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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Nestor über sie kamen.
    Na, das ist schon eher nach meinem Geschmack!, meldete sich der Hunde-Lord in Nestors Gedanken flüsternd zu Wort. Wie zwei Schatten standen sie in dem Vampirnebel, der sie umwaberte, und blickten hinab auf die Gesichter der Schlafenden. Genau so habe ich es mir vorgestellt! Je ein Mann und eine Frau für jeden, und dazu noch dieses süße Kind, eine richtige kleine Jungfrau, die nur darauf wartet, von mir genommen zu werden, so richtig zum Reinbeißen und Aussaugen! Und wenn wir hinterher Hunger haben, können wir uns in den Bergen den Säugling braten, ehe wir zurück zur Sternseite fliegen! Bei Sonnauf werden wir vier weitere Knechte für unsere Stätten in der Wrathhöhe haben! Was für eine Nacht – und sie ist noch nicht vorüber! Hah! Du und ich, wir beide geben ein treffliches Gespann ab!
    Der Säugling bleibt am Leben!, sagte Nestor.
    Natürlich, pflichtete Canker ihm bei. Für den Moment auf jeden Fall!
    Auch später! Er wird nicht angerührt, niemand wird ihm auch nur ein Haar krümmen!
    Was? Aber er schmeckt hervorragend! Ohne diese Erwachsenen – nun, wo sie als unsere Sklaven in der Wrathhöhe leben werden – hat er doch sowieso keine Chance!
    In der Saugspitze wird es ihm gut gehen!
    Was, du willst ihn dieser fetten Glina geben? Anstelle des Kindes, das sie verloren hat? Cankers Verstand arbeitete messerscharf, wenn er es wollte.
    Ganz recht! Bei Wölfen funktioniert es manchmal. Ohne das Kind, das sie durch unser Zutun verloren hat, dürfte sie mich wohl hassen. Ich will jedoch, dass sie mich liebt.
    Du hältst ja große Stücke auf diese Frau. Ist sie denn wirklich so gut?
    Sie war einmal gut zu mir ... vor langer Zeit. Ich ... habe meine Gründe. Lass es gut sein ...
    So sei es! Canker zuckte die Achseln. Das Kind bleibt am Leben. In diesem Fall gehört das junge Mädchen allerdings mir!
    Willst du sie behalten?
    Nein, das nicht! Aber wenn ich mit ihr fertig bin, werde ich mich an ihren Säften gütlich tun!
    Nestor runzelte die Stirn. Fuchs, Hund und Wolf? Ich glaube, du hast auch etwas von einem Schwein an dir, Canker! Sie ist doch noch ein Kind! Ihm war jedoch klar, dass sie bereits so gut wie tot war; und im Grunde interessierte es ihn auch nicht besonders. Nur irgendwo in seinem Hinterkopf, in einem kleinen Teil von ihm, der noch menschlich war, regte sich so etwas wie Abscheu. Doch er achtete nicht weiter darauf.
    Was Nestor dem Hunde-Lord gesagt hatte, mochte eine Beleidigung sein. Allerdings konnte Nestor sich gegenüber Canker so gut wie alles erlauben, selbst Dinge, für die dieser jeden anderen auf der Stelle getötet hätte. Wenn Nestors Worte Canker verletzten, brachte dieser sein Missfallen in der Regel damit zum Ausdruck, indem er lediglich grunzte und sich abwandte. Diesmal jedoch lachte er nur. Ein Kind, sagst du? Nun, und ich sage dir, sie ist eine Frau, und ich werde meinen Spaß mit ihr haben!
    Sein Lachen verklang und wich einem Ausdruck eiskalter Verschlagenheit, unersättlicher Begierde und lauterer Bosheit. Seine Reißzähne wuchsen, wurden länger und länger. Geifer troff von ihnen herab. Mit flammendem Blick beugte Canker sich über die Opfer, die er erwählt hatte, und knurrte: Wenn du bereit bist, gib mir Bescheid!
    Nestor war bereit. »Jetzt!«, sagte er laut.
    Da es nicht danach aussah, als ob sie hier ernsthafte Waffen brauchten, hatten sie ihre Handschuhe jeder an einen Ast gehängt, um sie später, wenn alles vorüber war, wieder an sich zu nehmen. Nun stießen ihre Hände gleichzeitig hinab, schlossen sich um die Kehlen der Männer und zerrten diese aus ihren Betten. Cankers Gegner war noch sehr jung. Der Hunde-Lord biss ihn in den Hals, betäubte ihn mit einem Hieb an die Schläfe, schob ihn beiseite und streckte gierig die Hand nach seiner Frau aus, die unversehens anfing, aus Leibeskräften zu schreien.
    Nestor stieß seinen Mann mit voller Wucht gegen einen Baum, sodass diesem die Luft wegblieb. Als er den Mund zu einem Entsetzensschrei öffnete, trieb Nestor ihm die fünfzehn Zentimeter lange Klinge seines Messers mit aller Kraft durch die Mundhöhle und die rechte Wange hindurch tief ins Holz und nagelte ihn so an den Stamm. Mit einem Mal war der Mann wach. Nackt und zitternd stand er da, Blut und Speichel tropften ihm von den Lippen, und gurgelnd klammerte er sich an den Baum, um nicht zu Boden zu sinken und sich dabei das Gesicht aufzureißen. Trotz der unsäglichen Schmerzen, die es ihm bereiten musste, versuchte er, das Messer

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