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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Menschenhandelsprotokoll des UNODC ratifiziert, und dreiundachtzig Prozent dieser Länder haben Gesetze, die in Übereinstimmung mit dem Protokoll Menschenhandel alsVerbrechen klassifizieren.«
    Dew redete wirklich so, als würde er laut vorlesen.
    »Darunter die USA «, sagte ich.
    »Ja.«
    »Der United States CodeTitle 18, Section 1591, schreibt schwere Strafen für jeden vor, der sich an Menschenhandel beteiligt, und wie Sie mit Sicherheit wissen, hat auch North Carolina sehr strenge Gesetze. Das Problem ist das Fangen der Schmuggler, weil die Opfer so machtlos und verängstigt sind.«
    »Es ist einAnfang«, sagte ich.
    »Es ist einAnfang«, pflichtete Dew mir bei.
    Und nachdem er mir eine schnelle Genesung gewünscht hatte, verabschiedete sich Dew.
    AmAbend war es dann Pete. Sein Korb mit ungefähr vierzig Kilo Früchten war bereits am Samstag angekommen, und so kam er jetzt mit einerAuswahl von Gerichten vom Chinesen und mindestens einem Stück von allem, was bei Dean and DeLuca angeboten wurde.
    Während ich ihm zusah, wie er meine Speisekammer und meinen Kühlschrank befüllte, wunderte ich mich, warum Summer woanders weilte. Fragte aber nicht.
    Während Pete kleine, weiße Kartons öffnete, deckte ich denTisch für zwei Personen. Dann schaufelten wir uns Naturreis, Meeresfrüchte Lo Mein, Cashew-Hühnchen undAuberginen in Knoblauchsauce auf dieTeller.
    Klasse, Pete. Meine Baoding-Lieblinge.
    Beim Essen sprachen wir über Katy, Majerick, R ockett, die Story-Brüder, D’Ostillo,Ara und ihre Mutter. Und natürlich über John-Henry Gross.
    »Tut mir leid, dass ich dich in dieses Schlamassel mit hineingezogen habe, Zuckerschnäuzchen.«
    »Muss es nicht.«
    »Mir erscheint es unmöglich, dass Hunter einen Neffen hat, der zu solcher Grausamkeit fähig ist. Er ist so ein moralischer Mensch.«
    »JohnsVerhalten hat nichts mit Hunter zu tun.«
    EinigeAugenblicke vergingen.Als Pete dann wieder sprach, klang er angespannt.
    »John Gross hat seinen Eid entehrt. Und Schande über das Corps gebracht.«
    »Gross war eineAbirrung. Er hat Schande über sich selbst gebracht, nicht über das Corps.Als Eggers dieVorwürfe erhob, ist das Corps streng nach dem Gesetz vorgegangen, hat Gross keineVergünstigungen gewährt. Der Führungsstab hat ermittelt und ihn auf ehrenwerte und aufrichtigeArt belangt.«
    Pete straffte den Kiefer, widersprach mir aber nicht.
    »Ich meine es ernst. Das Marine Corps hat Gross’Verhalten in Sheyn Bagh völlig aufrichtig behandelt.Wie ich es bei der Untersuchung der Knochen seiner Opfer tat. Letztendlich wäre Gross’Verwicklung in den Menschenhandel so oder so ans Licht gekommen. Und dasselbe unparteilicheVerfahren hätte seinen Lauf genommen.«
    »Hoffentlich mit besseren Ergebnissen.«
    »Ironisch, nicht?«
    Pete nickte nur kurz.
    » R ockett und Gross. Der Mann, der ein Monster zu sein schien, war derjenige mit einem Gewissen. Der Mann, der ein Patriot schien, hatte Gift in denAdern.«
    Wir redeten über Katy. Darüber, dass das Militär seine traditionelle Haltung revidiert hatte und jetzt auch Frauen in den Kampf ziehen ließ.
    Als Pete merkte, dass dasThema auf mich nicht gerade beruhigend wirkte, wechselte er die Richtung.
    »DieserWicht Blanton war also harmlos?«
    »Nur ein sehr komischer Kerl.«
    »Und was war das zwischen ihm undWelsted?«
    »Die mochten sich einfach nicht.«
    »Du hast den Papagei hier?«
    »Nur zu Besuch.«
    » Wo ist derTiger?«
    »Ruf ›Lo Mein‹. Dann ist er sofort da.«
    Am Donnerstagabend hatte ich Birdie beim Herausholen derTafel ausVersehen in denWandschrank eingesperrt. Beschäftigt mit dem Gedankensturm in meinem Hirn, hatte ich sein Kratzen für Geräusche von draußen gehalten.Als ich dann wieder nach Hause kam, war der Kater vier Stunden eingesperrt gewesen. Seit diesem peinlichen Missgeschick wagte er sich nur noch zum Fressen nach unten.
    Vielleicht lag es aber auch an Charlie. Die beiden hatten sich noch nie wirklich gemocht.
    Pete rief. Sekunden später tapste Birdie durch dieTür.
    Pete schaufelte Nudeln und Shrimps auf eine Untertasse und schaute dem Kater lächelnd beim Fressen zu. Dann verschwand das Lächeln.Als Pete wieder sprach, hatte seine Stimme einen Klang, den ich noch nie gehört hatte.
    »An diesemAbend.« Pete hielt inne, um sich die Formulierung zu überlegen. »Ich war am Donnerstagabend da. Du warst draußen vor derTür.«
    Ryan. Die Umarmung. Scheinwerfer, die über dieAuffahrt huschten und weiterfuhren.
    »Das warst du?«
    Pete

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