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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Labyrinth des New Yorker U-Bahn-Systems ausschwärmen müssten.
    Doch schließlich überquerten die Fahrzeuge die Kreuzung und fuhren mit Paradegeschwindigkeit weiter.
    Warum unternahmen sie nichts?
    Es war, als könnten die Geiselnehmer, die eine Minute später das Hard Rock Café erreichten, meine Gedanken lesen.
    Motoren heulten auf, durchdrehende Reifen quietschten, und die fünf Fahrzeuge schossen nach vorne.
    Die Polizisten, die die Kreuzung zum Broadway absperrten, sahen aus wie verblüffte Motorsportzuschauer, als die Fahrzeuge an ihnen vorbeirasten.
    Wie bei einem Wettrennen jagten die Limousinen die Eighth Avenue entlang. Auf der Ninth schienen sie den Landgeschwindigkeitsrekord brechen zu wollen. Die Turbinen unseres Hubschraubers mussten mehrmals noch einen Zahn zulegen, um den Autos auf den Fersen zu bleiben.

    Mir kam dieses plötzliche Bedürfnis, ganz eilig irgendwohin zu gelangen, etwas zu seltsam vor, da sie auf eine Sackgasse zurasten. Ihnen blieben vielleicht noch zwei Straßenblocks in Manhattan.
    Und dann?
    Das Blut sackte mir aus dem Gesicht - die Limousinen steuerten genau auf den Hudson zu!
    Würden sie versuchen, eine der Barrikaden zu rammen? Ich wusste es nicht, war mir aber einer Sache sicher: In wenigen Sekunden würde es einen tödlichen Aufprall geben. Und ich konnte von meinem Balkon in der ersten Reihe aus nur zuschauen.

95
    Auf dem Beifahrersitz der ersten, Richtung Westen fahrenden Limousine angeschnallt, spürte Rock-Ikone Charlie Conlan, dass die Wunde an seinem Kinn wieder aufplatzte, als der Wagen über ein Megaschlagloch holperte.
    Er wusste, der Wagen fuhr viel zu schnell. Tja, dachte er, so würde es also passieren. Das Ende einer Legende.
    Als der Motor aufheulte, überfiel Conlan eine Wut auf das Tier neben ihm. Dann auf sich selbst. Er atmete noch, was hieß, er konnte noch Widerstand leisten und kämpfen. Doch seine Arme und Beine waren mit Klebeband gefesselt. Was konnte er also tun?
    Er blickte zu dem Verbrecher auf dem Fahrersitz. Er hatte noch seine Skimaske auf, aber die Kapuze war nach hinten gerutscht.
    Conlan nickte sich selbst zu, als er sich die Situation ausmalte - vielleicht würde er sterben, aber er würde vor diesen Schweinen nicht in die Knie gehen.
    Nachdem der Wagen gerade die Kuppe auf der Tenth Avenue überfahren hatte, beugte sich Conlan hinüber und biss dem Geiselnehmer ins Ohr. Der erschreckte Schrei übertönte den Motorenlärm.
    Dieser gefühllose Wurm, der uns durch die Hölle gejagt hat, dachte Conlan mit dem Geschmack von Blut im Mund. Er hatte seinen Freund Rooney getötet und ihn wie einen Sack Müll nach draußen gezerrt. Conlan wünschte, er könnte eine Welt voller Schmerz auf den Arsch dieses Kerls abladen.

    Doch plötzlich platzten die Vorderreifen, weil der Wagen schräg aufkam. Er kippte zur Seite - und überschlug sich.
    Sekunden später schien die Schaufensterscheibe des BMW-Ausstellungsraums an der Ecke Eleventh Avenue zu verdampfen, als die schleudernde Stahlmasse hineinkrachte.
    Ein schreckliches Malmen ließ Conlans Trommelfelle platzen, dann wurde die Welt um ihn herum schwarz.
    Dann grau.
    Dann leuchtend weiß.
    Conlan erwachte aus dem Nebel und blinzelte in eine Lampe, die aussah wie Eiswürfelbehälter. Er lag bestimmt in einem OP-Saal. Oder hatte eine üble Rückblende. Der Scherbenhaufen auf seinem Schoß klimperte, als er sich umdrehte, um zu sehen, was los war.
    Verdammt, sie steckten in einem Autohaus. Irgendwie waren sie wieder auf den Rädern gelandet. Er starrte das verbogene Metall an, das sich nur wenige Zentimeter von seiner Kehle entfernt befand. Das Dach fehlte - die Limousine war zu einem Kabrio umfunktioniert worden.
    Als er durch die zerborstene Windschutzscheibe schaute, war sein erster Gedanke, dass der Geiselnehmer, der über einem der Motorräder lag, zu fliehen versuchte.
    Dann bemerkte er, dass eine Seite des Lenkers aus dem Rücken dieses Kerls herausragte. »Einer wäre erledigt«, stellte Charlie Conlan fest. »Das war für John Rooney.«
    Er drehte sich nach hinten. Der Rest der Beifahrer schien unverletzt zu sein. Todd Snow öffnete seinen Sicherheitsgurt, krabbelte über zerbrochenes Glas und riss das Klebeband um Conlans Handgelenke ab. Auch der dritte Beifahrer zog die Skimaske ab.

    »Gute Arbeit, Kumpel«, sagte Mercedes Freer mit einem breiten, gebleichten Lächeln. »Du hast uns gerettet!« Sie grinste - und im nächsten Augenblick schlug ihr Todd Snow die falschen Vorderzähne

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