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Totenfluss: Thriller (German Edition)

Totenfluss: Thriller (German Edition)

Titel: Totenfluss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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Lippen.
    »Ich mag den Namen Elroy«, sagte Susan. Sie sprach zu Carey, aber ihr Blick blieb direkt auf Archie gerichtet. »Es ist ein guter Name. Warum haben Ihre Eltern ihn ausgesucht?«
    Wovon redete sie?
    Carey entblößte die Zähne zu einem seltsamen Grinsen. »Meine Mom hat mich nach meinem Großvater benannt«, sagte er.
    »Dieser Artikel, der über Ihrem Waschbecken hängt«, sagte Susan. »Den habe ich geschrieben.«
    »Ich weiß, wer Sie sind«, sagte Carey.
    »Welcher Artikel?«, fragte Archie.
    »Über Ralph«, sagte Susan.
    Carey riss ihren Kopf an den Haaren zurück und betrachtete ihr Gesicht. »Sie sehen anders aus als auf Ihrem Bild.«
    »Ich habe mir die Haare gefärbt.«
    Archie zog es den Magen zusammen. »Wie hieß Ihr Großvater?«, fragte er und kannte die Antwort bereits.
    »Elroy McBee«, sagte Carey.
    »Vanport«, sagte Archie leise.
    Careys Gesicht verdüsterte sich. »Meine Großmutter hat meine Mutter und einen Koffer fünf Meilen weit getragen. Sie hat alles verloren. Ihren Mann. Ihr Haus. Fremde haben sie aufgenommen. Niemand erinnert sich.« Er sah an Archie vorbei zu dem Jungen. »Mach, dass du hier rüberkommst, Sam.«
    Archie hörte den Jungen aufstehen, das leise Planschen, als seine Gummistiefel in das Wasser glitten.
    »Du heißt Patrick Lifton«, rief er dem Jungen zu. »Dein Vater arbeitet in einer Papierfabrik. Deine Mom arbeitet zu Hause, sie entwirft Webseiten. Du hast einen schwarzen Labrador namens Fly. Sie haben nie aufgehört, nach dir zu suchen, Patrick. Sie wünschen sich, dass du nach Hause kommst.«
    »Bring ihn mir, du kleiner Scheißkerl«, fauchte Carey. »Oder ich tue dir weh.«
    Archie musste Carey ablenken, damit er sich nicht weiter auf den Jungen konzentrierte. »Das Skelett aus dem Altwasser wurde bisher nicht identifiziert. Sie wissen nicht, ob es Ihr Großvater ist.«
    »Bei der Flut kamen viele Kinder um«, sagte Carey. »Frauen. Einige Paare, die Nachtschicht hatten, starben in ihren Betten. Es gab nur drei Männer auf der Vermisstenliste. Zwei Schwarze. In der Zeitung stand, bei dem Skelett handelt es sich um einen Weißen. Er ist es.«
    »Sind sie tot?«, fragte Patrick.
    »Wer?«, fragte Archie, die Waffe weiter auf Careys Kinn gerichtet. »Deine Eltern? Nein. Es geht ihnen gut.«
    Patricks Stimme zitterte. »Die Blauringkraken.«
    Der Himmel wusste, wie viele Morde der Junge mit angesehen hatte, aber er machte sich um die Kraken Sorgen. »Nein«, sagte Archie. »Nein. Wir haben sie gerettet.«
    Carey kniff die Augen zusammen. »Er lügt, Sam. Er wird dich ins Gefängnis stecken.«
    Hinter Archie entstand kurz Bewegung. »Gib ihn zurück!«, schrie der Junge.
    »Ich habe den Eimer«, rief Flannigan zu Archie. »Es ist gut, Patrick. Ich bin Polizist. Ich bin hier, um dir zu helfen.«
    Patrick Lifton glaubte es ihm offenbar nicht. Archie hörte ein Planschen, das Geräusch eines umfallenden Stuhls. Dann das hektische Spritzen kleiner Gummistiefel.
    »Was ist los?«, rief er.
    »Er läuft zur Hintertür«, antwortete Flannigan.
    Archie musste dem Jungen nachlaufen. Er musste Susan verlassen.
    Careys Stirn zuckte. Sein Kindergesicht glänzte vor Schweiß. Er lächelte. Er wusste, wohin der Junge lief. Sie würden einander finden, genau wie zuvor.
    »Herrgott noch mal«, sagte Susan. »Holen Sie ihn zurück.«
    Archie machte einen Schritt rückwärts, dann drehte er sich um und rannte zur Hintertür des Ladens, dem Jungen nach. Er warf nur einen Blick über die Schulter, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Susan ihren Ellenbogen mit voller Wucht in Careys Magen rammte.

54
    Susan hatte Patrick fliehen sehen.
    Sie würde ihn nicht verlieren.
    Sie stieß Carey den Ellenbogen noch einmal in das weiche Fleisch genau unter seinem Rippenbogen. Er japste. Sie hatte spitze Ellenbogen, das hatte sie immer wieder gehört. Sein Griff an ihrem Haar lockerte sich etwas, und sie wand sich aus dem toten Gewicht seines schwabbligen Arms, als er sich vor Schmerzen vornüberbeugte. Sie zuckte, als er ihr ein Büschel Haare ausriss, aber dann war sie frei.
    Sie hastete zum hinteren Teil des Ladens und zog dabei leere Aquarien aus den Regalen. Sie spritzten, und einige zerbrachen und bedeckten den Weg hinter ihr mit Glasscherben.
    Carey schleppte sich schwerfällig hinter ihr her, das Büschel himbeerfarbener Haare noch immer in der Hand.
    Die Hintertür des Ladens war noch nicht wieder ganz zugefallen, nachdem Archie sie passiert hatte. Susan warf sich gegen die

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