Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
sagte Leo. »Ihr Anblick stellt sogar das herrliche Drei-Flüsse-Panorama weit in den Schatten.«
    Riley beugte sich in seine Richtung und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Können wir das nicht häufiger machen?«, fragte sie. »Wenn ich mal wieder einen schlechten Tag habe, machen wir einfach eine kleine Tour mit der Zahnradbahn.«
    »Ach, wie gerne wäre ich eine Zahnradbahn, die Sie aus den Tiefen der Verzweiflung in jene himmlischen Sphären entführt, in denen eine Frau wie Sie alle Tage ihres Lebens verweilen sollte.«
    Ein Ruck ging durch den Wagen, und die Kabine setzte sich fast geräuschlos in Bewegung. Die Station am Fuße des Hangs wurde allmählich immer kleiner, und wo vorher der Wagen gestanden hatte, war jetzt nur noch ein dunkles viereckiges Loch zu erkennen.
    »Ihren Anruf habe ich erhalten«, sagte Riley. »Entschuldigen Sie diese Aktion hier, aber nach unserer Begegnung mit dem FBI halte ich es für klüger, wenn wir künftig etwas … diskreter vorgehen.«
    »Kommt mir sehr entgegen«, sagte Leo. »Diskretion ist das halbe Leben.«
    »Weshalb wollten Sie mich denn sprechen?«
    »Wegen Nick Polchak, der mir sehr am Herzen liegt - und Ihnen?«
    Riley zögerte. Sie wollte schon etwas sagen, hielt dann aber wieder inne. Sie blickte in dem leeren Wagen umher und sah schließlich wieder Leo an, der sie die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hatte.
    »Verstehe«, sagte er.
    Riley errötete. »Was verstehen Sie?«
    »Ich verstehe, dass Nick Ihnen etwas bedeutet. Aber zugleich
habe ich das Gefühl, dass die Situation zwischen Ihnen beiden … kompliziert ist.«
    »Sie haben ja keine Ahnung.«
    »Dann schütten Sie mir doch mal Ihr Herz aus - einem Mann, der Ihnen in tiefer Zuneigung zugetan ist.«
    »Würde ich ja gern, Leo, aber …«
    Er nickte. »Ich glaube, Sie sollten wissen, dass Nick sehr viel für Sie empfindet. Das sage ich nur deshalb, weil er selbst kaum in der Lage sein dürfte, etwas Derartiges auszusprechen.«
    »Hat er das zu Ihnen gesagt?«
    »Er hat gesagt, dass Ihre Stimme ihn an ein Glockenspiel erinnert.«
    Riley lächelte. »Ach, das ist aber … süß.«
    »Ein bisschen pubertär vielleicht. Aber irgendwo muss man ja mal anfangen, und für Nick ist so ein Spruch schon eine ganze Menge.«
    »Ich habe mich bemüht, ihn nicht … zu ermutigen.«
    »Unsinn - Sie haben ihn bereits durch Ihre bloße Existenz ermutigt. Sie sind schön, Sie sind intelligent, und Sie versenken die Arme gerne bis zu den Ellbogen in menschlichen Eingeweiden. Kurz: Sie sind genau Nicks Typ.«
    »Nick ist ein wundervoller Mann. Aber er ist irgendwie …«
    »Merkwürdig? Verdreht? Verrückt? Sie haben die Wahl. Nick ist das alles und noch viel mehr.«
    »Leo - ich dachte, Sie sind Nicks Freund.«
    Leo sah sie empört an. »Ich liebe Nick Polchak wie meinen eigenen Bruder. Was rede ich da? Meinen eigenen Bruder kann ich nicht ausstehen. Ich liebe Nick Polchak wie keinen anderen Mann auf der ganzen Welt.«
    Riley grinste. »Leo, gibt es eigentlich irgendwas, was Sie einfach nur … mögen ?«

    »Was würde das schon bringen? Das wäre etwa so, als ob die Zahnradbahn auf halber Höhe stehen bleibt. Italiener kennen nur zwei Gefühle, Ms. McKay: Liebe und Hass. Alles andere ist nichts.«
    Riley musste lachen. »Na, dann kann ich ja nur hoffen, dass Sie mich wenigstens nicht hassen.«
    »Ich bete Sie an - genau wie Nick. Womit wir wieder beim Thema wären. Nick erinnert mich an einen Mann, der auf einem großen Schiff eingesperrt ist und aus zwei riesigen Bullaugen auf die Welt blickt, die draußen vorbeizieht. Ich glaube, dass er diesem Gefängnis gerne entkommen würde, nur weiß er nicht wie . Deshalb muss ihm jemand helfen - Sie zum Beispiel. Nick Polchak ist eine gequälte Seele, verstehen Sie?«
    »Man hat mich stets davor gewarnt, mich mit einem solchen Mann einzulassen.«
    »Andere Männer gibt es doch gar nicht. Aber das braucht Sie nicht zu entmutigen. Sind wir nicht alle gequälte Seelen, Riley?«
    Sie blickte auf ihre Füße. »Leo, was ist eigentlich mit Nick passiert? Was hat ihn so verletzt?«
    »Ich glaube, die Frage sollte er Ihnen besser selbst beantworten. Nur so viel: Tarentum war ein ziemlich hartes Pflaster, als Nick und ich dort aufgewachsen sind. Die Hütten und Fabriken haben alle dichtgemacht, und die Leute waren arbeitslos. Und manche Leute werden bösartig - in solch schlechten Zeiten. Und so einer war auch Nicks Vater. Er hat die Familie schon sehr früh verlassen, ist aber immer

Weitere Kostenlose Bücher