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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Mal Karten für eine Show haben, gehen Sie auf die andere Straßenseite, und sehen Sie nach oben. Zwölf oder vierzehn Stockwerke über der Straße können Sie noch die Worte Mecca Temple in die Fassade gemeißelt sehen.«
    Ich hatte seit meiner Kindheit hunderte Male vor dem City Center gestanden, aber die Inschrift war mir noch nie aufgefallen.
    »Aber - aber das ist, so lange ich lebe, ein Theater. Bevor man das Lincoln Center gebaut hat, war dort das New York City Ballet and Opera untergebracht.« Ich war sprachlos, dass ich - und sicherlich auch die meisten anderen Theaterbesucher - die Geschichte dieser Kultureinrichtung nicht kannten.
    Mike wollte sich sofort auf den Weg dorthin machen. Er ging an Lauras Schreibtisch, um zu telefonieren, und als ich hörte, wie er nach dem Dienst habenden Sergeant in Midtown North fragte - das Revier lag nur einige Straßenzüge vom City Center entfernt -, wusste ich, dass er einen Streifenpolizisten hinschicken ließ, damit der sich die Türknäufe ansah.
    »Ich fass es nicht, dass ich das nicht gewusst habe!«
    »Es ist alte Geschichte, Ms Cooper. Interessiert es Sie?«
    »Ich interessiere mich schon mein ganzes Leben für Tanz. Ich gehe jedes Jahr zu den Vorstellungen der Ailey Dance Company, und das American Ballet Theater stellt dort sein Herbstprogramm vor. Ganz zu schweigen von all den Broadway-Revivals, die dort aufgeführt werden. Wer kennt das City Center nicht?«
    »Dann muss ich Sie mit der Direktorin bekannt machen. Ich bin mir sicher, dass Sie sich sympathisch finden werden. Sie ist eine brillante junge Rechtsanwältin und hat auch selbst einmal getanzt. Arlette Schiller, kennen Sie sie?«
    »Nein, aber es würde mich freuen, sie kennen zu lernen.«
    Mike kam wieder ins Zimmer. »Wie lange war Mekka als Tempel in Betrieb?«
    »Der Tempel wurde 1923 in Anwesenheit von Großmeistern und Königlichen Herrschern aus dem ganzen Land eröffnet. Damals war der massive Sandsteinwürfel mit der ungewöhnlichen Kuppel eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Der Hauptstahlträger, der den Balkon abstützt, ist noch heute der längste in New York City; würde man ihn aufrichten, wäre er sechs Stockwerke hoch. Er wurde mit dem Schiff angeliefert und dann vom Hafen auf mehreren Lastwagen nach Uptown transportiert.«
    »War der Tempel nur für die Shriners zugänglich?«
    »Ursprünglich ja, Detective. Den Zuschauerraum gab es natürlich von Anfang an. Wie Sie wissen, liegt der Tempel direkt um die Ecke von der Carnegie Hall. Dort herrschte schon damals Rauchverbot. Da Zigarrenrauchen aber fester Bestandteil der Logenaktivitäten war, hat man den Zuschauersaal mit riesigen Ventilatoren ausgestattet, um der Carnegie Hall Leute abzuwerben. Im Mekka-Tempel fanden fast fünftausend Leute Platz, für die damalige Zeit eine unglaubliche Zahl. Die restlichen Räume - Bankettsäle, Wohnräume, Stätten für Zeremonien- waren nur für Mitglieder zugänglich.«
    »Was ist dann passiert?«, fragte Mike.
    »Zuerst kam der Börsenkrach von 1929 und danach die Weltwirtschaftskrise. Den Shriners erging es nicht besser als dem Rest des Landes. Obwohl sie sich als philanthropische Organisation verstanden, konnten sie keine Steuerbefreiung geltend machen, da sie den Saal an Dritte vermieteten. Ende der dreißiger Jahre forderten die Banken die Hypotheken ein.«
    »Also ging die Moschee Pleite?«
    »Ja, wenige Jahre nachdem sie erbaut worden war. Sie stand leer und wirkte wie ein verlassener arabischer Palast. Bevor in Midtown all die Hochhäuser hochgezogen wurden, konnte man die herrliche Kuppel aus meilenweiter Entfernung sehen. Die Regierung riss sich das Grundstück bei der Zwangsversteigerung unter den Nagel und bot es dann ihrerseits im Jahr 1942 auf einer Auktion feil.«
    »Wer hat es gekauft?«
    Alden lächelte. »Die Stadt selbst entpuppte sich als der höchste Bieter. Sogar für damalige Begriffe war der Kaufpreis von einhunderttausend Dollar reinster Diebstahl. Die Verbindlichkeiten betrugen das Sechsfache dieses Betrags. Dass es heute noch steht, ist dem Genie von LaGuardia zu verdanken.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Mike.
    »Bürgermeister Fiorello LaGuardia. Die anderen Politiker wollten das Gebäude abreißen und das Grundstück als Parkplatz nutzen.«
    »Bis auf LaGuardia?«
    »Ja, ihm schwebte schon lange ein großes städtisches Theater vor, um die Künste auch für die einfachen Leute erschwinglich zu machen. Er wollte kein kommerzielles Theater, sondern vor allem

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