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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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bieten. Wie sieht’s aus?«
    »Ich bin echt nicht in der Stimmung«, wehrte Rooney ab und ließ den Kopf wieder sinken.
    Rooneys Zähne klapperten hörbar, als Little John mit dem Gummiknüppel sein Kinn tätschelte.
    »Das hier ist deine Motivation«, drohte Little John. »Geh da rauf und lass uns lachen wie Hyänen. Oder ich zertrümmere deinen Oscar-nominierten Schädel.«
    Meine Güte, dachte Rooney, als er den Altar erreichte und zu den anderen Geiseln zurückblickte. Einige von ihnen weinten immer noch, und so ziemlich alle Gesichter waren vom Schrecken gezeichnet.
    Wird ein schwieriges Publikum werden. Außerdem hatte er keine Liveshow mehr gemacht, seit er vor acht Jahren zum Film gewechselt war. Und selbst damals hatte er seine Witze vor dem Badezimmerspiegel in seinem Apartment in Hell’s Kitchen bis zum Erbrechen geübt.
    Little John in der hintersten Bank bedeutete ihm mit dem Knüppel loszulegen.
    Was konnte in einer solchen Situation lustig sein? Nun, er hatte keine andere Wahl.
    »Hallo zusammen«, versuchte es Rooney. »Danke, dass
ihr heute Morgen gekommen sein. Hiiier ist euer Johnny!«
    Und tatsächlich begann eine Frau zu lachen. Wer war das? Eugena Humphrey. Gut für sie!
    Dann hatte Rooney das Gefühl, ein Schalter wurde umgelegt.
    »Eugena, hey, wie geht’s, Schätzelchen«, ahmte er sie mit ihrer Einleitung zu ihrer Morgenshow nach. Jetzt gackerte sie richtig los, ebenso wie zehn andere Leute. Charlie Conlan grinste breit.
    Rooney tat, als blicke er auf seine Uhr.
    »Puh, die Messe dauert aber tierisch lange«, fuhr er fort.
    Noch mehr Leute lachten.
    »Wisst ihr, was ich echt hasse?« Rooney marschierte vor dem Altar hin und her. »Hasst ihr es nicht auch, wenn ihr zur Beerdigung einer Freundin geht und dann auf einmal als Geiseln genommen werdet?«
    Rooney kicherte und machte eine Pause, um die Wirkung zu steigern. Jetzt lief es wie von alleine. Das spürte er.
    »Ich meine, ihr seid da, schick angezogen, ein bisschen traurig wegen der Verstorbenen - aber auch ein bisschen froh, dass nicht ihr es seid. Und plötzlich - wumm! Ehe man sich’s versieht, ziehen die Mönche am Altar abgesägte Schrotflinten und Handgranaten unter ihren Kutten hervor.«
    Das Lachen von fast allen und sogar von ein paar Geiselnehmern hallte von den Mauern wider.
    Rooney stimmte einen gregorianischen Gesang an und tat so, als zöge er eine Waffe heraus. Mit angsteinflößendem Gesicht rannte er los und versteckte sich hinter dem
Altar. »Hier, nehmen Sie meine Ohrringe, ich muss jetzt weg«, imitierte er Mercedes Freer originalgetreu. Dann rollte er über den Marmorboden, hielt sich die Hände vors Gesicht und winselte wie ein verletzter Chihuahua.
    Als er wieder aufblickte, lächelten alle. Zumindest verschaffte er ihnen etwas Entspannung. In der letzten Reihe hielt sich Little John vornübergebeugt den Bauch.
    Lach weiter, Arschloch, dachte Rooney und erhob sich auf die Knie. Von den Witzen habe ich eine Menge auf Lager. Warte, bis du den von dem Entführer hörst, der auf dem elektrischen Stuhl landet.

40
    Hinten in der Kapelle tat der ehemalige Rock’n’ Roller Charlie Conlan so, als lache er über John Rooneys Witze, während er die Geiselnehmer nacheinander musterte.
    Sechs der Schakale standen entlang des hinteren Geländers der Kapelle. Der Große, Little John, war da, doch der Anführer, Jack, sowie weitere fünf oder sechs schienen sich in einem anderen Teil der Kathedrale aufzuhalten.
    Während seine Mitgefangenen über Rooney lachten, versuchte sich Conlan so gut er konnte an seine Ausbildung beim Militär zu erinnern. Er zählte die Granaten an den Oberkörpern der Geiselnehmer, betrachtete ihre Waffen, die Schlagstöcke, die Wülste auf der Höhe ihrer Taillen, wo unter ihren Kutten die kugelsicheren Westen zu enden schienen.
    Er rutschte auf seiner Bank ein Stück nach links, aber vorsichtig, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    »Todd«, flüsterte er.
    »Was ist los?«, murmelte der Footballstar der New York Giants in der Nähe seines Ohrs.
    »Macht Brown mit?« Der Immobilienhai war ein großer Mann, über fünfzig, und wirkte gut in Form.
    »Er ist durchgedreht«, erklärte Todd. »Er hat mit Rubenstein geredet. Rubenstein versucht den Bürgermeister an Bord zu holen.«
    Conlan war froh, dass Todd Snow dabei war. Von allen hier war der einsneunzig große, hundert Kilo schwere
Sportler das beste Pferd im Stall, wenn es darum ging, die Geiselnehmer zu überrumpeln.
    »Das ist ein

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