte. Die Hoffnung, die er in sie gesetzt hatte, entsproß nur diesem Wissen - und dem, was er ihr insgeheim entgegenbrachte. Doch das konnte nicht genug sein, um ihr zu vertrauen, nicht vorbehaltlos zumindest.
    »Wir sollten die Gefahr beseitigen, bevor sie ein weiteres Mal zuschlägt«, sagte einer der Vampire. Als wären seine Worte das Startsignal gewesen, rückten sie gemeinsam vor. Doch Hidden Moon wich um keinen Deut zur Seite.
    »Nein!«
    »Willst du, daß sie uns ins Verderben stürzt?« fragte einer seiner Brüder.
    »Nein, das will ich nicht.«
    »Dann laß uns tun, was getan werden muß.«
    »Es ist nicht an uns, ein solches Urteil zu fällen. Das war es nie und darf es auch jetzt nicht sein«, erklärte Wyando hart.
    Die anderen wußten, worauf ihr Bruder hinauswollte.
    »Makootemane ist nicht hier. Er befindet sich auf dem Heiligen Berg«, entgegnete einer aus dem Kreis.
    »Dann sollte Wyando ihn herholen, damit er entscheiden kann, was mit ihr zu tun ist. Vielleicht vermag er ihr wahres Wesen zu erkennen«, meinte Chelana.
    Hidden Moon nickte. Der Blick, mit dem er Lilith maß, war noch lange nicht frei von Mißtrauen, aber es war wenigstens ein Abglanz jener Hoffnung und jenes Vertrauens darin, mit denen er ihr zuvor begegnet war.
    »So sei es«, sagte er, und die Erleichterung in seinen Worten mochte nur Lilith allein auffallen. »Fesselt und bewacht sie.«
    Chelana trat vor.
    »Ich werde mich darum kümmern«, bot sie an. »Metseeh, Pacahee, helft mir.« Sie winkte die beiden Schwestern zu sich.
    »Gut«, sagte Hidden Moon. »Ich werde mich beeilen.«
    Er streifte seine Kleider ab und schwang sich Sekunden später auf Adlers Schwingen in den nächtlichen Himmel empor. Einmal sah Lilith seine majestätische Silhouette noch im Gegenlicht des Mondes, dann war er verschwunden.
    Und mit ihm verschwand auch die Hoffnung. Chelana und ihre Schwestern beugten sich zu ihr herab und packten sie.
    Was Lilith in ihren Blicken las, ließ sich nicht in Einklang bringen mit dem, was Hidden Moon ihr über die Friedfertigkeit des Stammes berichtet hatte.
    Im Gegenteil - was Lilith da sah, schien ihr schlimmer noch als das wahre, das ursprüngliche Wesen der Alten Rasse ...
    *
    Lilith wußte noch immer nicht, woraus die Bänder bestanden, mit denen die Vampirinnen ihr Hände und Füße gefesselt hatten. Sie wußte nur längst, daß ihre Kraft, die der eines Menschen weit überlegen war, nicht genügte, sie zu zerreißen.
    Im Grunde war es auch nicht wichtig. Ihre Befreiungsversuche waren eher Reflexe gewesen. Sie hatte nicht wirklich vor zu fliehen. Zumal es mit dem Abstreifen der Fesseln nicht getan gewesen wäre Ihr Vertrauen in Hidden Moon war unerschüttert, ohne daß sie den Grund dafür benennen konnte. Zu neu, zu fremd war das, worin es gründete. Denn was es zu sein schien, konnte es, durfte es nicht sein. Sie, deren Aufgabe es war, die Vampire vom Antlitz der Welt zu tilgen, konnte einem Blutsauger doch kein Gefühl entgegenbringen, das nicht Haß war .
    Und doch .
    Lilith verbot sich, den Gedanken weiterzuverfolgen. Statt dessen befaßte sie sich mit dem, was geschehen war.
    Mit dem Tod Lololmas.
    Für den nicht sie verantwortlich war, obwohl es - und das gestand sie ihnen ohne Bitternis zu - für die Arapaho so aussehen mußte.
    Zumal es ihre Aufgabe gewesen wäre, Lololma zu töten. Ihn und alle anderen .
    Lilith vollzog die Ereignisse der vergangenen Nacht noch einmal nach. Es waren nicht viele gewesen. Ein Geräusch

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