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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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vorstellen konnte. Sein Aussehen machte er durch sein Talent als Empath mehr als wett, seine Fähigkeit, »eins zu werden«, wie Trask es nannte, sich in andere hineinzuversetzen. Er fühlte nicht einfach mit einer fremden Person, sondern verschmolz regelrecht mit ihr, durchlebte ihre Gefühle, ihren Schmerz, ihre Leidenschaften. Er konnte sein Talent je nach Bedarf ein- und ausschalten, als würde er einen Knopf drücken, und das war auch gut so. Bei einigen der Insassen von Barlinnie war es nicht unbedingt ratsam, sich zu lange in sie hineinzuversetzen.
    »Also wir vier«, sagte Smart nun, »und diejenigen, die freihaben, wissen noch nicht einmal, was für ein Glück sie haben! Ich nehme an, wir müssen jetzt hierbleiben, bis einer der Hellseher uns sagt, dass es losgeht, oder?«
    Trask nickte von seinem Podium herab. »Du, ich, Paul und Nathan, wir vier. Sobald Ian Goodly oder Guy Teale uns das Zeichen zum Aufbruch gibt – ich hoffe, dass wir dann noch ein kleines bisschen Zeit zur Verfügung haben –, werden wir in die Albtraumzone gehen. Wir werden Teale herholen müssen, falls er nicht schon unterwegs ist, und Ian ... du solltest in der Nähe bleiben. Wir brauchen jeden Hinweis, den wir bekommen können!«
    Goodly hatte bereits den Mund geöffnet, um seine übliche Warnung loszulassen, doch Trask kam ihm zuvor: »Ja, ich weiß, auf die Zukunft kann man sich nicht verlassen und Vorhersagen sind prinzipiell ungenau. Aber es fällt nun mal in deinen Bereich, also arbeite dran!«
    Zum ersten Mal meldete sich nun auch Nathan zu Wort. »Worum handelt es sich bei dieser Albtraumzone eigentlich und warum habt ihr alle nur so eine schreckliche Angst davor?«
    Trask holte tief Luft. »Na gut, ich erkläre es euch, dir und Zek! Dir, weil du auf jeden Fall mit von der Partie sein wirst, und Zek, weil sie etwas Derartiges auch noch nie erlebt hat. Hin und wieder kommt es nun mal vor, dass selbst wir sprachlos sind. Wenn etwas so Unheimliches geschieht, dass es jeden Rahmen sprengt, stehen auch wir vor einem Rätsel. Das soll heißen ... ich habe keine Erklärung dafür, ich weiß lediglich, dass es passiert.
    Aber das war ja von Anfang an der Sinn des E-Dezernats – sich mit dem Unheimlichen, Ausgefallenen und Makabren zu beschäftigen. Zunächst waren wir bloße Gedankenspione. Bis zu einem gewissen Grad sind wir das immer noch und in nächster Zukunft wohl wieder vermehrt. Aber inzwischen haben wir uns auf allen möglichen anderen Gebieten versucht und ein paar davon sind wirklich äußerst gefährlich. Geister und Apparate – das ist unser Job, ist es schon immer gewesen. Aber manchmal tun unsere Gespenster eben mehr, als nur mit Ketten rasseln ...
    Nathan, für dich als Necroscope dürfte dies alles gar nicht so schwer zu begreifen sein. Zek, du weißt, womit wir es in der Vergangenheit bereits zu tun hatten. Vielleicht kannst du auch das, was ich dir jetzt gleich sagen werde, einfach akzeptieren, ohne dich davon zu sehr beeindrucken zu lassen. Zum Glück hast du nichts damit zu tun. Diejenigen, die damit zu tun hatten ... nun, frag sie nach ihren Albträumen! Sie können ein Lied davon singen! Wahrscheinlich nennen wir es deshalb die Albtraumzone! Und jetzt hört zu! Alles fing folgendermaßen an ...
    John Scofield war einer unserer Agenten und ähnlich wie Harry Keogh der Sohn eines Mediums, ESPer durch und durch, und das vermochte er nicht zu leugnen. Unsere ›Talentsucher‹ witterten ihn eine Meile gegen den Wind, so stark waren seine übersinnlichen Kräfte. Nun, wir dachten, wir hätten hier womöglich einen Necroscopen vor uns, doch da lagen wir falsch.
    Was wir in ihm spürten, hatte nichts mit dem ... Übernatürlichen zu tun. Als das würden es wohl die meisten Menschen bezeichnen, wenn jemand Botschaften aus dem Grab empfängt. Nein, sein eigentliches Talent war eher parapsychologischer Natur. Er war telekinetisch begabt, mit anderen Worten: Er bewegte Gegenstände allein mittels Gedankenkraft. Das muss man sich einmal vorstellen! Eines Tages wäre er sicher in der Lage gewesen, sich auf diese Weise auch zu teleportieren, ungefähr so wie Harry mit seinen Möbiustoren.
    Was seine Fähigkeit angeht, mit den Toten zu sprechen: Ich glaube immer noch, dass er das Talent dazu hatte, wenn auch in eher bescheidenem Ausmaß ... jedenfalls zu Lebzeiten!
    Er war ein Jahr lang bei uns. Wir investierten eine Menge in ihn und hofften, es würde sich eines Tages bezahlt machen. Oh, wir haben unsere Aufgabe nicht auf

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