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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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den umstehenden Wolkenkratzern wider.
    Während ich meinen Blick über die Menge gleiten ließ, kam mir eine Idee.
    Ich erblickte Nardy, den Küster, im Gespräch mit einer jungen Frau auf der anderen Seite der 50th-Street-Barrikade.

    Ich rannte auf ihn zu. »Mr. Nardy, welcher ist der Glockenturm?«, unterbrach ich ihn.
    Zunächst blickte er mich wortlos an und verzog das Gesicht. »Der Nordturm«, antwortete er schließlich.
    Ich blickte den dreißig Stockwerke hohen Steinturm hinauf. In einer Höhe von etwa dreißig Metern befanden sich grüne Lamellen, die wie Fensterläden aus grünspanüberzogenem Kupfer aussahen.
    »Gibt es von innen einen Zugang zu den Glocken?«, fragte ich ihn.
    Nardy nickte. »Es gibt eine alte Wendeltreppe aus Holz aus der Zeit, als die Glocken noch mit der Hand betätigt wurden.«
    Es schien riskant zu sein, doch wenn wir irgendwie dort hinaufgelangen konnten … Vielleicht wäre es möglich, ein paar der Kupferlamellen zu lösen.
    »Ist das Innere des Nordturms von unten aus der Kirche zu sehen?«, fragte ich.
    »Warum?«, wollte die Frau wissen, mit der Nardy geredet hatte. »Wollen Sie den Turm auch sprengen? Detective …?«

36
    Erst jetzt bemerkte ich den Presseausweis von der New York Times am Revers ihres Mantels. So viel zu meiner scharfen Beobachtungsgabe als Detective.
    »Bennett«, stellte ich mich vor.
    »Bennett, stimmt. Sie gehören doch zum Bezirk Manhattan-Nord. Ich habe von Ihnen gehört. Wie geht’s Will Matthews?«
    Wie die meisten Polizisten konnte ich mich mit dem »Die Menschen haben ein Recht auf Information«-Gehabe der Presse nicht ganz abfinden. Das könnte ich, wenn an dieser ach so hohen Gesinnung nicht ein Preisschild baumeln würde. Aber nach wie vor verkaufen sie ihre Zeitungen, wenn ich richtig informiert bin.
    Ich zeigte dieser jungen Schwätzerin mein angewidertstes Polizistengesicht. Obwohl es genauso böse aussah wie das von Commander Will Matthews, schien sich dieses Blag kein bisschen davon einschüchtern zu lassen.
    »Warum fragen Sie ihn nicht selbst?«, meinte ich schließlich.
    »Würde ich ja. Aber er erkennt die Rufnummer. Also, um was geht’s, Detective? Niemand weiß nix?«, fragte sie mit sinkendem Niveau ihrer kultivierten Ausdrucksweise.
    »Wählen Sie doch die Antwort, die Ihnen am besten gefällt«, schlug ich vor und wandte mich ab.
    »Hm, wenn ich dann schon wählen darf, könnte meinem Redakteur ›Größter Sicherheitsfehler in der Geschichte‹
als Überschrift ganz gut gefallen. Oder vielleicht: ›Erst stürzen die Polizisten, dann die Mauern‹?«, fragte die Times -Reporterin. »Geht irgendwie ins Ohr, oder was meinen Sie, Detective Bennett? Oder klingt das zu sehr nach New York Post?«
    Ich zuckte zusammen bei der Erinnerung an das, was Will Matthews gesagt hatte. Es würde ihm nicht gefallen, wenn ich derjenige wäre, der im Alleingang für schlechte Presse für das NYPD gesorgt haben würde.
    Ich drehte mich um. »Hören Sie, Ms. Calvin. Nicht, dass wir uns hier missverstehen. Ich werde selbstverständlich mit Ihnen reden, aber streng vertraulich. Einverstanden?«
    Die Reporterin nickte rasch.
    »Sie wissen zu diesem Zeitpunkt genauso viel wie wir. Wir stehen mit den Geiselnehmern in Kontakt, aber sie müssen noch ihre Forderungen stellen. Sobald wir etwas wissen und ich die Genehmigung bekomme, gebe ich Ihnen so viele Informationen wie möglich. Okay? Aber im Moment ist höchste Alarmstufe angesagt. Wenn diese Durchgeknallten da drin über Funkgeräte oder einen Fernseher verfügen und einen Hinweis darüber bekommen, was wir vorhaben, werden Menschen sterben. Sehr wichtige Menschen.«
    Als ich mich umdrehte, winkte mir Ned Mason von der Tür des Busses aus hektisch zu.
    »Wir haben jetzt eine Besprechung wegen dieser Sache«, rief ich über meine Schulter nach hinten, als ich losrannte.

37
    Mason reichte mir das klingelnde Mobiltelefon, sobald ich den Bus der Einsatzzentrale erreicht hatte.
    »Mike hier«, meldete ich mich.
    »Mike. Hey, Kumpel«, begrüßte mich Jack. »Wieso klingelt das Telefon so lange? Sind Sie meinetwegen etwa eingeschlafen? Wenn ich nicht wüsste, was für ein netter Kerl Sie sind, könnte ich denken, Sie würden was gegen mich aushecken.«
    »Danke, dass Sie den Präsidenten freigelassen haben«, sagte ich aufrichtig.
    »Ach, nicht der Rede wert«, wehrte Jack ab. »Das war das Mindeste, was ich tun konnte. Hören Sie, der Grund, warum ich anrufe, ist, ich habe die Forderungen zusammen, und ich

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