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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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hinunter.
    »Irgendwie schon«, gab sie Cornelius einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
    »Daran denke ich auch schon den ganzen Abend«, schmunzelte er und küsste sie zurück. Amanda spürte Cornelius’ Lippen auf ihrem Mund. Warme, weiche Lippen und eine Zungenspitze, die sie lockte. »Wow, wo hast
du nur so gut küssen gelernt?« Cornelius griff sich an die Brust und tat, als hätte er Mühe, wieder zu Atem zu kommen. »Wahrscheinlich bist du ein Naturtalent, denn von deinem Spatz kommt das ganz sicher nicht.«
    »Stimmt auffallend, Max kann vieles, aber seine Küsse sind eine echte Katastrophe.«
    »Lieber Max, ich danke dir«, reckte Cornelius theatralisch seine Hände gen Himmel und zog Amanda dann an einer Fußgängerampel in Richtung Valentinskamp mit sich. »Wenn du nicht ein solcher Blödmann wärst, hätte ich deine Frau jetzt bestimmt nicht im Arm. So, wir sind da. Wenn es dir recht ist, fahre ich eben den Wagen aus der Garage und hole dich hier ab«, schlug er vor.
    Kaum war Cornelius im Eingang des Parkhauses verschwunden, als auch schon Amandas Handy zu klingeln begann. Schnell zog sie es aus ihrer Tasche heraus und erkannte Doris’ Telefonnummer im Display.
    »Du wolltest dich doch bei mir melden. Ist alles in Ordnung, Amanda?«
    »Ja, es könnte nicht besser sein, ich hatte nur noch keine Gelegenheit zu telefonieren. Wir sind gerade erst vor ein paar Minuten aus der Oper gekommen. Stell dir vor, wir hatten sogar einen Logenplatz.«
    »Kannst du jetzt ungestört sprechen?«
    »Ja, Cornelius holt gerade sein Auto aus dem Parkhaus. Du, ich glaube, diesmal habe ich wirklich einen Sechser im Lotto gewonnen. Cornelius ist einfach unglaublich.«
    »Freut mich für dich. Und wohin geht es jetzt?«, fragte Doris gerade, als ein schwarzer Volvo aus der Parkgarage
herausfuhr und neben Amanda auf dem Bürgersteig hielt.
    »Keine Ahnung, irgendwo ans Wasser, wo er ein Boot für uns gemietet hat. Du, ich muss Schluss machen, Doris. Ich melde mich wieder, und mach dir bitte keine Sorgen, es ist alles bestens«, unterbrach Amanda abrupt das Gespräch und steckte das Handy schnell in die kleine Innentasche ihres Bolerojäckchens.
    »Ist das ein Kontrollanruf gewesen?«, fragte Cornelius in scherzhaftem Ton. »Überhaupt, was glaubt denn der Spatz, wo du jetzt bist? Irgendwie kann er einem ja fast leidtun.«
    Amanda lehnte sich in dem weichen Ledersitz zurück.
    »Klasse Musik, von wem ist die?«
    »Hab schon verstanden«, Cornelius nahm eine CD-Hülle aus der Mittelkonsole, um sie Amanda hinüberzureichen. »Hier, das ist Paolo Nutini. Ich bin neulich nachts zufällig im Radio auf ihn gestoßen. Tut mir übrigens leid, Helena, dass ich andauernd von deinem Spatz anfange, aber damit ist ab sofort Schluss, versprochen.«
    Es hatte wieder zu regnen begonnen, und Amanda schaute durch die Frontscheibe des Volvo auf die Straße hinaus. Sie hatte die letzten Minuten überhaupt nicht auf den Weg geachtet, den Cornelius genommen hatte, aber nun erkannte sie, dass sie auf den Elbbrücken stadtauswärts in Richtung Süden fuhren. Besser hätte es nicht kommen können, dachte Amanda erleichtert, denn dadurch verkürzte sich ihr Weg zurück nach Hause um einige Kilometer.
    »Also liegt dein Boot an der Elbe und nicht an der
Alster«, stellte sie fest. »Ich muss sagen, das ist mir auch viel lieber.«
    »Ja, hab nur noch ein bisschen Geduld, bald sind wir da. Ich hoffe, du hast ein bisschen Hunger mitgebracht.«
    Amanda verfolgte, wie Cornelius die Ausfahrt »Harburg« auf der A1 nahm und von dort weiter zum Harburger Binnenhafen fuhr.
    »Ich hatte keine Ahnung, dass hier auch private Boote liegen.«
    »Ja, und bis vor kurzem hat sich mit Gunter Gabriel sogar ein Promi unter den Eignern befunden. Du wirst sehen, es ist gar kein so schlechter Platz.«
    Am Veritaskai angekommen, deutete Cornelius auf ein kleines, grün-weiß angestrichenes Hausboot, das an der hintersten Stelle des Liegeplatzes festgemacht war. Cornelius holte eine Stabtaschenlampe aus dem Kofferraum des Volvo, um ihnen den Weg bis zum Boot auszuleuchten.
    »Du musst aufpassen, Helena, die Betonplatten können ziemlich glitschig sein.«
    Während Amanda vorsichtig auftrat, um nicht auszurutschen, registrierte sie, dass in keinem der Boote, an denen sie vorübergingen, Licht brannte. Auf der anderen Kanalseite, nicht weit entfernt von ihnen, befand sich jedoch ein Restaurant. Sein warmes Licht schien bis zu ihnen hinüber und löste Amandas Sorge, sie beide

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